Armut vernichtet…

Na, schon mal im Job-Center gewesen? Und so richtig gespürt, auf welcher Stufe unserer Gesellschaft man da steht? Nämlich so auf Fußabtreterniveau? Wenn nicht, herzlichen Glückwunsch. Wenn doch: Einfach mal an die Sorgen und Nöte unserer Politiker denken. Die haben es mit ihren Widersprüchen auch nicht so leicht. Warum wir nichts wert sind, worauf Reiche verzichten, weshalb der Friedensnobelpreis diesmal so ausnahms- wie richtigerweise an Griechenland verliehen wurde und so weiter…

Alle Wähler sind klug. Die meisten hinterher…

Da wählen wir also im September 2013 eine „neue“ Bundesregierung. So weit, so gut. Weniger gut ist die Aussicht auf echte Veränderungen. Als durchschnittlich intelligenzbegabter Witzbold kann ich mir jedenfalls ungefähr ausmalen, wie das Hornberger Schießen diesmal ausgeht. Wie ich mich bereits in meiner letztwöchig erschienenen Glosse anzumerken bemüßigte, wird es wohl mal wieder auf schwarz-rot hinauslaufen. Es müsste schon mit dem sprichwörtlichen Teufel zugehen (der mir in diesem Falle nie näher stände), wenn bis dahin Ereignisse einträfen, die dem aktuell desolaten Zustand dieses unseres Kasperle-Staates bereits mehr als überfällig gezollt sein sollten. Ansätze dazu hat es sowohl mit der Occupy-Bewegung wie auch mit den Demos zur Umfairteilung bereits gegeben. Dass das nicht reicht, ist meiner bescheidenen Meinung nach der berühmten wie auch physikalisch eindeutig nachgewiesenen Trägheit der Masse geschuldet. Vielleicht sollte auch bei den inzwischen mehr als 1000 Tafeln in Deutschland etwas mehr gedopt werden. Und wenn’s nur Dope ist. Peace.

Reichtum verzichtet…

Nämlich vor allem auf die Beherzigung des alten und leider schon lange überholten Spruchs, dass Eigentum verpflichtet. Die Idee einiger Parteien, all der, sagen wir mal so links von rechts, eine Vermögenssteuer einzuführen, stößt bei den Reichen leider nur auf geteiltes Interesse. Während die einen, sorry, der eine, also der Herr Götz W. Werner, dies durchaus befürwortet, wiewohl es ihm noch lange nicht radikal genug erscheint – Stichwort „Bedingungsloses Grundeinkommen“- sind andere eher verhalten skeptisch.

So z.B. Susanne Klatten, in Konstanz nicht ganz unbekannte, weil durch Real-Monopoly aussätzig, nee, auffällig gewordene Milliarden-Jongleurin und meist-bedürftige, nee, – begüterte Frau Deutschlands, sowie … alle anderen Goldnasen. Aber die können ja auch alle flüchten, wenn‘s wirklich mal knallt. In ihre Steueroasen Andorra, Bahamas, Grenada, Liechtenstein, Singapur, Schweiz…

Friedensnobelpreis geht an Griechenland. Und an mich – Danke, Norwegen…

Ich als Europäer bin jetzt also Friedensnobelpreisträger. Geile Sache, aber wo ist der Haken? Ach so, also eigentlich verliehen wurde der ja aus politischen Gründen. Nämlich, weil die Euro-Skeptiker endlich mal ihr Maul halten und der europäische Gedanke als Überwindung jeglicher Ressentiments über alle – vorläufig europäischen – Grenzen hinweg sowie die vorbildlich solidarische Haltung der starken gegenüber den schwachen Mitgliedern als vorbildlich friedensstiftend erkannt werden sollten. Ist ja auch gar nicht so dumm, der Gedanke. Jedenfalls schlauer als der, nur an seinen eigenen Mikrokosmos zu denken und gar nichts abgeben zu wollen.

Nur, liebe Vertreter der Ersten Welt im nördlichen Oslo, wie sieht’s denn so aus mit der Solidarität für die wirklich Gearschten auf diesem Globus? Die, die so täglich zigtausendfach an Hunger sterben? Nächstes Jahr vielleicht? Übernächstes? OK, das ist wahrlich nicht opportun. Aber überlegt mal: Mit Obama habt ihr vorläufig Amerika gerettet, mit der EU Angie. Vielleicht gibt’s für’s nächste Mal irgendeinen Negerkönig, mit dem ihr den armen Rest der Welt verhöhnen könnt.

Das eigentliche Drama ist doch, dass sich keiner mehr wundert…

Setzen, sechs. Dieser Titelkampf ist entschieden. „Dr.“ Annette Schavan, Mitglied des CDU-Parteivorstands und ihres Zeichens Bundesbildungsministerin, scheint ja wohl böse arglistig vorsätzlich geschummelt zu haben. Weit über 30 Jahre hat sich diese Dame also mit fremden Federn geschmückt und doch Karriere in einer – von mehreren – viel zu etablierten wie nach wie vor viel zu selbstherrlich gegen alle Interessen des Volkes agierenden Partei gemacht.

Wen wundert’s da noch, dass der sich selbst so geoutete „140-Kilo-+“-Koloss Peter Altmaier als Bundesumweltminister mit seinem veritablen Dienstwagen samt Chauffeur die Gegend zwischen Reichstag und Single-Dienstwohnung unsicher macht (während er zumindest seine Wohnung nach dem Genuss einer all-you-can-eat-Grünkohl-Orgie zum Ausgleich selbst heizen kann/Energiewende!), und sein Häuschen im Grünen solange nicht energetisch sanieren will, wie ihm – alles ganz easy im Netz nachzulesen – das Dach desselben nicht auf den Kopf zu fallen droht, Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble sich nur äußerst ungern an eigene neurologische Fehlleistungen bzgl. einer sechsstelligen Summe Schubladen-Schwarzgelds erinnern lässt, dabei den Steuerdaten-Ankauf aus der Schweiz aber gerne verteufelt (so weit, so logisch), und dafür die so agierenden Länder gnadenlos wie sehenden Auges dem Bankrott anheim gibt, Bundessozialministerin Ursula von der Leyen weiter und weiter und weiter Sanktionen gegen Hartz IV-Empfänger verschärft oder auch schon mal Großeltern in die Enkel-Pflicht nimmt, während sie selbst die heimische Großfamilie mit den Millionen-Einnahmen ihrer Berufspolitiker-Sippe versorgen kann, etliche noch in Lohn und Brot befindliche FDP-Granden ihre Ministerien kurz vor dem 2013 bevorstehenden Super-GAU mit Posten und Pöstchen für Parteischergen verunreinigen etc. pp…

Puh, der Satz war jetzt zwar lang, aber so überfällig wie endlos fortsetzbar.

Jetzt reicht’s aber…

Nicht genug, dass Minotti sich beruflich völlig verausgabt. Jetzt muss er sich auch noch hier im Dings, im Internetz über die Schlechtigkeit der Welt auslassen. Macht ja sonst auch keiner. Herrjemine, alles muss man selber machen.

Angenehme Halbwertzeit wünscht:

Euer hoffnungslos verstrahlter Minotti