Halali in der Konstanzer Verwesungszone
Wer am morgigen Samstag noch nichts vor hat, der möge sich gegen 11 Uhr am Bahnhof einfinden. Mehrere Initiativen, darunter „Barrierefreies Konstanz“ und „Füreinander-Miteinander“, wollen vor Ort die Begegnungszone einem Stresstest unterziehen. Da wiederum mit vielen motorisierten Besuchern aus dem Landkreis und dem befreundeten Ausland zu rechnen ist, könnten sich Mensch und Blech gesellig untereinander austauschen. Auch Baubürgermeister Kurt Werner und Stadtmarketingchef Hilmar Wörnle werden erwartet. Zudem verteilen Verkehrskadetten kleine Geschenke an alle Beteiligten. Der Eintritt ist frei.
zu gerdjmoersch
Weiß ich, doch wir haben vor dem Bahnhof keine verkehrsberuhigte Zone. Das hängt auch mit Tempo 20 zusammen. Wenn eine verkehrsberuhigte Zone geplant wäre, würde das Schild schon längst dort stehen. Ich frag mich allerdings manchmal, ob dieses Konzept an dieser Stelle überhaupt umsetzbar ist, wenn überhaupt, dann jedenfalls nicht so.
@ Christina H.F.
Kene Ahnung lb. Christina,
das Schild: Nr. 325.1, Beginn eines verkehrsberuhigten Bereichs, gibt es zumindest schon seit Jahrzehnten!
von einer begegnungszone ausgerechnet am bahnhof zu träumen, ist von vornherein schon idiotisch! denn dieses straßenstück gehört zu den belebtesten innerstädtischen bereichen.
wer will und soll sich denn hier begegnen?? schon der begriff ist eine farce. zu einer begegnung gehören ruhe und musse – entspanntes plaudern bei einer tasse kaffee. hier ist aber das pure gegenteil der fall. hektisch schaut der fussgänger nach rechts und nach links und wieder nach rechts und nach links – dann irgendwann hechtet er todesmutig los und kommt ausser atem auf der anderen straßenseite an – glücklich überlebt zu haben!
pinselt zwei breite zebrastreifen auf den asphalt – anstatt grüner kringel – und gut is!!
dann wissen auch die autofahrer, wie sie sich verhalten sollen.
womöglich ist das stadtsäckel so gut gefüllt, dass man rund um die uhr nette junge männer in grell leuchtenden jacken als „lotsen“ für die verängstigten fussgänger einsetzen könnte. kommt dann zwar ein bisschen teurer – aber es fände wenigstens eine echte begegnung statt. 😉
Straßenschilder sind Bundessache und leider gibt es so ein
Schild noch nicht, wie auch eine Begegnungszone bis jetzt in Deutschland nicht Teil der Strassenverkehrsordnung ist. Wir haben also einen echt in Teilen gesetzesfreien Raum in Konstanz. Wenn das mal nichts ist.
Anders in der Schweiz, dort ist das geregelt. Vielleicht kommt das hier ja auch noch.
Alles wäre wohl besser, wenn dort schnellstmöglich ein amtliches Schild hinkäme, worin alle Verkehrsteilnehmer Vorrang haben. Jetzt sieht sich jeder Verkehrsteilnehmer im Vorrang. Eine simple Idee oder auch wieder nix?
zu Ebolix
Was ist peinlich? Meinst du damit die Planung der Stadt oder die Menschen die auf das Manko aufmerksam machen und nicht locker lassen? Begonnen hat diese Aktion letztes Jahr durch „wir-na-und“ eine Ehrenamtgruppe von Menschen mit und ohne Handycap. Dem haben sich nun weitere Initiativen angeschlossen. Schön, dass die, die oft nicht gehört werden, öffentlich mir ihren berechtigten Anliegen wahrgenommen werden. Was daraus erfolgt werden wir sehen. Ich hoffe, dass Blinde und Gehbehinderte bald wieder über die Strasse kommen, dass es für kleinere Kinder und ältere Menschen bald wieder sicherer und Menschen mit Gepäck oder Kinderwägen auch wieder leichter wird. Ich hoffe, dass dies schnell passiert, denn der jetzige Zustand bedeutet für viele eine nicht ohne fremde Hilfe zu bewältigende Barriere.
Offensichtlich gibt es keine ausreichende Grundlagenermittlung und keine umfassende Planung. Der Fachkräftemangel hat Konstanz anscheinend schon voll erwischt. Drum baut man die Bahnhofstrasse zu einer DDR-Kulisse um und wartet mal ab, was passiert. Peinlich genug. Aber so ein Stresstanz auf der Bahnhofstrasse mit dem Stadtvermarkter ist noch viel peinlicher.
Vielen Dank für den Hinweis. Es findet morgen schon zum dritten mal unsere Mahnwache vor dem Bahnhofsgebäude statt. Es handelt sich um eine Protestaktion gegen die ungenügende Sicherheit des Provisoriums am Bahnhof. Wir fordern die Baupolitiker auf, unverzüglich die Mängel zu beseitigen.
Wer ein barriefreies Konstanz unterstützen möchte, kann das auch mit seiner Unterschrift verstärken. Bisher haben wir über 800 Unterschriften gesammelt, die wir am 28.01.2013 den Stadtrat übergeben werden. Über eine rege Beteiligung würden wir uns sehr freuen.
Initiative „Barriefreies Konstanz“