Minotti und die drei Fragezeichen…
Was wird aus dem Konzilvorplatz? Wer beerbt Angie? Wann ist endlich Weihnachten (vorbei)? Die Top-Drei der den interessierten Laien durchaus drängenden Fragen in diesen schweren Zeiten allgemeiner Orientierungslosigkeit und Sinnsuche, deren korrekte Beantwortung nichts für schwache Nerven, Hasenfüße oder Amateurfragenbeantworter ist. Die vierte, eigentlich wichtigste Frage überhaupt (wo verdammt steht mein Rotweinglas), stelle ich vorläufig zurück. Minotti – übernehmen Sie…
BASTA, der BAuSTellen-August…
Kurt „Basta“ Werner, seines Zeichens Baubürgermeister von Konstanz, hat vergangenen Dienstag erstmals erfahren müssen, dass seine Ideen trotz gebetsmühlenartig vorgetragenen Eigenlobs doch nicht immer ganz so toll riechend bei den Bürgern ankommen. Es begab sich also auf einer Werbeveranstaltung für die Komplettbesandung des Konzilvorplatzes, dass seinen gar nicht duften Planungsfürzen erst mal ein nicht nur jahreszeitlich bedingt eisiger Wind entgegen wehte. Dem so Gescholtenen fehlten anschließend nicht nur wie erwartet die Argumente, sogar einzelne Worte selbst blieben ihm zeitweilig im geschwollenen Halse stecken (z.B. Entschuldigung).
Da konnte ihm nicht mal mehr der Verweis auf seine bisherigen Ruhmestaten – die preiswerte Seufzerbrücke und die Begegnungszone für Desorientierte (der Irrgarten am Bahnhof) – wirklich weiterhelfen.
Aber dieser Bürgermeister hieße nicht Kurt „Basta“ Werner, könnte er Bürger und Stadträte nicht doch noch mit einer meisterhaften Lösung überzeugen. Schließlich hat der Mann einen Ruf zu verteidigen. Mein Tipp für den Konzilvorplatz: Mehr Stolperfallen für Behinderte und Kostenüberschreitung von wenigstens 200 Prozent. Wir sagen schon mal Danke.
Erfolgreichster Parteitag seit 1933
Die CDU hat Angela Merkel mit fast 98 Prozent Zustimmung in ihrem Amt als Parteivorsitzende bestätigt. Ihr bestes Ergebnis seit der Machtergreifung. Fragt sich nur, wer die Führerin in diesem Leben überhaupt noch beerben soll, da aufgrund ihres prallen Terminkalenders eine Schwangerschaft eher ausgeschlossen werden kann.
Übrigens wurde dann noch beschlossen, dass Guido Westerwelle nebst Gatten nicht auch noch in den Genuss weiterer Steuererleichterungen kommt, schon wegen Gott und so, der hätte uns ja als Mann und Frau erschaffen. Wahrscheinlich wird dann alsbald noch das Grundgesetz gegen die Bibel ausgetauscht. Nicht Wenige – wie den „Berliner Kreis“ – würde das wohl ernsthaft freuen.
Damit wäre auch klar, wer denn im Falle des Ablebens unserer großen Vorsitzenden ihr Amt übernimmt. Nämlich der Papst himself, dessen Krönungsmesse übrigens zukünftig im Konstanzer Konzil zelebriert wird – notfalls als Parallelparty zum Vatikanzirkus – schon, um sicher zu stellen, dass der dann auch Deutscher ist. Und damit sich die Investitionen auch gelohnt haben. Basta und Amen.
Eventuell ist bald Weihnachten…
Und zwar diesmal am 24.12. (Montag) Heiligabend, direkt anschließend am 25. und 26.12. (Dienstag/Mittwoch)Weihnachten, dann erst mal gar nichts, dann ist Fasnacht, irgendwann danach kommt Ostern, dann erst mal wieder gar nichts, und nächsten Dezember geht die Scheiße wieder von vorne los. Alle Termine wegen Weltuntergang am 21.12. (Freitag) ohne Gewähr (leider konnten uns die Veranstalter diesen Termin noch nicht definitiv bestätigen). Eventuell besinnliche Feiertage!
Wer anderen eine Grube gräbt…
heißt Rüdiger. Wahrscheinlich will der sich für die ganzen qualvollen Schulhof-Hänseleien ob seines blöden Vornamens nun an der gesamten Menschheit rächen, indem er diese mit einem Projekt belästigt, das den verdächtig unschuldigen Namen „Stuttgart 21“ trägt, ursprünglich durch Grundstücksverkäufe kostenneutral sein, nach vorletztem Stand aber schon lässige vier komma noch was Milliarden Euro zu viel kosten sollte.
Und die Realität schreitet in Milliardenschritten voran. Nun sind es schon mal blumig geschätzte sechs Milliarden Euro. Wie das weitergeht, dürfte selbst dem dümmsten Befürworter dieser gänzlich unterirdischen Jahrhundertfrechheit klar sein. Na ja, etwas verrechnen wird man sich dürfen. Das hat schließlich Tradition bei Großprojekten mit garantiertem Kostendeckel. Und kostet die Verantwortlichen nicht mal den Arbeitsplatz. Bund und Land haben gerade jegliche Beteiligung an etwaigen Mehrkosten kategorisch abgelehnt. Wenn bloß nicht diese blöde „Sprechklausel“ im Vertrag stünde, die da besagt, dass über Mehrkostenbeteiligungen von Bund und Land durchaus diskutiert werden dürfe/müsse. Wohl wieder etwas, mit dem sich dann die Gerichte oder Heiner Geißler beschäftigen werden.
Aber egal, ob die Kosten, die ja weiterhin nach oben offen bleiben, nun tatsächlich an der Bahn hängenbleiben oder direkt am Steuerzahler, zahlen werden am Ende immer wir. Für einen blöden, verkackten Mistpissfickscheißarschluxuspimmeltiefbahnhof (sorry, Tourette), den zumindest das bahnfahrende Volk nicht braucht.
Frage an das Minotti-Kochstudio…
– Gelegentlich liest man, dass Sie keine Jäger mögen. Stimmt das?
– Es kommt auf die Zubereitung an. Kurz angebraten mit etwas Thymian und… Wenn Sie jetzt Appetit bekommen haben und noch ein Rezept für Ihr festliches Weihnachtsmenu suchen, kaufen Sie gefälligst mein Kochbuch.
Eine Frage hätte ich noch…
unter uns kleinen, süßen Lockenköpfchen, lieber Genosse Winfried Kropp, Referent der SPD-Fraktion im Gemeinderat der Stadt Konstanz. Als Leserkommentar im Südkurier vom 04.12. zur Kritik des SDS am Konstanzer Studentenwerk Seezeit schrieben Sie:
Wer im Glashaus sitzt
Die FDJ hat eine ganz schön große Klappe. Dabei gehören die beiden Stadträte der Linken in Konstanz zu denen, die neue Studentenwohnheime verhindern wollten. Vielleicht redet ihr mal mit denen.
Dazu ein paar Tipps und Anmerkungen (dass Ihr Beitrag inhaltlich falsch, null recherchiert und somit nicht gerade zielführend war, haben Sie ja bereits durch den diesbezüglichen Leserkommentar von Anke Schwede erfahren):
– das Zitat mit dem Glashaus sollte man als SPD-Mitglied, dessen Partei unter Gerhard Schröder und Konsorten (gemeinsam mit den Grünen) den größtmöglichen sozialen Scherbenhaufen seit Bestehen der Bundesrepublik angerichtet und kaltlächelnd bis zynisch grinsend Richtung Putins Gazprom hinter sich gelassen hat, vielleicht etwas vorsichtiger anwenden,
– die FDJ war der Verein, in dem Angela Merkel Funktionärin für Agitation und Propaganda war,
– eine große Klappe also können sich immer diejenigen erlauben, die nicht, wie die SPD gerade, wegen ihres Banken-Amigos und Vizekanzlerkandidaten Steinbrück (der kleine Gierhals mit der großen Klappe) lieber kleinlaut sein sollten (übrigens will aktuell jeder fünfte SPD-Wähler Merkel im Kanzleramt haben, bei den Anhängern der Grünen sogar 39 Prozent, Quelle: Forschungsgruppe Wahlen),
mit den beiden Stadträten der Linken reden eigentlich alle, selbstverständlich auch der SDS, Sie hingegen reden lieber über sie, wenn auch Unfug.
Und jetzt meine Frage: Was wissen Sie überhaupt und warum nicht? Fragen kost nix:
Euer Profifragenfräger Minotti