Singen: NPD-Propaganda geht in Protesten unter
Wieder eine Pleite für die NPD. Nachdem bereits am Donnerstag rund 100 Leute lautstark gegen eine Kundgebung der Rechtsradikalen protestiert hatten, fanden sich am 31. August erneut knapp 20 AntifaschistInnen aus Konstanz und Singen in der Singener Innenstadt zusammen, um gegen den genehmigten Wahlkampfstand der NPD und deren fremdenfeindliche, menschenverachtende und heimattümelnde Propaganda zu protestieren.
Die IG-Metall-Jugend Singen hatte eine Aktion „Braunen Müll hier entsorgen“ vorbereitet und rund um den Stand der „Nationaldemokraten“ überdimensionierte künstliche Hundehaufen platziert. Der NPD-Stand fand wenig Anklang, der friedliche Protest von Linkspartei, IG Metall, Teestubenleuten, VVN und Jusos hingegen überwiegend Zuspruch und zustimmende Kommentare der PassantInnen, die die bereitgehaltenen Müllsäcke zur Entsorgung des NPD-Materials nutzten. Die Polizei war mit zwei Mannschaftswagen vertreten und hielt sich während der gesamten Aktion im Hintergrund.
Nach drei Stunden bauten die beiden NPD-Aktivisten ihren Stand ab und beendeten zumindest an diesem Tag die Verbreitung ihrer rassistischen Propaganda. Es ist als Erfolg zu werten, dass der Stand der Rechtsextremen nicht ungehindert abgehalten werden konnte. Denn die „Strategie“ des Wegschauens und Ignorierens ermöglichte in den 1990er-Jahren den Aufstieg der rechtsextremen Bewegung mit über 60 Mordopfern und ebnete nicht zuletzt den Weg für den Terror des NSU.