„Proteste sind nicht auszuschließen“

Von 47,70 auf 67 Euro soll der Preis für das „Studiticket“, die Halbjahreskarte für den öffentlichen Nahverkehr der Konstanzer Stadtwerke, steigen. Aber die Studis wehren sich – bei einer Urabstimmung votierten 80 bzw. 92 Prozent der Studierenden gegen die zwei Angebote der Stadtwerke, die zuvor den Vertrag gekündigt hatten.

Spätestens ab Mitte April, nach Ende der Semesterferien, „sind massive Proteste nicht auszuschließen“, so Fabian Parsch vom AStA der Uni Konstanz. Die Zeit bis dahin soll für intensive Verhandlungen mit den Stadtwerken genutzt werden, wobei das Studentenvotum auf der Vollversammlung für den AStA bindend ist. „Wenn solche Protestaktionen vermieden werden sollen, müssen die Stadtwerke, die Stadt als Mehrheitseigner der Stadtwerke und der Gemeinderat als Kontrollorgan der stadteigenen Stadtwerke auf die Studenten zugehen,“ so Fabian Parsch, stellvertretender AStA-Vorsitzender von den Jusos.

Die Stadtwerke hätten, so der AStA in einer Pressemitteilung, als städtisches Unternehmen nicht nur die Rendite, sondern auch soziale Aspekte zu beachten. Die Lebenshaltungskosten für Studierende in Konstanz seien in den letzten Jahren stark gestiegen. Gerade in Konstanz mit einem überdurchschnittlichen Wohnpreisniveau seien die Studierenden auf ein kostengünstiges Infrastrukturangebot angewiesen. Der AStA sieht hier die Stadt in der Pflicht, denn eine selbsternannte „Stadt der Wissenschaften“ müsse auch dafür Sorge tragen, dass für den wissenschaftlichen Nachwuchs in Zeiten von Studiengebühren und Mietpreiserhöhungen das Studium bezahlbar bleibe. Einer Stadt, die sich solchen finanziellen Anforderungen nicht stelle, mache sich unglaubwürdig, wenn sie zeitgleich das Millionenprojekt „Konzert- und Kongresshaus“ propagiere.

Auch etliche Stadträte, darunter solche, die im Aufsichtsrat der Stadtwerke sitzen, zeigen Verständnis für die Forderungen der Studenten und lehnen die Vorschläge der Stadtwerke auf Preiserhöhungen ab. Der AStA würde sich freuen, so Originalton der Pressemitteilung, wenn auch der Rest des Gemeinderates sich der Verantwortung, der aus dem Titel „Universitätsstadt“ erwächst, bewusst werde und die Stadtwerke dabei unterstützte, auf die Studierenden zuzugehen.

Autor: PM/hpk