Tonangeber und Angstbeisser drehen hohl
Waren die Argumente der KKH-Befürworter von meist bescheidener Güte, packen die selbsternannten Tonangeber nun die Keule aus. Über die örtlichen Qualitätsmedien lassen sie die KKH-Gegner zu Kulturbanausen und Demagogen erklären. Die Befürworter merken, dass es eng wird. Hier im Wortlaut die aktuelle Presseerklärung der KKH-Gegner.
Die Retter der Konstanzer Kultur und Ihre erhellende Sprache:
Auf die schlichte Frage, ob das Konstanzer Konzerthaus auf Klein-Venedig gebaut werden soll, antwortet unsere Initiative – im Einklang mit der Mehrheit der Abstimmenden beim Bürgerentscheid von 2003 – mit einem Nein zu diesem Standort und schlägt den Verzicht auf die Kongressnutzung und ein günstigeres und verkehrstechnisch besser gelegenes Projekt rechtsrheinisch vor. Auf diesen Sachverhalt reagieren führende Persönlichkeiten der „Bürger für Konstanz“ mit folgenden Aussagen, die wir im Wortlaut wiedergeben:
Inge Egler, ehemalige Stadträtin der Freien Grünen Liste und Befürworterin des KKH auf Klein-Venedig, im Konstanzer Anzeiger vom 17. März 2010:
Der ehemalige Konstanzer Schulleiter und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU im Gemeinderat, Wolfgang Müller-Fehrenbach, äußert sich auf einer Werbeseite im Internet so zu den Befürwortern eines alternativen Standortes:
Die Konstanzer sollen sich nicht von Menschen, denen Arbeitsplätze, Wirtschaftskraft und Steuereinnahmen gleichgültig sind, irre machen lassen. Wenn man solche demagogisch agierenden Kreise näher betrachtet, leben diese Personen sicher und häufig von der öffentlichen Hand.
Die Saat zu dieser geplanten stark emotionalisierenden und von Inhalten ablenkenden Kampagne legte die Hamburger Werbeagentur Gürtler Bachmann, die schon in Hamburg für die öffentliche Bewerbung des finanziell völlig aus dem Ruder gelaufenen Projekt Elbphilharmonie verantwortlich zeichnete. Offensichtlich trauten die in Konstanz tonangeben wollenden Bürger der renommierten Konstanzer Werbeagentur Lorth/Gessler/Mittelstaedt – ebenfalls Unterstützer der KKH-Kampagne – eine solch delikate Aufgabe nicht zu. Der Mitinhaber der Hamburger Agentur Frank Bachmann formuliert nachlesbar auf den Internetseiten der Bürger für Konstanz in Anlehnung an die Hamburger Kampagne seinen Auftrag für Konstanz in erfrischender Offenheit:
„Auch hier geht es darum ein sachliches Thema zu emotionalisieren.“
Wir wollen diese Aussagen nicht weiter kommentieren, stellen uns aber schon die Frage, warum in der regionalen Tageszeitung – der dieser Hintergrund bekannt sein sollte – die Behauptung aufgestellt wird:
„Es sind in erster Linie die Gegner, die die Debatte zu emotionalisieren versuchten.“
(Südkurier vom 12.3.2010)
AutorIn: PM