Free Gaza – auch in Konstanz
Am 31. Mai enterten israelische Soldaten die Gaza-Hilfsflotille „Mavi Marmara.“ Das Schiff war mit Hilfgütern auf dem Weg zum Gaza-Streifen, dessen Zugänge von Israel seit Monaten blockiert werden. Mit an Bord auch internationale Sympathisanten – darunter der schwedische Starautor Mankell und deutsche Bundestagsabgeordnete. Eine von ihnen, Annette Groth, berichtet am 1. September in Konstanz über ihre Erlebnisse und die politischen Hintergründe dieser Hilfsaktion.
1. September: Anti-Kriegs-Tag. Seit Nazi-Deutschland an diesem Tag im Jahre 1939 den 2. Weltkrieg entfachte, wird der 1. September weltweit als internationaler Friedenstag, als Anti-Kriegs-Tag, mit Veranstaltungen und Demonstrationen gewürdigt. Was lag für die Konstanzer Veranstalter – neben der Friedens-Initiative auch die VVN-BdA, die Gewerkschaft ver.di und die Partei Die Linke – näher, als gerade an diesem Tag an die Kämpfe um die Palästinenser im Gaza-Streifen zu erinnern?
Bei der Erstürmung der „Mavi Marmara.“ wurden neun Menschen getötet. Seitdem bemühen sich fünf Untersuchungskommissionen – drei israelische und zwei der Vereinten Nationen – um Aufklärung. Sie sollen klären, wie es passieren konnte, dass neun türkische Passagiere auf der Flotille sterben mussten und 34 weitere türkische Aktivisten sowie sechs israelische Soldaten verletzt wurden. Israel war wegen dieses Militäreinsatzes weltweit kritisiert worden. Aber noch vor wenigen Tagen wies Israels Ministerpräsident Netanjahu jegliche Verantwortung an dem Blutbad zurück.
Wer besser als die Augenzeugin Annette Groth – die Bundestagsabgeordnete der Fraktion Die Linke lebt zumindest zeitweise in der Nähe von Konstanz – könnte die Geschehnisse um den Palästina-Hilfkonvoi schildern und die politischen Hintergründe erläutern?
Die Veranstaltung „Free Gaza“ findet statt am 1. September 2010, 19.30 Uhr, im Konstanzer Hotel Barbarossa, Obermarkt 8. Der Eintritt ist frei.
Autor: hpk
ich war mehrmals da – und ich war mehrmals dort.hie wie da gabs
tolle menschen – mit tollen ideen zur lösung des konflikts.sie
waren und sind immer noch dazu bereit.
und überall – wie bei uns auch – gabs arschlöcher / konfliktgewinnler/skrupellose buisnesstillos ect.und die
kontrollieren das geld – die medien – die sogennante öffentliche meinung.hetzen die leute auf – spielen ihre spielchen.sind eben an der macht.die – auf beiden seiten – das
alles nicht wollen,die nicht radikalen,haben keine macht und sind daher chancenlos.der gleiche scheiß läuft mit kurden und türken,armeniern und sonst wo.
daher – keine macht für niemand.
leider wird es auch hier immer irrer und wer glaubt,das die
guten,die friedlichen,die fairen sich durchsetzen,der ist – leider -ein träumer.die geschichte zeigt es.
„Wer auf dieser Welt Gerechtigkeit fordert ist ein Idiot!
Wer auf dieser Welt Verständnis fordert ist geistesgestört!
Ich danke Euch allen im Namen der Wahrheit!(zitat alf poier)
Christoph Linge du schreibst u.v.a.: „…Seit` an Seit`mit Reaktionären wie Dschihadisten, Islamisten und anderen Rechtsradikalen marschiert…“ …Islamisten und anderen Rechtsradikalen? Du bezeichnest dich aber nicht als links, oder? Wie verräterisch die Sprache hier ist. Um in deiner Logik zu bleiben: Du unterscheidest dich in Bezug auf Rassismus und Fremdenangst wohl kaum von deutschen Rechtsradikalen!
Ich will wirklich nicht mehr auf jeden Anti-Deutschen Unfug eingehen, die gegen „Fundamentalismus“ (gemeint ist alles was nicht in ihr kulturell „emanzipatorisches“ Weltbild passt) im „heiligen Krieg für das einzig Gute“ ins Feld ziehen und selbst nichts anderes als eine fundamentalistische Splittergruppe darstellen. An dieser Stelle gerne nochmals als „solidarische Kritik“ von einem der selbst aus dem Konkret- und autonomen Dunstkreis kam: Ihr ward schon immer evangelischer als der Papst!
Und Norbert: Da sind wir absolut einer Meinung. Friede – Shalom – Salam. Das gilt für alle. Der Tod und das Leid ist sehr ungleich verteilt. Muss aber so oder so aufhören. Und wenn du die Hamas ansprichst – vergiss bitte die derzeitige israelische Regierung nicht… und meinen inneren Frieden stelle ich sicher nicht über Politik her 🙂
Liebe Doris, lieber Jürgen,
vielleicht hilft es eurem inneren Frieden wenn ihr einen Popanz aufbaut. Aber mein politischer Standpunkt hat sich in 40 Jahren nicht geändert. Ja Doris, ich erinnere mich an die Pfingsttreffen in Wyhl, wo wir mit palästinensischen und jüdischen Jungsozialisten (Franzosen, Spanier und Italiener waren auch dabei) alle gemeinsam die internationale Solidarität besungen haben, auch von Frieden und Völkerfreundschaft haben wir gesungen. Seien wir ehrlich, viel haben wir nicht erreicht.
Nun zum Punkt: Ich will nicht die Toten von beiden Seiten gegeneinander aufrechnen. Das ist unethisch und führt auch zu nichts. Ich habe Mitleid mit den Angehörigen, ich verstehe ihre Trauer, ja auch ihre Wut und ihren Hass. Das ist menschlich, und wahrscheinlich würde ich auch so reagieren.
Aber solange Hamas und Fatath an der Macht sind und Waffen besitzen, wird das so weiter gehen, wird es keinen Frieden im Nahen Osten geben. Und jeder, der die (sei es auch nur propagandistisch) unterstützt, trägt eine moralische Mitschuld an jedem neuen Leid an jedem weiteren Sterben. Darum ziehe ich mir euren vorgeblich linken Schuh nicht an.
…… das droht aber ein dröger Abend zu werden…..
Eher was für Liebhaber von Geschichten aus 1001 Nacht.
Erzählt von jemandem, der
— nach eigenem Bekunden „geschlechterkorrekt“ auf dem Frauendeck weggesperrt war
— die IHH als Organisator des Unternehmens und Besitzer der Mava Marnavi immer noch und unbeirrt als „Brot für die Welt, nur eben auf türkisch“ anpreist. (Da helfen auch keine Fotos, die den IHH-Chef einträchtig neben dem Hamas-Chef Haniyeh beim gemeinsamen fundraising für „free gaza“ zeigen)
— den Terminus „islamistisch“ zwischenzeitlich aus seinem Sprachgebrauch gestrichen hat (weil nicht sein kann, was nicht sein darf?)
— kein Problem damit hat, sich mit erklärten Dschihadisten wie auch mit Leuten aus dem Umfeld der Grauen Wölfe „ins gleiche Boot zu setzen“
— „natürlich“ Israel als den allein Schuldigen präsentiert.
Der Abend könnte aber trotzdem spannend werden.
Wenn man fragen würde,
— wie es denn sei kann, dass jemand mit vorgeblich „linkem“ Selbstverständnis Seit` an Seit`mit Reaktionären wie Dschihadisten, Islamisten und anderen Rechtsradikalen marschiert
— ob der Zweck des „Israel-bashing“ das Mittel einer rot-braunen Querfront rechtfertigt
— wie es kommt, dass immer der arme „Frieden“ herhalten muss, wo es doch um die offensichtliche Unterstützung von Gruppierungen wie Hamas geht.
Gruppierungen, deren Ansichten und Umgang mit Frauen, Andersdenkenden, Andersliebenden, Juden…… sich wenig von dem unterscheiden, was „unsere“ Nazis (die übrigens auch demokratisch gewählt wurden….) hierzulande vorgemacht haben.
Diese Fragen sollten sich jedem mit einem linken, emanzipatorischen Selbstverständnis stellen, und sie werden auch innerhalb der „Linken“ gestellt, z. B. vom BAK Shalom und Petra Pau.
Wie wird die Botschaft des Abend wohl lauten?
Lob für die Hamas-Seemannschaft oder „Free Gaza — from Hamas“?
Lieber Norbert Höpfinger,
auch du hast einmal mit den Palästinensern zusammen das Lied von der „Inernationalen Solidarität“ gesungen, weil du überzeugt warst, dass die Geschichte ihnen großes Unrecht und Leid angetan hat…erinnerst du dich? Was ist passiert, dass du es heute nötig hast, den Palästinensern dieses Leid, was sich bis heute fortsetzt, abzusprechen ? Jüngst, mit einem brutalen Krieg, bei dem über 1200 Menschen, die meisten davon Zvilisten, getötet wurden und ein Großteil der Infrastruktur zerstört wurde. Keine Not? Kein Hunger? Keine Katastrophe?
Die Israelische Regierung spricht in ihrer Stellungsnahme zur Verteidigung dieses Massakers selbst von Eisenstangen als Waffen. Beweise von anderen Waffen hat sie bis jetzt nicht vorgelegt.
Schwer bewaffnetes israelisches Militär hat also in einem völkerrechtswidrigen Akt in internationalen Gewässern einen Hilfskonvoi angegriffen und dabei 10 Menschen umgebracht. Warum willst du nun die Tatsachen umdrehen und sprichst von Waffen an Bord der Marvi Marmara, die Israelis angegriffen haben? Viele jüdische Persönlichkeiten, Wissenschaftler und israelische Friedenssorganisationen bezeichnen die Handlungsweise der Israelischen Regierung inzwischen als krankhaft. Dem schließe ich mich an. Dass du deine Meinung von damals inzwischen so geändert hast und heute die Sichtweise des israelischen Armee einnimmst, bedaure ich sehr. Falls du dich über ominöse Videoclips hinaus weiter zum Thema informieren möchtest, empfehle ich dir dringend die homepages von Moshe Zuckermann, Prof. Rolf Verleger und der „Jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost“.
Dein Zynismus ist greifbar: „der Norbert hat die Video-Clips der Friedens-Aktivisten angesehen, die drei, vier Tage lang von Al Jazeera International (digital über Astra zu empfangen)voll Stolz ausgestrahlt wurden.“ Diese „Friedens-Aktivisten“ sind tot. Du sprichst von Erschossenen! Zivilen Todesopfern auf internationalen Gewässern. Menschen- und völkerrechtswidrig. Scheißegal? Norbert! Du weißt schon, dass dieses Bildmaterial und die Auswahl der veröffentlichten Bilder vom mitfilmenden israelischen Militär stammen? Die Gewalt von Holzblanken oder Eisenstangen gegen Spezialeinheiten, die sich von den Hubschraubern abseilen und ein Schiff angreifen oder Schläge mit der bloßen Faust gegen schwerbewaffnete Soldaten – das mag nicht gut sein. Doch verwechselst du da Gewalt nicht mit Ohnmacht? Was du nämlich auf den Bildern des israelischen Militärs nicht mehr siehst, lieber Norbert, sind die Gewehrkugeln die kurz darauf in Körper und Köpfe einschlagen. Diese Menschen, die an Bord zusammen brechen. Blut und das Sterben. Den Tod und die Gesichter der Mörder. All das siehst du auf diesen Bildern nicht, lieber Norbert. Müsstest du doch aber alles selber wissen, als aufgeklärter, gescheiter (Ex-?)Linker. Ich glaub du willst es weder sehen noch dir vorstellen. Nix für ungut.
Lieber Jürgen,
der Norbert war natürlich nicht an Bord der „Mavi Marmara“, da wäre er auch fällig fehl am Platz. Aber der Norbert hat sich die Video-Clips der Friedens-Aktivisten angesehen, die drei, vier Tage lang von Al Jazeera International (digital über Astra zu empfangen)voll Stolz ausgestrahlt wurden.
Nichts für ungut
Norbert
Lieber Norbert Höpfinger,
ich lehn mich mal an deinen Stil an: Frau Groth war ja nur unter Deck, drum erklärt es uns jetzt der Norbert. Die toten Menschen an Bord sind selber schuld? Die israelischen Soldaten wurden auf internationalen Gewässern angegriffen als sie sich von Hubschraubern abseilten? Drum auch kein Massaker, sondern halt nur so zehn Tote. Selber schuld, oder Norbert?
Auch die Palästineser sind an Hunger und Not selber schuld. Sie haben ja schließlich in einer demokratischen Wahl die Hamas gewählt! Selber Schuld! Gell, Norbert. Was wählen die die auch. Du kannst denen auch mal sagen was die das nächste mal besser wählen sollen. Weißt du doch sicher, Norbert, oder.
Ach Verzeihung ja, stimmt ja gar nicht mit Krieg und Blockade, mit Hunger und Not, weiß der Norbert besser als die Beobachter von UNO und internationalen Hilfsorganisationen vor Ort. Der lebt ja nicht unter Deck, der Norbert, ist ja oben auf, der Norbert! Ist ja nur Propaganda und der aufgeklärte Norbert weiß ja Bescheid. Und er ist nicht so dumm wie der Rest der rückständigen Linken, die auf die bösen Lügner von der Hamas reinfallen. Reinfallen auf den aggressiven und fanatischen Araber. So ein helles Köpfchen, unser Norbert.
Ist das zynisch? Ja, Norbert. Genau wie du. Aber lass es dir weiter gut gehen. …und eins noch, der Antisemitismus-Vorwurf prallt an mir als dummer Spruch ab. Du hast doch keine Ahnung von meinen Motiven: Mörder sind Mörder. Dabei spielt ihre Religion keine Rolle.
Liebe Leute,
Ihr irrt euch, der Gaza-Konflikt war kein Kampf um die Palästinenser, sondern mit den Palästinensern. Und was ist perverser als den Kriegsbeginn mit den alten Nazi-Kumpeln aus dem II Weltkrieg zu gedenken, zumal diese Ihre Ziele von damals bis heute beibehalten haben? – Nur eines! Indem man Annette Groth als Augenzeugin der Enterung der „Mavi Marmara“ präsentiert, die nachweislich und nach eigenen Aussagen unter Deck war zu diesem Zeitpunkt. Dass sie nichts gesehen hat, hielt sie aber nicht davon ab zu behaupten: Die israelische Armee könnte ja die Waffen „im nachhinein da reingeschmuggelt“ haben, denn sie müsse „ja irgendwie eine Entschuldigung präsentieren für dieses Massaker, das an Bord stattgefunden hat.“ Die Israelis haben also, denkt Frau Groth, die Waffen hinterher an Bord gebracht, mit denen sie vorher angegriffen wurden. So eine Schweinerei bringen nur Juden fertig.
Nebenbei bemerkt, gelangten letztes Jahr 738.000 Tonnen Hilfsgüter über Israel nach Gaza. Es gibt weder einen Engpass bei der Grundversorgung, noch eine Hungersnot, noch die vielbeschworene humanitäre Katastrophe. Die Palästinenser brauchten also das wertlose Zeug (u. A. abgelaufene Medikamente) des Hilfskonvois nicht, das hätten Sie nur umständlich entsorgen müssen. Dass die Verteilung der Hilfsgüter im Gazastreifen ungerecht ist, hat nicht Israel zu verantworten sondern die Hamas, die dort das Sagen hat, und von der Mehrheit der Palästinenser gewählt wurde.
Mit freundlichen Grüßen
Norbert Höpfinger