Bleibt die Konzilwiese?
Das nennt man Rückzieher. Oder Einsicht? Oder Erfolg des Bürgerprotestes? Auf jeden Fall will Baubürgermeister Kurt Werner vorerst auf die Einebnung der Konzilwiese verzichten. Das geht aus der Vorlage für die heutige Sitzung des Technischen- und Umweltausschusses (TUA) hervor. Im ersten (Um)Bauabschnitt bleibt die Wiese unangetastet – eine endgültige Entwarnung aber ist das noch nicht
Versucht man, das Bürokratendeutsch zu übersetzen, sind für den ersten Bauabschnitt im Haushaltsplan 2013/14 diese Neuerungen vorgesehen: Der ehemalige Brunnen des Münsterplatzes wird, so die Planung, im Mole-Bereich fest installiert. Eine zusätzliche Schmuckbepflanzung soll es auf Kosten des Natursteinpflasters vor dem Konzilgebäude geben. Der Bootsrutsch wird durch zusätzliche Stufen entschärft. Per Asphaltbelag werden die Zugangswege ausgebessert. Die bereits auf dem Münsterplatz genutzten Leuchten werden zur zusätzlichen Beleuchtung genutzt und Bodenstrahler sollen das neue Baumdach erleuchten.
Damit sind nahezu alle Einwände der Kritiker der bisherigen Bauplanung erfüllt. Denn auf die Einebnung der Konzilwiese wird zunächst ebenso verzichtet wie auf eine „mobile Bestuhlung“. Allerdings wird in der Vorlage des Baudezernats stets darauf verwiesen, dass diese Planung nur vorläufig sei – es wird also auf den Gestaltungswillen der TUA-Mitglieder auf der heutigen Sitzung (ab 16 Uhr im Rathaus an der Laube) ankommen, wie langfristig dieser Verzicht auf unsinnige Baumaßnahmen gemeint ist.
Denn in den übrigen Planungen für das Konzilfestival ist zum Beispiel die Konzilwiese immer noch als Werftplatz für den Bau einer Lädine ausgewiesen. Auch die „lockere Bestuhlung“ des Konzilvorplatzes, bisher eine Lieblingsidee des Baubürgermeisters, ist längst nicht vom Tisch. Verweist doch das Baudezernat stets auf eine „Berücksichtigung der Haushaltssituation“ und schlägt deshalb vor, „die Realisierung der weiteren Bauabschnitte entsprechend der Mittelbereitstellung zurückzustellen“.
Was wohl meint: Sollte sich die Haushaltslage in neuerlichen Beratungen noch verbessern, kämen die nun verschobenen Pläne erneut auf den Tisch des Gemeinderats. Denn eine „Zurückstellung“ bedeutet keine Aufhebung der Planungen – ein Hintertürchen lassen sich die Bauherren also noch offen.
Die Kritiker solcher Planungen – aufmüpfige BürgerInnen, informierte Stadtführer, kritische Stadträte – sollten also wachsam bleiben. Allzu flott und dann durch die Hintertür könnte die Konzilwiese doch noch platt gemacht werden…
Autor: hpk
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