KKH: „Trauerwoche“ ist vorbei

Der Bürgerentscheid gegen das KKH scheint die gescheiterten Befürworter nachhaltig gelähmt zu haben. Im Gegensatz dazu hat die Initiative „Nein zu Klein Venedig“ bereits Vorschläge unterbreitet, wie es weitergehen könnte. Auch die Linke Liste Konstanz (LLK) fordert die Stadtverwaltung auf, ihre Verweigerungshaltung aufzugeben und tätig zu werden.

„Nach dem eindeutigen WählerInnenentscheid gegen das geplante KKH auf Klein-Venedig geht es nun darum, möglichst rasch Alternativen anzudenken. Die Linke Liste Konstanz (LLK) fordert die Stadtverwaltung auf, dementsprechende Schritte einzuleiten.

Die Auffassung des Oberbürgermeisters Horst Frank, ein wie auch immer geartetes Konzerthaus sei nunmehr „eine Angelegenheit für die nächste Generation“ und somit erstmal gestorben, teilt die LLK nicht. Mehrmals haben wir signalisiert, dass ein Konzert- oder Musikhaus (ohne Kongresscharakter und an einem anderen Standort) nicht nur für die Philharmonie, sondern tatsächlich für ALLE eine wünschenswerte Einrichtung wäre, deren Umsetzung und Realisierung sicher eine große Mehrheit der Konstanzer Bevölkerung befürworten würde.

Nun sind die verantwortlichen Gremien gefordert, vernünftige Konzepte zu erarbeiten und bei den Planungen von Anfang an die BürgerInnen mit ins Boot zu nehmen. Verweigerungshaltung kann kein Wechsel auf die Zukunft sein, die (durchaus verständliche)  „Trauerwoche“ für die enttäuschten KKH-Befürworter ist vorbei. Die Konstanzer BürgerInnen erwarten zu Recht, dass sich in Sachen Konzerthaus schnell etwas bewegt,  alle an einem Konzerthaus Interessierten an einem Strang ziehen und alternative Standorte suchen.

Da auch wir sehr wohl die Bedürfnisse der Philharmonie erkennen, sollten alternative Spielstätten geprüft werden. Des öfteren schon war von der „Dreispitzhalle“ im benachbarten Kreuzlingen die Rede, um nur eine von mehreren Möglichkeiten ins Gespräch zu bringen. Gerne wird von grenzüberschreitenden Projekten geredet – warum nicht hier?

Die Aussage von Herrn Riem, die Konstanzer gingen nicht gerne nach Kreuzlingen, greift hier zu kurz und entspricht auch nicht den Tatsachen. Unserer Meinung nach ist es durchaus möglich, in Kooperation mit Kreuzlingen beispielsweise einen grenzüberschreitenden Bus-Pendel-Verkehr einzurichten. Parallel dazu sollten andere Auftrittsorte für die Philharmonie auf den Prüfstand kommen und auf ihre Tauglichkeit untersucht  werden.

Klar ist nun definitiv, dass auf Klein-Venedig nicht gebaut wird. Nach Auffassung der LLK kann und darf das aber nicht heißen, dass dort alles so bleibt, wie es ist. Auch hier gibt es hoffnungsvolle Zeichen aus Kreuzlingen. Erst vor wenigen Tagen hat Stadtammann Andreas Netzle erklärt, er könne sich eine gemeinsame, grenzüberschreitende  Planung für das gesamte Gelände Klein-Venedig gut vorstellen. Die Konstanzer Verwaltung wäre gut beraten, das nachbarliche Angebot anzunehmen. Eine Sanierung des Geländes wäre wünschenswert, ein dann tatsächlich grenzüberschreitender, ineinander fließender BürgerInnenpark vorstellbar – weitere Ideen sind gefragt und auf ihre Realisierung zu überprüfen.

Also: Kopf heraus aus dem Sand – packen wir es gemeinsam an!“

AutorIn: PM/Linke Liste Konstanz