WOZ-Reise „No Pasarán!“

Im Juni bietet die linke Schweizer Wochenzeitung WOZ noch einmal eine LeserInnen-Reise nach Barcelona an. Thema ist – wie im vergangenen Jahr – der Spanische Bürgerkrieg. Noch sind ein paar Plätze frei

Kaum irgendwo in Europa sind die aktuellen Ereignisse so sehr von den historischen Entwicklungen beeinflusst wie in Spanien. Das Land ist wie vor 75 Jahren zu Zeiten des Spanischen Bürgerkriegs in zwei Hälften gespalten: Auf der einen Seite die demokratische Linke, auf der anderen eine Rechte, die noch immer in der Tradition des Putschisten und Diktators Franco steht. Und wie früher stehen sich die beiden Lager unversöhnlich gegenüber. Woher kommt das?

Nicht nur diese Frage wird auf der WOZ-Reise vom 1. bis zum 8. Juni beantwortet. Anhand von Stadtrundgängen, Schilderungen von ehemaligen republikanischen KriegsteilnehmerInnen, Gesprächen mit WiderstandskämpferInnen gegen die Franco-Diktatur, Exkursionen an Orte des damaligen Geschehens und Debatten mit AktivistInnen von heute durchleben die TeilnehmerInnen eine politische Zeitreise. Sie beginnt bei den anarchistischen Aufständen früherer Tage und endet bei den vielfältigen Aktionen der Indignados, der «Empörten», die sich seit zwei Jahren der Austeritätspolitik widersetzen.

Zum Reiseprogramm gehören Spaziergänge durch Barcelona, die Stadt der «Feuerrose» (nirgendwo sonst wurden bei Aufständen und Revolten so viele öffentliche Gebäude und Kirchen in Brand gesteckt wie in der heimlichen Hauptstadt des Anarchismus). Historiker vermitteln einen Eindruck von den Klassenkämpfen und den politischen Fronten im 19. und frühen 20. Jahrhundert. ZeitzeugInnen berichten, was während des Bürgerkriegs an der Front und im Hinterland geschah und unter welchen Bedingungen sie gegen die nachfolgende Franco-Diktatur kämpften. Beobachter erzählen, welch langfristig verheerende Folgen der Kampf zwischen Kommunisten und Anarchistinnen 1937 hatte. Und Angehörige der Opfer schildern ihre mühseligen Auseinandersetzungen mit den gesellschaftlichen Eliten, die sich noch immer gegen eine Aufarbeitung der Geschichte sperren.

Die Reise beschränkt sich nicht auf einen Besuch der Hauptstadt Kataloniens. Sie führt auch nach Corbera d’Ebre, wo 115 Tage lang die letzte große Schlacht des Bürgerkriegs tobte, und zur spanisch-französischen Grenze, über die im Frühjahr 1939 binnen weniger Tage rund 450?000? Menschen vor den anrückenden Truppen Francos flohen. Überdies informiert seemoz-Autor Ralph Hug über die Schweizer SpanienkämpferInnen und die Politik der offiziellen Schweiz, während Dorothea Wuhrer – deren Texte ebenfalls gelegentlich in seemoz zu lesen sind – die aktuellen Zustände im Land analysiert. Ein weiterer Höhepunkt ist ein Treffen mit jungen und alten AktivistInnen der Indignado-Bewegung, die von ihrem vielfältigen, bunten Widerstand gegen den Sparkurs von IWF, EU und der eigenen Regierung berichten.

Interessiert? Nähere Informationen zu den Kosten und zum Programm bietet die Website http://www.woz.ch/wozunterwegs. Sie können auch direkt nachfragen – per Mail an unterwegs@woz.ch oder telefonisch unter 0041 44 448 14 83.

Autor: Pit Wuhrer/WOZ