Ein schönes, schlichtes Mahnmal für Zoran Djindjic
(hpk) Ružica Djindji?, Witwe des ermordeten Premierministers Serbiens, hatte aus familären Gründen kurzfristig abgesagt, aber sonst waren Vertreter der Stadt (Bürgermeister Boldt, Alt-OB Frank) und der Universität (Prof. Seibel) sowie Freunde aus Belgrad und Konstanz zahlreich erschienen: Im strömenden Regen wurde gestern an der Konstanzer Seestraße/Alpenstraße eine Gedenktafel für Zoran Djindjic enthüllt – Auftakt zu einem umfangreichen Gedenkprogramm, das die Uni ihrem ehemaligen Doktoranden bis in den Mai ausrichtet. Mit einer Feierstunde im Rathaus und Vorträgen (u.a. vom Konstanzer Historiker Ernst Köhler) im Audimax der Universität ging der gestrige, erste Tag der Gedenkveranstaltungen zuende.
Ich finde die Tafel gefährlich nah am Radweg. Man möchte sich nicht ausmalen, was apssiert, wenn man einem Hund oder anderen Radfahrer ausweichen muss und dann gegen das spitze Edelstahlding prallt. Warum wird eine Gedenktafel nicht, wie woanders, am betreffenden Haus angebracht?
Ein primus inter pares – „Erster unter Gleichen“ ein würdiger Nachfolger Titos.
In Anerkennung der Verdienste und des unerschrockenen Eintretens für ein
demokratisches Serbien auf Augenhöhe mit West-Europa wurde am Mittwoch, den 20.3.2013
eine Gedenktafel für Zoran Djindjic in der Seestraße Ecke Alpenstraße enthüllt.
Darauf steht:
Zum Gedenken an
Dr. Zoran Djindjic
serbischer Staatsmann und Reformer
1952 – 2003
Dr. Zoran Djindjic lebte von 1978 bis 1979 in der Alpenstrasse 4
und verfasste dort seine philosophische Dissertationsschrift.
Nach seinem langen Kampf als Oppositionsführer wurde er im
Jahr 2001 zum ersten demokratischen Ministerpräsidenten
Serbiens gewählt. Am 12. März 2003 wurde Dr. Zoran Djindjic in
Belgrad ermordet. Seine Leistungen als Staatsmann und
Reformer bleiben genauso unvergessen wie seine Verdienste um
die deutsch-serbischen Beziehungen. Uns Konstanzern wird er
stets in schönster Erinnerung erhalten bleiben.
Konstanz 20. März 2013
Krstajic – Savanovic – Nacevski
Stadt Konstanz – Universität Konstanz
Die pragmatische Politik Djindjic gab für die Zeitgenossen in Deutschland einige Denkanstöße.
Wie kann sich ein sozialistisches System heraus aus nationalem Dünkel nach einem Scherbenhaufen der Kriegstragödien demokratisch weiterentwickeln?
Eher in einem internationalen Verbund als in restaurativer Realpolitik – obwohl dies den Istzustand bezeichnet.
Zum Nachlesen:
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.10todestag-von-zoran-djindjic-das-ziel-vor-augen.1c05c6bc-5b94-4a63-bacb-21f77c86e17f.html