OB-Wahl in Singen – da waren’s nur noch zwei

Thomas Köstler, gestern noch auf seemoz als „stadtbekannter Vollpfosten, der anscheinend immer noch täglich Ausgang hat“ bezeichnet, zieht seine Kandidatur für den 2. Wahlgang zur OB-Wahl in Singen zurück. Damit haben die Singener Wählerinnen und Wähler am 14. Juli die Wahl zwischen nur noch zwei Kandidaten: Bernd Häusler und Oliver Ehret

Mit den 1,47 % der Wählerstimmen, die Thomas Köstler im 1. Wahlgang am 30.6. einfuhr, wurde immerhin ein zweiter Wahlgang erzwungen. Denn das hauchdünne Ergebnis (Amtsinhaber Oliver Ehret mit 49.92 %, sein Herausforderer, Bürgermeister Bernd Häusler, mit 48,50 %) hätte ohne die Köstler-Stimmen womöglich doch einen der beiden über die 50-Prozent-Hürde gehievt. So aber gibt es zwei Wochen weiteren Wahlkampf und eine zweite Wahl am 14. Juli.

Die ansonsten nutzlose Kandidatur des Thomas Köstler – der früh verrentete Maurer und selbst ernannte Künstler war, nicht zum ersten Mal, ohne Wahlprogramm angetreten – hat womöglich auch zu der erschreckend niedrigen Wahlbeteiligung von nur 43,6 Prozent beigetragen: Bei einem Kandidaten, der die OB-Wahl zur Lachnummer degradiert, lohnt die Stimmabgabe nicht – dachten sich wohl auch etliche Wählerinnen und Wähler in Singen und blieben der Wahl fern. Diese Nicht-Wähler jetzt zur Wahl zu ermutigen, dürfte die Hauptaufgabe der Wahlkämpfer in Singen werden.

Derweil mobilisieren die Kandidaten merklich genervt die letzten Kräfte. Amtsinhaber Oliver Ehret, der wohl mit einem klaren Wahlsieg gerechnet hatte, will mit Hausbesuchen die letzten Unentschlossenen überzeugen. Sein Herausforderer und Stellvertreter im Amt, Bürgermeister Bernd Häusler, der denkbar knapp 216 Stimmen hinter dem amtierenden OB lag, glaubt, in der Kernstadt noch Nicht-Wähler erreichen zu können. Vor allem aber hofft er, dass die unfairen Attacken der Vergangenheit in den letzten Wochen des Wahlkampfs ausbleiben.

Ausschlaggebend für das Wahlergebnis am 14. Juli dürfte die Wahlbeteiligung werden. Sollte sich erstmals nach langer Zeit wieder mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten an der Wahl beteiligen, könnte wahrlich von einem Votum der Bevölkerung gesprochen werden.

Autor: hpk

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