„Schimons Schweigen“ in Gottlieben
Nach dem bewegenden Abend mit dem Theatermann Jossi Wieler (s. seemoz v. 31.8.) kommt nun ein zweiter jüdischer Gast ins Bodmanhaus: Ebenfalls mit einer Auswanderungsgeschichte nach Israel, allerdings einer ganz anderen. Vladimir Vertlib, geboren in Leningrad, lebt heute in Salzburg. Sein tragikomischer Roman «Schimons Schweigen» wird von der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» als sein «vielleicht bisher bestes Buch» bezeichnet
Schon Vladimir Vertlibs eigene Biografie gleicht einem abenteuerlichen Roman: Geboren 1966 in Leningrad, dem heutigen St. Petersburg, 1971 mit den Eltern nach Israel ausgewandert, von dort in einer zehnjährigen Odyssee über die USA, die Niederlande, Italien und nochmals Israel nach Wien gelangt, lebt er heute als österreichischer Schriftsteller in Salzburg. Am kommenden Donnerstag, 20. September, ist Vladimir Vertlib im literarischen Bodmanhaus in Gottlieben zu Gast.
Vladimir Vertlibs tragikomischer Roman «Schimons Schweigen», so schreibt die «Frankfurter Allgemeine Zeitung», sei «vielleicht sein bisher bestes Buch». Es erzählt von einem jüdischen Schriftsteller, der nach 30 Jahren Abwesenheit in Israel eintrifft. Er begegnet dort der Vergangenheit – seiner eigenen Geschichte, der seines Vaters, der als Dissident aus der Sowjetunion emigrierte – aber auch der konfliktreichen und widersprüchlichen Gegenwart des jüdischen Staates im weltpolitischen Fokus.
Unfreiwillig und in frühester Jugend zum Kosmopoliten geworden, erzählt Vertlib kaum verhüllt aus seiner Biografie, berichtet in Episoden über sein Verhältnis als osteuropäischer Jude zu Israel und über seine Geschichte als junger Immigrant in Österreich. Er schreibt vom Antisemitismus, der ihm begegnete, vom enttäuschten Zionismus des Vaters und von einer Sehnsucht, die «wie eine Sandfigur» zwischen den Fingern zerfällt.
Der Abend mit Vladimir Vertlib wird von der Zürcher Schriftstellerin Annette Hug moderiert. Anschließend lädt das Bodmanhaus zu einem kleinen Umtrunk ein.
Vladimir Vertlib: Schimons Schweigen, Donnerstag, 20. September 2012, 20 Uhr, Eintritt: 8 Franken, Reservierung: Bodmanhaus – Am Dorfplatz 1 – 8274 Gottlieben, Tel. +41 (71) 669 34 80, sekretariat@bodmanhaus.ch www.bodmanhaus.ch
Autor: PM/hpk
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Gruß Wolfram