1.Mai rund um den See: „Wir gehen vor“

Gute Arbeit, gerechte Löhne und ein starker Sozialstaat, das sind die Anforderungen, die Gewerkschaften an die Wirtschaft und an die Politik richten. Der 1.Mai, der internationale Tag der Arbeit, ist in Singen, Konstanz, Friedrichshafen und Ravensburg auch dieses Jahr Anlass, diese Forderungen inhaltlich auszuführen.

„Wir haben die schlimmen Auswirkungen des kurzfristigen Gewinnstrebens in der Wirtschaft und der hemmungslosen Gier der Spekulanten nun deutlich genug zu spüren bekommen und mahnen ein grundlegendes Umdenken in der Gesellschaft an! Nachhaltiges Wirtschaften ist überfällig!“ – sagt Gottfried Christmann, Regionssekretär des DGB-Südwürttemberg.

„Wir wissen alle, dass erst nach den Wahlen in NRW die sozialpolitische Regierungspolitik der schwarz-gelben Regierungskoalition richtig sichtbar werden wird. „Es ist deshalb wichtig“, betont Bernhard Hanke, Vorsitzender des DGB-Ortsverbands Konstanz, „dass wir am Samstag um 10.30 Uhr im Stadtgarten öffentlich unterstreichen, dass wir mit einer Steuer- und Sozialpolitik zulasten von Kommunen und Arbeitnehmerfamilien nicht einverstanden sind. Mit Kinderarmut, befristeten und Leiharbeitsverhältnissen und mit massenhaften Niedriglöhnen sind wir nicht für die Zukunft aufgestellt. Ein Systemwechsel in der Krankenversicherung, wie ihn die Regierung vorhat, wird unseren Protest hervorrufen.“

Erstmals in der Tradition der Maifeiern in Konstanz beteiligt sich die „Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen“ offiziell mit einem ökumenischen Gottesdienst um 10.00 Uhr in der Pauluskirche an der Seite der Gewerkschaften. Er wird gestaltet von Dekan Heckel, Altkatholi­sche Kirche, und Pfarrer Heinz Freudenberger von der evangelischen Petrus- und Paulus­gemeinde. „Wir wollen damit ein eigenständiges Zeichen setzen und ganz im Sinne der bibli­schen Tradition tätig werden für die, die keine Stimme in der Gesellschaft haben“, betont der für Samstag im Stadtgarten angekündigte Redner Pfarrer Heinz Freudenberger. „Darüber hin­aus wollen wir uns um die seelischen Auswirkungen von gesellschaftlichen Problemen wie Arbeitslosigkeit, Armut und Entsolidarisierung kümmern und schlagen mit unserm Spaziergang von der Pauluskirche zur Kundgebung also nicht nur symbolisch einen Bogen zu den Gewerk­schaften“.

AutorIn: PM – Bild: Bernhard Hanke (links) und Heinz Freudenberger