„seemoz muss verboten werden…“
„…und unsere Anwälte arbeiten schon daran“. Antoinette Airoldi, Vizedirektorin des Herz-Zentrums Bodensee Konstanz, ist sichtlich sauer, als sie vor der Konstanzer Belegschaft gegen diesen kleinen Blog vom Bodensee wettert. Die Ehefrau des Geschäftsführers Martin Costa, mit Prokura für das Haus in der Konstanzer Luisenstraße ausgestattet, muss aber auch in diesen Tagen einiges Böse über sich und ihre Firma lesen – nicht nur auf seemoz
Für die Schweizer Presse ist die Geschichte von der „falschen Ärztin“ ein gefundenes Fressen: Basierend auf einer Meldung der Schweizer Nachrichtenagentur sda berichtete nicht nur das Tagblatt aus St. Gallen (s. seemoz v. 17.6.), sondern tagsdrauf auch der Tagesanzeiger aus Zürich über die Affäre, in die offensichtlich auch das Herz-Zentrum Bodensee in Kreuzlingen verwickelt ist:
http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/Sechs-Jobs-und-ein-Totenschein/story/21277040
und
Tatsächlich dürfte diese Münchhausen-Geschichte mit ein Grund für die Durchsuchungsaktion der Konstanzer Staatsanwaltschaft vor fast zwei Wochen im Konstanzer Herz-Zentrum in der Luisenstraße gewesen sein – Staatsanwalt Kiefer hatte damals „den Verdacht auf Verstöße gegen das Arzneimittelgesetz“ als Grund für die Aktion genannt. Mittlerweile haben sich – nicht nur in der seemoz-Kommentarspalte – womöglich weitere Verdachtsmomente aufgetan, die nicht nur die Zoll- und Steuerbehörden interessieren dürften.
Unter Beschäftigten ist da von „Homografts“ die Rede, mit denen es seit 2008 schon Probleme gegeben haben soll. Dabei handelt es sich um Transplantate aus menschlichem Gewebe, die bei Herzklappen-Operationen eine Rolle spielen. Aber mehr als Andeutungen beinhalten solche Informationen nicht. Das ist mit dem Millionen-Neubau, den das Herz-Zentrum derzeit neben dem Kantonsspital in Münsterlingen hochzieht, ganz anders: An Investitionskraft zumindest scheint es dem Herz-Zentrum nicht zu fehlen.
Weder Antoinette Airoldi noch ihr Ehemann und Co-Geschäftsführer Martin Costa waren übrigens am Dienstag für seemoz zu sprechen.
Autor: hpk
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Stimmt es eigentlich, dass das HNZB ein Spital in Kreuzlingen (CH) und eines in Konstanz (D) betreibt, somit sowohl für den Thurgau, als auch für die Region Konstanz einen Versorgungsauftrag besitzt, aber im Dienstbetrieb nur über ein Team verfügt? Das würde doch dann bedeuten, dass, wenn in Konstanz operiert wird, ein Notfall in Kreuzlingen nicht behandelt werden kann. Ist dies ethisch zu vertreten, bzw. ist das erlaubt?
Liebe SeeMoz Betreiber
Ein Webspace in der Türkei oder Südostasien mit einer Anwaltskanzlei als Vertreter kostet nix…
@Rainer: man sollte weniger den OP als die Zentralverwaltung in Kreuzlingen anschauen.
Bei Uli Hoeness geht es um 20 Mio, ein Peanutsbetrag im Gegensatz zum HNZB. Respekt vor den staatlichen Organen in Bayern. Dieser Mut wäre hier in Konstanz und Kreuzlingen notwendig.
Jetzt kommt alles ans Tageslicht. Ständig wird neues Personal gesucht, weil das Personal unmöglich behandelt wird. Man sollte mal den Op in beiden Häusern genau unter die Lupe nehmen.
Irgendwann gewinnt die Gerechtigkeit.
Welch eine Auszeichnung für seemoz! Gratulation!
Und an Frau Airoldi: Dass die Reichen und Mächtigen die Presse kontrolliert haben, das war einmal. Deutschland ist im 21. Jahrhundert angekommen – und da ist Betrug ebenso wenig erlaubt wie eine verschleiernde Geschäftsführung. Auch wenn das in manchen Ohren sicher wehtun mag…
Seit dem der Südkurier von mir zum Lesen seiner zweifelhaften Online-Infos Geld verlangt, ist der seemoz eines der wenigen seriösen Blogs, auf denen ich noch wichtige Informationen über das Geschehen in der Region erfahre. Für mich wäre es bitter zu erfahren, wenn sich die Lobby des Herzzentrums mit einer Zensur oder gar eines Verbotes durchsetzen würde. Leider ist es mir als Rentner mit Ostrente nicht möglich euch finanziell zu unterstützen. Ich denke jedoch das es Menschen mit einem besseren Einkommen für mich übernehmen werden. Solidarität lässt sich nicht in einem Geldwert ausdrücken
Ich drücke euch hier in Nenzingen die Daumen.