VHS-Vorträge im März

Für die kommenden vier Wochen bietet die VHS ein Rundumprogramm. Die Rolle der Frauen in Afghanistan ist ein Thema, Doping im Sport, Weltfinanzkrise, das wachsende Armutsproblem, die abenteuerliche Flucht des Paul Niedermann, Klimawandel – spannende und interessante Themen zuhauf. Bitteschön.

Prof. Dr. Dr. Franz Josef Radermacher
Weltfinanzkrise und Zukunftsgestaltung: zur Rolle ethischer Fragen
Montag, 1. März, 19.30 Uhr
vhs, Astoria-Saal

Um für die Probleme auf der Erde eine Lösung zu finden, müssen zuerst die Hauptprobleme erkannt werden: das explossionsartige Wachstum der Weltbevölkerung und der Umgang mit den Ressourcen Wasser, Nahrung, Energie in Verbindung mit CO2 und Methan. Alle sind sich einig, dass wir gesunde Kinder und eine saubere Umwelt haben wollen. Aber wir machen ständig das Gegenteil dafür. Wir plündern unsere Umwelt und wir lassen billige Kinderarbeit zu. Und warum? Weil es jemandem Nutzen und viel Geld bringt. Wer sich die Weltfinanzkrise ausgedacht hat, der ist heute reich! Gibt es in diesem Dilemma denn eine Lösung? Ja die gibt es: Wir müssen uns von der Vorstellung verabschieden, dass sich fünf Prozent auf Kosten der restlichen 95 Prozent bedienen.
Franz Josef Radermacher ist Professor für Informatik an der Universität Ulm und der Leiter des Forschungsinstituts für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung/n. Bekannt geworden ist er durch sein Engagement in der Global Marshall Plan Initiative, die sich seit 2003 für eine gerechtere Globalisierung, eine Welt in Balance, einsetzt.
Franz Josef Radermacher promovierte 1974 an der RWTH Aachen in Mathematik. Seine zweite Promotion schloss er 1976 in Wirtschaftswissenschaften an der Universität Karlsruhe (TH) ab. Seine Habilitation in Mathematik erfolgte 1982 an der RWTH Aachen.
1983 bis 1987 war Radermacher Professor für Angewandte Informatik an der Universität Passau. Seit 1987 leitete er das Forschungsinstitut für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung (FAW) in Ulm und im selben Jahr wurde er Professor für Datenbanken und Künstliche Intelligenz an der Universität Ulm. Von 1988 bis 1992 war er Präsident der Gesellschaft für Mathematik, Ökonomie und Operations Research (GMÖOR).
In den folgenden Jahren wandelte sich Radermacher vom Mathematiker zu einem vielgefragten Experten für Globalisierungsgestaltung, Innovation, Technologiefolgen, umweltverträgliche Mobilität, nachhaltige Entwicklung, Überbevölkerung. Franz Josef Radermacher und Josef Riegler gehören zu den wichtigen Vordenkern der Global Marshall Plan Initiative und der zugrunde liegenden Zielvorstellung Ökosoziale Marktwirtschaft.
Seit 1995 ist Radermacher Mitglied und seit 2000 Sprecher des Global Society Dialogue des Information Society Forums der EU.
1997 erfolgte seine Berufung in den wissenschaftlichen Beirat der Expo 2000 für die Themenbereiche Planet of visions und Das 21. Jahrhundert.
Seit 2001 ist er Vizepräsident des Ökosozialen Forums Europa und seit 2002 Mitglied in der Jury für die Auswahl des Deutschen Umweltpreises. Radermacher ist zudem Mitglied des Club of Rome, seit 2003 wissenschaftlicher Beirat und seit Juni 2005 Präsident des Bundesverband für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft e. V.. Darüber hinaus ist er u. a. Kuratoriums-Vorsitzender der Stiftung Weltvertrag.
Radermacher hat einige Beratungsfunktionen für die deutsche Bundesregierung und die Regierung des Landes Baden-Württemberg inne.

Inkontinenz vorbeugen und behandeln
Seniorensprechstunde

Vortrag von Priv.-Doz. Dr. med. Stefan  Rimbach, Chefarzt Frauenklinik Klinikum Konstanz, Eva Karczinski, Physiotherapeutin

Dienstag, 2. März, 18.00 Uhr
Konstanz; Seniorenzentrum, Saal
gebührenfrei

vhs + Seniorenzentrum
Blasenschwäche und Inkontinenz sind ein oft verheimlichtes Problem. Sie betrifft vor allem Frauen, zu einem kleineren Teil auch Männer. Schon ein knappes Drittel der Frauen um die 30 leiden unter unwillkürlichem Harnverlust beim Husten, Niesen oder Lachen. Doch falsche Scham ist nicht notwendig, denn es gibt Behandlungsmöglichkeiten. Dr. Stefan Rimbach ist seit 2006 Chefarzt der Frauenklinik in Konstanz. Er studierte in Heidelberg und Zürich sowie in den USA Medizin. Einer seiner Schwerpunkte ist die Behandlung von Inkontinenz. Mit seinem Vortrag möchte er zur Enttabuisierung dieses Themas beitragen. Er zeigt Behandlungsmöglichkeiten auf und gibt Antworten auf die Frage wie es zu einer Störung des Beckenbodens kommt, dieses komplexen Systems von unterschiedlichsten Organen, die auf engstem Raum angeordnet sind. Der Einfluss von Risikofaktoren wird ebenso besprochen wie mögliche Vorbeugemaßnahmen und Operationstechniken. Auf Beckenbodentraining spezialisiert hat sich die in Konstanz praktizierende Physiotherapeutin  Eva Karczinski. Sie wird Ihre Arbeit ergänzend zum Vortrag von Dr. Rimbach vorstellen und zu einem dreiteiligen Kurs im Seniorenzentrum einladen.


Antike – Veni, Vidi, Vici – Der Aufstieg Roms zur Weltmacht

Vortrag von Ulrich Lothar Büttner, Historiker, Stadtführer
Dienstag, 2. März, 19.30 Uhr
vhs, Astoria-Saal

Das Römische Reich war eines der größten und mächtigsten Imperien der Menschheit. Bis heute hat die Geschichte seines Aufstiegs und Untergangs nichts von ihrer Faszination verloren. Was in den Sümpfen des Tiber um 800 v. Chr. begann, führte im ersten Jahrhundert zu einer beispiellosen Machtentfaltung und schließlich zum Niedergang während der Völkerwanderung im 5. Jahrhundert. Als Rom längst zu einer Legende geworden war, beriefen sich die mittelalterlichen Kaiser auf das antike Weltreich.
Doch der lange Schatten Roms reicht bis in unsere Zeit. Wer Europa in seiner historischen und gegenwärtigen Dimension verstehen will, muss bis zu den römischen (und griechischen) Wurzeln des Abendlandes vordringen.
Der Vortrag will einen Eindruck davon vermitteln, wie Rom dieser scheinbar unaufhaltsame Aufstieg gelang und welche Folgen dies für Europa und die Mittelmeerwelt hatte. Dabei sollen neben militärisch-politischen auch ökonomische und kulturelle Aspekte zur Sprache kommen. Bezüge zur regionalen und lokalen Geschichte sollen exemplarisch verdeutlichen, wie die Römer ihre Macht festigten und warum ihre Kultur auf so viele fremdländische Zeitgenossen solch eine Anziehungskraft ausübte.
Der zweite Teil der Vortragsreihe beschäftigt sich dann mit dem Niedergang Roms.
Darüber hinaus soll die Lust geweckt werden, im nächsten Jahr vielleicht einmal bei einer Römer- bzw. Kastellführung in Konstanz teilzunehmen.

Der Historiker Ulrich Büttner arbeitet u.a. als Geschichts- und Politiklehrer an einem Konstanzer Gymnasium. Seit seinem Studium beschäftigt er sich intensiv mit den sog. Wende-punkten der europäischen Geschichte. Darüber hinaus engagiert er sich seit Jahren als Stadt-führer in Konstanz, speziell im Rahmen der Römerkastellführungen auf dem Münsterhügel.


Wie unser Temperament unser Leben beeinflusst
Das Zusammenwirken von Geist und Körper

Vortrag von Prof. Dr. Norbert Herschkowitz
Mittwoch, 3. März, 19.30 Uhr
vhs, Astoria-Saal

Kooperationsveranstaltung mit dem Bildungszentrum Konstanz

Eines der spannendsten Themen aktuell ist sicherlich die Frage nach dem Verhältnis von „Gehirn und Willensfreiheit“. Ob die Funktionsweise des Gehirns Willensfreiheit zulässt oder nicht, wird derzeit in neurophysiologischen und medizinischen, in juristischen, theologischen und anderen geisteswissenschaftlichen Fachkreisen intensiv diskutiert. Fakt ist: Die Freiheit des menschlichen Denkens und Willens steht erstmals grundsätzlich zur Debatte. Und es gibt prominente Vertreter der neuesten Hirnforschung wie Gerhard Roth und Wolf Singer, die sie mit bedenkenswerten Argumenten bestreiten. Haben sie Recht?
Der renommierte Schweizer Neurowissenschaftler Prof. Norbert Herschkowitz verfolgt in seiner Arbeit die weltweiten Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet der Hirnforschung. Er wird an diesem Abend – wie immer in packendem Vortrag – den derzeitigen Wissensstand zu diesem strittigen Thema darstellen.


Auf Hass läßt sich nicht bauen

Vortrag des Zeitzeugen Paul Niedermann
Donnerstag, 4. März, 19.30 Uhr
vhs, Astoria-Saal

Paul Niedermann wurde 1927 in Karlsruhe geboren. Als 13-jähriger wurde er mit seiner Familie nach Gurs deportiert. Aufgrund der katastrophalen Bedingungen in Gurs wurde ein großer Teil der Internierten im Frühjahr 1941 auf andere Lager verteilt. Zusammen mit seiner Familie kam Paul Niedermann nach Rivesaltes bei Perpignan. Durch glückliche Umstände kam Paul im Winter 1941/42 in ein Auffangheim bei Montpellier. Er war zu diesem Zeitpunkt 1,60 cm groß und wog 32 kg. Es begann eine abenteuerliche Flucht; über verschiedene Verstecke kam er in das Kinderheim von Izieu bei Lyon. Dieses verließ er kurz bevor der Ort an die Nazis verraten wurde. Somit war er einer der wenigen Überlebenden dieses Heims, weshalb er später im Barbie-Prozess als Zeuge vernommen wurde. Über Grenoble und Savoyen gelangte Paul Niedermann schließlich in die Schweiz, wo er die letzten Kriegsmonate verbrachte. Nach Kriegsende widmete er sich der Betreuung heimat- und familienlos gewordener Kinder in Paris, wo er heute auch lebt.


Einführung in die Kunsttherapie

Vortrag von Monika Bausch, Kunsttherapeutin, Psychotherapeutin
Donnerstag, 4. März, 19.30 Uhr
vhs, Raum 1.3

Kunsttherapie eröffnet im Gestalten mit verschiedenen künstlerischen Materialien einen Zugang zu Unbewussten und zur eigenen Kreativität. Nach einem Rückblick in die Historie der Kunsttherapie geht es um die Behandlungsmöglichkeiten mit kleinem Selbsterfahrungsanteil. Interessierte erfahren einiges über die unterschiedlichen Richtungen und Ausbildungswege der Kunsttherapie und vieles andere.
Bitte unbedingt voranmelden!
Bitte bringen Sie einen Din A4-Block und Wachsmalkreiden mit.

Rituale der Herrschaft im Mittelalter

Historisches Seminar PD Dr. Claudia Garnier, Historikerin Universität Münster
Freitag, 5. März, 19.30 Uhr
vhs, Astoria-Saal

Politische ‚Spielregeln‘ sind Verhaltensnormen im Konfliktfall, die zwar nicht schriftlich fixiert sind, denen sich die Mächtigen des Mittelalters aber nicht entziehen konnten. Der Begriff hat das Verständnis für die Mechanismen mittelalterlicher Konfliktaustragung in den letzten Jahren erheblich erweitert und deren Untersuchung für eine allgemeine Geschichte des politischen Verhaltens in der Vormoderne nutzbar gemacht. Claudia Garnier promovierte Historikerin  und  Wissenschaftliche Assistentin an der Universität Münster geht dem Grad der Normativität der Spielregeln und ihrem Verhältnis zum Recht nach.

PD Dr. Claudia Garnier, Lehrkraft für besondere Aufgaben am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ und Dozenten am Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte der Universität Münster.

Europas große Künstler – Giotto di Bondone

Vortrag von Dr. phil. Thomas Hirthe
Montag, 8. März, 19.00 Uhr

Es ist üblich, mit Giotto di Bondone (um 1266-1337) ein neues Kapitel der europäischen Kunst beginnen zu lassen. Denn der geniale Florentiner Maler hat die byzantinische Formelhaftigkeit in eine lebendige, ausdrucksvolle Bildsprache verwandelt. Er schuf eine neue Bild-Welt, die den Ausgangspunkt der modernen europäischen Malerei bildete.

Kochen ist Krieg! – Am Herd mit deutschen Profiköchen

Vortrag von Gregor Weber
Dienstag, 16. März, 19.30 Uhr
vhs, Astoria-Saal

Ein Koch begibt sich auf Wanderschaft und kocht in deutschen Dorfgasthäusern und Sternerestaurants, Fußgängerzonenpizzerien, Betriebskantinen und beim Bundespräsidenten. Er dreht alle Töpfe um und berichtet, was Köchinnen und Köche dort leisten oder auch verbrechen: Es ist heiß in der Küche, sehr heiß…
Gregor Weber, der in Kolja Kleebergs „VAU“ zum Koch ausgebildet wurde, macht sich auf die Suche nach der Liebe zum Essen und der Essenz des Kochhandwerks in Deutschland. Der ungeheure Kochboom hat den Berufsstand ins Licht der Öffentlichkeit gestellt wie kaum einen anderen, doch davon, wie es tatsächlich am Herd zugeht, haben die meisten keine Vorstellung. Und den Dienst am Bauch kann man sehr unterschiedlich verstehen: Es gibt Köche, die haben schon in Hongkong und Dubai gekocht und andere, die seit zwanzig Jahren keinen Fisch mehr in der Hand hatten, der nicht tiefgekühlt war. Die einen arbeiten zwei Tage an der Herstellung einer Kalbssauce, die anderen schütten 1,5 Kilo Pulver auf achtzig Liter kochendes Wasser und rühren das Ganze zweimal um. Gregor Weber, geboren in Saarbrücken, ist Koch, Schauspieler und Drehbuchautor, bekannt als Sohn Stefan der „Familie Heinz Becker“ und als Hauptkommisar Deininger im saarländischen „Tatort“. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.


Vorsicht vor Kaffeefahrten-Abzocker

Manfred Schütterle stoppt Gaunerei
Dienstag, 9. März, 18.00 Uhr
vhs, Astoria-Saal

Betrüger verdienen im Jahr Millionen mit Kaffeefahrten. Manfred Schütterle, 66-jähriger Beamter im Ruhestand, hat in Radolfzell eine üble Abzock-Veranstaltung verhindert. Er alarmierte die Polizei, als bei einer nicht genehmigten Verkaufsveranstaltung einer Kaffeefahrt die Teilnehmer massiv eingeschüchtert und genötigt wurden. Die Polizei rückte an und beendete den Spuk. Manfred Schütterle berichtet von seinen Erfahrungen und gibt Tipps, wie man sich vor unlauteren Werbeveranstaltungen schützen kann.

Mein Schädel brummt

Vortrag von Rotraud Schkarlat, Heilpraktikerin, Aromatherapeutin
Dienstag, 9. März, 19.30 Uhr
Dettingen, Grund- und Hauptschule
Anmeldung unbedingt erforderlich

Kopfschmerz und Migräne gehören für viele Menschen zum Alltag, ebenso wie der fast selbstverständliche Griff zur Schmerztablette als einziges Hilfsmittel. Woher können Kopfschmerzen kommen, was  kann man selbst tun, um gegen das Hämmern oder den Druck im Kopf anzugehen? In diesem Vortrag lernen Sie die verschiedenen Kopfschmerzarten und ihre möglichen Ursachen kennen und erfahren, welche Möglichkeiten die Naturheilkunde in der Vorsorge und Therapie bietet


Als die Römer schwach geworden – Der Untergang des Römischen Reiches

Vortrag von Ulrich Lothar Büttner, Historiker, Stadtführer
Dienstag, 9. März, 19.30 Uhr
vhs, Astoria-Saal

Roms Untergang zog sich über viele Jahrzehnte – manche sagen sogar Jahrhunderte – hin. Schon lange war das Reich schwach und im Innern zerstritten und gespalten. Als der letzte (west)römische Kaiser 476 abgesetzt wurde, war den Zeitgenossen nicht unbedingt klar, dass sie Zeugen einer historischen Zäsur wurden. Spätere Generationen ließen mit diesem Ereignis das Mittelalter beginnen.
Der Vortrag schließt thematisch und inhaltlich an den ersten Teil der Reihe zur Römischen Geschichte „Veni, Vidi, Vici – Der Aufstieg Roms zur Weltmacht“ an. Dabei werden die genaueren (Hinter)Gründe beleuchtet, die zum Niedergang des letzten und mächtigsten Imperiums der Antike führten.
Über die Geschichte Roms im engeren Sinne hinaus soll aber auch die Frage aufgeworfen werden, welche Erkenntnisse der Untergang Roms uns möglicherweise in Bezug auf die gegenwärtige Situation der westlichen Welt vermittelt. Eine an diesen Aspekt anschließende Diskussion ist bei Interesse möglich.
Darüber hinaus soll die Lust geweckt werden, im nächsten Jahr vielleicht einmal bei einer Römer- bzw. Kastellführung in Konstanz teilzunehmen.

Der Historiker Ulrich Büttner arbeitet u.a. als Geschichts- und Politiklehrer an einem Kon-stanzer Gymnasium. Seit seinem Studium beschäftigt er sich intensiv mit den sog. Wende-punkten der europäischen Geschichte. Darüber hinaus engagiert er sich seit Jahren als Stadt-führer in Konstanz, speziell im Rahmen der Römerkastellführungen auf dem Münsterhügel.

Das Weltgeheimnis: Kepler, Galilei und die Vermessung des Himmels

Vortrag von Thomas De Padova
Mittwoch, 10. März, 19.00 Uhr
vhs, Astoria-Saal

Die Vermessung des Himmels: 1609 baut Galileo Galilei in Padua ein Teleskop, er entdeckt neue Gestirne, Gebirge auf dem Mond und dass sich unmöglich alles um die Erde drehen kann. Im selben Sommer veröffentlicht Johannes Kepler seine Planetengesetze und begründet die moderne Himmelsphysik. Thomas de Padova, Physiker und Wissenschaftsjournalist zeichnet den Aufstieg der neuen Wissenschaft und die damit verbundenen Umbrüche nach. Im Mittelpunkt steht der Dialog, der sich zwischen dem Italiener und dem Deutschen entspannt und den Kepler voller Enthusiasmus beginnt. In ihren Briefen begegnen sich Kepler und Galilei auf dem schmalen Grat zwischen schwärmerischer Begeisterung und nüchterner Analyse, zwischen offenem Gedankenaustausch und Geheimhaltung, zwischen Kooperation und Konkurrenz. Die bisher wenig beachtete Korrespondenz wirft auf beide Forscher ein neues Licht: Im Spiegel des jeweils anderen zeigen sich ihre Weitsicht und Engstirnigkeit, ihre gedankliche Schärfe und Ignoranz. Eine Gegenüberstellung der beiden schillernden Figuren eignet sich in besonderer Weise dazu zu erkunden, was Forscher bis heute dazu treibt, vertraute Sichtweisen hinter sich zu lassen und ein unbekanntes Terrain zu betreten. Und wie das Neue in die Welt kommt.

Thomas de Padova, geboren 1965 in Neuwied, hat in Bonn und Bologna Physik und Astronomie studiert. Bis 2005 war er Wissenschaftsredakteur beim „Tagesspiegel“. Padova lebt als freier Publizist in Berlin. Inspiriert vom bisher wenig beachteten Briefwechsel zwischen Kepler und Galilei, führte ihn die Recherche für sein neuestes Buch „Das Weltgeheimnis“ an die Originalschauplätze. Bei Piper sind ebenfalls erschienen: „Die Kinderzimmer-Akademie“ und „Wissenschaft im Strandkorb“.


Hautkrebs

Vortrag von Dr. med Christoph Venedey, Arzt für Allgemeinmedizin
und Prof. Dr. med. Andreas Blum, Hautarzt
Mittwoch, 10. März, 20.00 Uhr
vhs, Raum 0.7

Immer häufiger trifft man auf die Diagnose Hautkrebs. Der Schwarze Hautkrebs ist eine der gefährlichsten Krebsarten überhaupt. Der Basalzell-Hautkrebs gehört in Mitteleuropa zu den häufigsten bösartigen Tumoren. Über Fragen wer zum gefährdeten Personenkreis gehört, welcher Hauttyp besonders gefährdet ist, worauf man achten muss, wann man zum Arzt muss, was das „Hautkrebs-Screening“ beinhaltet und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, wird umfassend und gut verständlich informiert.


Tiefenpsychologie – was ist das?

Dr. rer. nat. Barbara Strahm
Donnerstag, 11. März, 19.30 Uhr
vhs, Raum 0.7

Der Schweizer Psychiater Carl Gustav Jung (1875 –  1961) war Zeitgenosse und anfänglich auch Mitstreiter Sigmund Freuds. Jung gelangte jedoch zu teils grundlegend anderen Auffassungen über Struktur und Wirken der Psyche. Die Analytische oder Tiefenpsychologie C.G. Jungs ermöglicht einen nicht-pathologisierenden, kreativen Zugang zu unseren inneren Hemmungen und Möglichkeiten – und damit zu unserer Entwicklung als Mensch.
Wir sind viele und doch eins – Jungs Tiefenpsychologie basiert auf dem Konzept der Archetypen, dem kollektiven seelischen „Substrat“, das allen Menschen gemeinsam ist wie Körperbau und Physiologie und sich als Vorstellungen und Erwartungen in archteypischen Bildern äussert. Jungs Begriffe von darauf aufbauenden Seelenstrukturen wie Komplexe, Ich und Selbst, Persona, Schatten, animus und anima sind in die Allgemeinsprache eingegangen. Sie haben dort allerdings ihre spezifisch jungianische Bedeutung verloren.
Diese allgemeine Einführung in C.G. Jungs Psychologie umfasst auch sein „Rotes Buch“, das nach Jahrzehnten im Privatbesitz der Familie, im Oktober 2009 erstmals veröffentlicht wurde. In ihm legte der private Jung an persönlichem Seelenerleben nieder, was er als Wissenschaftler in ein umfassendes Konzept von Struktur und Wirken der Psyche wandeln konnte.
Dr.rer.nat. Barbara Strahm ist promovierte Biologin und Tiefenpsychologin. Sie studierte am C.G. Jung-Institut Zürich in Küsnacht und ist Therapeutin am ISAP Zürich.

Die gesunde Bindungsentwicklung von Säuglingen und Kindern

Vortrag von Prof. Karl Heinz Brisch
Donnerstag, 11. März, 19.30 Uhr
Wolkensteinsaal, Kulturzentrum, Wessenbergstr. 43

Kooperationsveranstaltung mit dem Bildungszentrum Konstanz

Die Entwicklung einer sicheren emotionalen Bindung eines Kindes an seine Eltern wird heute als ein bedeutender Schutzfaktor in der kindlichen Entwicklung betrachtet. Kinder mit einer sicheren Bindung können sich besser in die Gefühle anderer Menschen hineinversetzen, sind kreativer, haben mehr Freunde und finden rascher Lösungsmöglichkeiten in schwierigen Situationen.
Die Bindungsentwicklung ist allerdings durch vielfältige Einflüsse störbar, so dass Eltern sowie andere Pflegepersonen und Pädagogen manchmal eine Hilfestellung benötigen. Unverarbeitete traumatische Erfahrungen der Eltern und des Kindes können sogar zur Entwicklung von Bindungsstörungen führen.
Bindungsbeziehungen zu Eltern, anderen Pflegepersonen, wie Tagesmüttern, Krippenerzieherinnen, Pädagogen können in allen Altersgruppen die Bindungsentwicklung von Kindern fördern oder hemmen. Es werden die Schutz- und Risikobedingungen für sichere Bindungsentwicklungen aufgezeigt. Eine frühe Förderung einer sicheren Bindung zwischen Eltern und Kind durch das Programm „SAFE® – Sichere Ausbildung für Eltern“ wird vorgestellt.
PD Dr. med. habil. Dr. Karl Heinz Brisch ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychiatrie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Nervenheilkunde, Psychoanalyse für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Gruppen. Er leitet die Abteilung Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie an der Kinderklinik und Poliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er ist Dozent sowie Lehr- und Kontrollanalytiker am Psychoanalytischen Institut Stuttgart.
Sein Forschungsschwerpunkt umfasst den Bereich der frühkindlichen Entwicklung zu Fragestellungen der Entstehung von Bindungsprozessen und ihren Störungen.
Er publizierte zur Bindungsentwicklung von Risikokindern sowie zur klinischen Bindungsforschung und verfasste eine Monographie zur Anwendung der Bindungstheorie in der psychotherapeutischen Behandlung von Bindungsstörungen, die in mehrere Sprachen übersetzt wurde und als Referenzwerk gilt.
Der Referent ist deutscher Vorsitzender der Gesellschaft für Seelische Gesundheit in der Frühen Kindheit (GAIMH e. V. – German-Speaking Association for Infant Mental Health).


Sigismund, ein Kaiser zwischen Macht und Ohnmacht

Vortrag von Henry Gerlach
Fr, 12.03.10, 19.30-21.00 Uhr
vhs, Astoria-Saal

Sigismund, Herr des Konstanzer Konzils war nicht nur deutscher Kaiser und König Ungarns, Kroatiens und schließlich auch Böhmens, sondern er war auch einer der gebildesten Monarchen im europäischen Mittelalter. Ebenso jedoch wie die Zeitgenossen seine Erscheinung, seine vielen Sprachkenntnisse und sein diplomatisches Geschick rühmten, so befremdlich erschien seinen Mitmenschen oft Sigismunds geradezu sprichwörtliche Geldknappheit und seine große Vorliebe für Frauen selbst niedrigster Herkunft. Dabei schaffte es dieser schillernde Herrscher nicht nur, mit großem persönlichen Einsatz das Schisma der Kirche auf dem Konzil endgültig zu beenden, sondern mit seiner letztlich erfolgreichen Heiratspolitik legte er auch den Grundstein für die spätere Donaumonarchie, bestehend aus Böhmen, Österreich und Ungarn. Dagegen kämpfte Sigismund fast drei Jahrzehnte beharrlich für eine grundlegende Reform des Deutschen Reiches, scheiterte jedoch auf der ganzen Linie. Ein Herrscher zwischen Macht und Ohnmacht!


Selbsthilfe: Grenzen und Möglichkeiten

Vortrag von Dennis Riehle, Selbsthilfegruppenleiter und psychologischer Berater
Montag, 15. März, 20.00 Uhr
vhs, Raum 1.3

Selbsthilfegruppen und Anleitungen zur eigenen Selbsthilfe in Lebenskrisen sind heute nicht nur Teil des Bürgerschaftlichen Engagements, sondern auch die Möglichkeit, ich unkompliziert in der Persönlichkeit fort zu entwickeln. Der Vortrag zeigt nicht nur Chancen und Wege der heutigen Selbsthilfearbeit auf, sondern benennt auch deren Grenzen.


Die unbekannte Lombardei entdecken:

Durch das Tal der Adda von Lecco am Comer See nach Cremona

Vortrag von Werner Trapp
Dienstag, 16. März, 19.30 Uhr
vhs, Raum 0.7

Der Vortrag widmet sich einem Stück der „unbekannten Lombardei“, dem touristisch noch kaum erschlossenen Tal der Adda zwischen Lecco am Comer See und der Geigenbaustadt Cremona in der Po-Ebene. Der Weg führt durch die beiden großen Natur – Parks „Parco Adda Nord“ und „Parco Adda Sud“ – meist auf alten Treidelpfaden am Fluss oder an den Kanälen entlang, die seit dem Mittelalter den Comer See mit der Stadt Mailand verbinden. Landschaftlich, kulturell und historisch entdecken Sie eine große Vielfalt an Themen und Eindrücken: Der erste Abschnitt beeindruckt durch die Schönheit einer vom Menschen noch kaum beeinflussten Naturlandschaft. Der zweite Abschnitt bietet mit dem „Ecomuseo Leonardo“ eine Fülle industriearchäologisch bedeutsamer Kulturdenkmäler: das System der „Navigli“ zur Schiffbarmachung bzw. Umgehung des Flusses, historische Wasserkraftwerke, frühe Anlagen der Seiden- und Textilindustrie und als Höhepunkt die „Idealstadt“ des 19. Jahrhunderts, das ehemalige „Arbeiterdorf“ Crespi.

Kochen ist Krieg!
Am Herd mit deutschen Profiköchen

Vortrag von Gregor Weber
Dienstag, 16. März, 19.30 Uhr
vhs, Astoria-Saal

Ein Koch begibt sich auf Wanderschaft und kocht in deutschen Dorfgasthäusern und Sternerestaurants, Fußgängerzonenpizzerien, Betriebskantinen und beim Bundespräsidenten. Er dreht alle Töpfe um und berichtet, was Köchinnen und Köche dort leisten oder auch verbrechen: Es ist heiß in der Küche, sehr heiß…
Gregor Weber, der in Kolja Kleebergs »VAU« zum Koch ausgebildet wurde, macht sich auf die Suche nach der Liebe zum Essen und der Essenz des Kochhandwerks in Deutschland. Der ungeheure Kochboom hat den Berufsstand ins Licht der Öffentlichkeit gestellt wie kaum einen anderen, doch davon, wie es tatsächlich am Herd zugeht, haben die meisten keine Vorstellung. Und den Dienst am Bauch kann man sehr unterschiedlich verstehen: Es gibt Köche, die haben schon in Hongkong und Dubai gekocht und andere, die seit zwanzig Jahren keinen Fisch mehr in der Hand hatten, der nicht tiefgekühlt war. Die einen arbeiten zwei Tage an der Herstellung einer Kalbssauce, die anderen schütten 1,5 Kilo Pulver auf achtzig Liter kochendes Wasser und rühren das Ganze zweimal um. Gregor Weber, geboren in Saarbrücken, ist Koch, Schauspieler und Drehbuchautor, bekannt als Sohn Stefan der »Familie Heinz Becker« und als Hauptkommisar Deininger im saarländischen »Tatort«. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.


Träume, Mythen, Religionen

Dr. rer. nat. Barbara Strahm
Donnerstag, 18. März, 19.30 Uhr
vhs, Raum 0.7

Der Schweizer Psychiater Carl Gustav Jung (1875 –  1961) bezeichnet den Entwicklungsweg zur inneren Einheit als Individuation. Zustände innerer Einheit werden erreicht, wenn das Bewusstsein in dieselbe Richtung zieht, in die auch das Unbewusste drängt. Auf diesem Weg sind Träume als Mitteilungen  unseres Unbewussten an das Bewusstsein eine große Hilfe. Ihr Verständnis setzt ein aufnahmebereites Bewusstsein und die Kenntnis der Bildersprache des Unbewussten voraus. Manche Träume sind sogenannte grosse Träume, die lebensgeschichtliche Epochen einleiten. Sie enthalten Themenelemente, die auch in Märchen, Mythen und Religionen vorkommen. Sie zeigen die individuelle Verbindung zu unseren archetypisch kollektiven Wurzeln und Ressourcen.
Der Vortrag befasst sich mit der Traumsprache anhand von Traumbeispielen und Beispielen grosser Träume aus der Praxis der Referentin.
Dr.rer.nat. Barbara Strahm ist promovierte Biologin und Tiefenpsychologin. Sie studierte am C.G. Jung-Institut Zürich in Küsnacht und ist Therapeutin am ISAP Zurich.


Europas große Künstler – Jan van Eyck

Dr. phil. Thomas Hirthe
Montag, 22. März, 19.00 Uhr
vhs, Raum 1.3

Jan van Eyck (um 1390-1441) ist der berühmteste Vertreter der altniederländischen Malerei. Der Bahn brechende Maler beobachtete die Natur und Menschen wie kein anderer Künstler vor ihm. Seine Werke sind grundlegend für die Wirklichkeitserfassung in der Kunst nördlich und der Alpen.


Frauen in Afghanistan zwischen Scharia und eigenen Vorstellungen von Recht und Gerechtigkeit

Vortrag von Khaleda Niazi, Juristin und Dichterin
Montag, 22. März, 19.30 Uhr
vhs, Raum 0.7

Khaleda Niazi wird an diesem Abend versuchen einem interessierten Publikum Afghanistan und seine Menschen nahe zu bringen. Besonders beleuchten wird sie die Rolle der Frauen. Die Juristin und Autorin Khaleda Niazi ist in Kabul geboren und machte mit 18 Jahren dort ihren Schulabschluss am berühmten Malalai-Gymnasium. Nach einem kurzen Aufenthalt in Pakistan, wanderte sie nach Frankreich aus. Seit 1986 lebt und arbeitet sie in Deutschland und schreibe Gedichte und Essays in Deutsch und Farsi. Seit 2002 studiert sie Rechtswissenschaften an der Johann Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt. Zusammen mit dem Goethe-Institut Kabul und in dessen Auftrag hat sie 2003 bei ihrem ersten Besuch in Afghanistan eine literarische Begegnung von Autoren und Autorinnen veranstaltet. Diese literarische Begegnung wurde 2004 und 2005 wiederholt, da sie zeigt, wie wunderbar es sein kann, wenn man die Möglichkeit hat, zwischen Ländern und Kulturen zu pendeln und etwas zum friedlichen und vor allem freien Dialog zwischen den Menschen beizutragen. Bei verschiedenen Veranstaltungen in Deutschland hatte ich die Gelegenheit,

Das Grönländische Inlandeis in Zeiten des Klimawandels

Vortrag von Prof. Dr.-Ing. Manfred Stober
Dienstag, 23. März, 19.30 Uhr
vhs, Astoria-Saal

Seit 1991 bis 2008 hat der Referent 10  Forschungsexpeditionen auf dem grönländischen Inlandeis durchgeführt. Ziel dieser Messungen ist es, die Eishöhe und Fließgeschwindigkeit  des Inlandeises sowie deren zeitliche Änderungen zu bestimmen. Die Ergebnisse werden mit historischen und aktuellen Klimaänderungen sowie mit möglichen Meeresspiegelerhöhungen  verglichen. Der Vortrag gibt auch einen Einblick in die Expeditionsarbeit auf dem Eis. Im allgemeinen Teil geht der Vortrag auf den Küstenort  Ilulissat (Jakobshavn), der drittgrößten Stadt Grönlands, und auf die landschaftlichen Reize des weltbekannten Jakobshavn-Eisfjordes mit seiner besonderen Bedeutung als Weltnaturerbe ein. Diskussion und Fragen möglich.


„Persönlichkeiten „

Führung mit der Museumsleiterin Heidi Hofstetter
Mittwoch, 24. März, 18.00 Uhr
Museum Rosenegg Kreuzlingen Bärenstraße 6
Gebühr: 8,00 €

In der vor einem Jahr eröffneten Dauerausstellung im Museum Rosenegg werden sieben Persönlichkeiten gewürdigt, die sich mit ihrem Werk über die Stadt hinaus einen Namen geschaffen haben. In der Führung erhalten Sie zusätzliche Informationen, aber auch Hinweise auf weitere „Kreuzlinger Köpfe“, die vorderhand noch nicht zur Darstellung gelangten, dies aber auch verdienen würden. Mit anschließendem kleinen Umtrunk.


Doping und Sport

Vortrag von Prof. Dr. Werner W. Franke, Leiter der Abteilung Zellbiologie am DKFZ Heidelberg
Donnerstag, 25. März, 19.30 Uhr
vhs, Astoria-Saal

vhs+Stadtsportverband
Der renommierte Zell- und Molekularbiologe und Hochschullehrer des Jahres 2004, Prof. Werner Franke, ist einer der führenden Experten in Dopingfragen. Doping ist ein Problem des Sportes insgesamt und bedarf breit angelegter und gemeinsamer Bekämpfung durch die Sportverbände, Politik, Justiz, Wissenschaft und nicht zuletzt die Gesellschaft. Der Sport kann nur dann für Jugend und Zuschauer attraktiv bleiben, wenn er glaubwürdig ist. Prof. Werner Franke kämpft seit Jahren unermüdlich gegen Medikamentenmissbrauch und systematische Körperverletzung im Spitzensport und lenkte 2006 im Dopingskandal um den spanischen Arzt Eufemiano Fuentes das Augenmerk auf Jan Ullrich. Zusammen mit seiner Frau, der früheren Olympiateilnehmerin und Deutschen Meisterin im Kugelstoßen, Brigitte Franke-Berendonk, trat Franke wiederholt jenen Sportmedizinern, Funktionären und Politikern entgegen, die den Einsatz von Dopingmitteln betrieben und dabei die schädlichen Nebenwirkungen bestritten oder verheimlichten. Das Engagement des Ehepaares wurde mit dem Bundesverdienstkreuz gewürdigt und hat unter anderem dazu geführt, dass der Mißbrauch von Medikamenten zur Leistungssteigerung im Sport als Straftat gilt.
In seinem Vortrag wird Prof. Franke nach einer Darstellung der Dopingsysteme Ost und West, der Vorstellung der Risiken, Schäden und Todesfälle, der Besprechung einiger grundsätzlicher Strafurteile und der Rolle geheim gehaltener wissenschaftlicher Arbeiten auch die heutige Dopingszene und ihre Scheinbekämpfung schildern, die seiner Meinung nach durch ein korruptes Fernseh- und Finanzierungs-System gestützt wird.


Tiefenpsychologie und Psychotherapie

Die Bedeutung des Symptoms

Dr. rer. nat. Barbara Strahm
Do, 25.03.10, 19.30-21.00 Uhr
vhs, Astoria-Saal

Die Analytische oder Tiefenpsychologie C.G.Jungs ist eine der auch in Deutschland gesetzlich anerkannten Psychotherapien. Sie versteht sich als Möglichkeit zur Bewältigung psychischer Schwierigkeiten bis hin zu manifesten klinischen Störungen durch Förderung der „Individuation“ genannten Persönlichkeitsentwicklung. Individuation bedeutet den Weg zur Überwindung innerseelischer Konflikte zwischen Unbewusstem und Bewusstem, die Integration unbewusster Gefühle und eine zunehmende Verschränkung von Gefühl und Verstand, Sehnen und Wollen, Wünschen und Tun, Handeln und Geschehen-lassen, inneren Vorstellungen und äußerer Lebensgestaltung. Dabei zeigen insbesondere Träume, aber auch andere Äußerungen des Unbewussten der KlientInnen/ PatientInnen seelische Möglichkeiten und Hemmungen auf, die es ermöglichen, äußere, auch klinische Symptome als symbolischen Ausdruck zugrunde liegender innerseelischer Konflikte zu verstehen. Durch  deren Bewusstwerden können sich Symptome auflösen oder die Einstellung zu ihnen ändern.
Dr.rer.nat. Barbara Strahm ist promovierte Biologin und Tiefenpsychologin. Sie studierte am C.G. Jung-Institut Zürich in Küsnacht und ist Therapeutin am ISAP Zürich.

Armut und Armutsgefährdung – Ein Problem auch bei uns?
Zum Europäischen Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung

Walter Böttiger, Ministerium für Arbeit und Soziales Baden-Württemberg
Mittwoch, 24. März, 19.30 Uhr
vhs, Astoria-Saal, gebührenfrei

vhs + Bildungszentrum Konstanz
Armut wird oft mit Entwicklungsländern in Verbindung gebracht, aber Armut und soziale Ausgrenzung sind vermehrt auch bei uns anzutreffen. Die Kommission der Europäischen Union hat das Jahr 2010 zum Europäischen Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung ausgerufen. Walter Böttiger vom Ministerium für Arbeit und Soziales Baden-Württemberg wirft einen Blick auf die Situation in Deutschland und Baden-Württemberg, auf Statistiken und Lösungsansätze und auf die Fragen, was ist Armut und Armutsgefährdung, sind wir in Baden-Württemberg betroffen und welche Versuche zur Problembewältigung bietet die Politik.

Depressionen heute– Erkennen – Verstehen – Verhüten – Behandeln

Vortrag in Kooperation mit dem Bildungszentrum Konstanz
Prof. Dr. med Volker Faust
Do, 25.03.10, 20.00-21.30 Uhr
Domschule im Kreuzgang des Konstanzer Münsters
6,00 € Keine Gültigkeit der vhs-Vortragskarte

Depressionen gehören nicht nur zu den gefürchtesten, sondern inzwischen auch zu den häufigsten Krankheiten in unserer Zeit und Gesellschaft. Was macht sie so belas-tend, je nach Geschlecht und Altersstufe, wen treffen sie am häufigsten und welche charakteristischen Warnsymptome zeigen sich? Der Vortrag gibt auch Hinweise, wie man mit einer Depression umgehen und vor allem,  wie man einen Rückfall verhindern kann.
Professor Dr. med. Volker Faust ist Arzt für Neurologie, Psychiatrie und Psy-chotherapie und Medizinaldirektor i. R. am Zentrum für Psychiatrie – Die Weissenau, Abteilung Psychiatrie I der Universität Ulm.


Was passiert in der EU?

Vortrag von der Europaabgeordneten der Grünen Heide Rühle zur Europapolitik:
Freitag, 26. März, 19.30 Uhr
vhs, Astoria-Saal, gebührenfrei

vhs + Bildungszentrum Konstanz
Die Europäische Union gewinnt immer neue Zuständigkeiten hinzu: War anfangs die Themenpalette, in der Brüssel mitbestimmen konnte, noch relativ klein, so werden inzwischen in vielen Politikbereichen die zentralen Weichen längst auf europäischer Ebene gestellt. Aber, wer entscheidet was, welche Zuständigkeiten hat das Parlament, welches die Kommission und wo können die Staaten noch Einfluss nehmen? Wie sieht der Alltag einer Abgeordneten aus? Warum gibt es mehrere Sitzungsorte und macht das ständige Umziehen Sinn? Die langjährige Europaabgeordnete Heide Rühle beantwortet kompetent all diese Fragen aus erster Hand.

Bild: Prof. Dr. Werner W. Franke