Privatschule Siegmann: Ermittlungen wegen Betrugsverdachts
Erst kürzlich hat die Privatschule von Cornelia Siegmann Räume in der Bodanstrasse bezogen. Doch dort sind die Schotten dicht, die Rufnummer „ungültig“. Kein Wunder, denn die Behörden ermitteln gegen Siegmann wegen Betrugs in 68 Fällen. Auch Konstanzer Eltern wurden offensichtlich abgezockt.
Vor etwa einer Woche fielen die Eltern von 26 SchülerInnen des „Siegmann-Colleges“ in Stuttgart aus allen Wolken. Das Privat-Colleg ist geschlossen, die Schlösser wurden ausgetauscht, Frau Siegmann ist verschwunden. Seit Monaten wurde den dort tätigen Lehrern kein Gehalt mehr bezahlt.
Für ihr Ganztagsangebot verlangte Siegmann jährlich bis zu 30 000 Euro vorab. Das Geld ist nun futsch und die betroffenen Schüler, manche stehen kurz vor ihrer Abschlussprüfung, wissen nicht, wie es weiter geht. Seit zwei Jahren schon ermittelt die Stuttgarter Staatsanwaltschaft gegen die Privatschule, die weder staatlich anerkannt noch genehmigt ist. Der Schaden soll, so die „Stuttgarter Zeitung“, bei rund einer Million Euro liegen.
Vor etwa zwei Jahren streckte Cornelia Siegmann ihre Fühler nach Konstanz aus. Eine Kooperation mit der Matheschule Konstanz scheiterte, da die Geschäftspraktiken der Stuttgarter Unternehmerin von Anfang an äußerst dubios waren. (seemoz berichtete mehrmals). Dann mietete sich Siegmann im Lohnerhof am Seerhein an. Doch auch hier gab es schnell Ärger mit Schülern und deren Eltern. Von vernünftigem Schulunterricht konnte keine Rede sein. Eltern verlangten ihr Geld zurück und schalteten Anwälte ein.
Vor etwa einem Monat zog Siegmann mit ihrer Privatschule in die Konstanzer Bodanstrasse und machte dafür in den Gratisblättern „Akzent“ und „Qlt“ noch kräftig Werbung. Aber nun ist auch hier Schluss, Frau Siegmann hat der Stadt den Rücken gekehrt und ist nicht erreichbar. Wieviele Eltern finanziell geschädigt wurden, ist noch unklar. Die Ermittlungen laufen und wir werden berichten.
Autor: Holger Reile