Brigitte Leipold hat die Faxen dicke

20130903-235517.jpgSeit Jahren fordert die SPD-Rätin, das Münsterumfeld für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Doch die dafür Verantwortlichen blocken ab und Münsterdekan Trennert-Helwig gebärdet sich wie ein hochnäsiger Feudalherr. Nun reicht es Brigitte Leipold und in einem Schreiben an Oberbürgermeister Uli Burchardt fordert sie diesen auf, die Angelegenheit zur „Chefsache“ zu machen

Das Fass zum Überlaufen brachte eine Ortsbesichtigung der Mitglieder des TUA (Technischer und Umweltausschuss) am 11. Juli. Man hatte sich dort getroffen, um Möglichkeiten auszuloten, wie der historische Platz rund um das Münster für die BürgerInnen geöffnet werden könnte. „Der Ertrag der Ortsbesichtigung“, so Brigitte Leipold in ihrem Schreiben an OB Burchardt „war eine einzige Enttäuschung“. Der Vertreter des landeseigenen Amts für Vermögen und Bau „beschäftigte sich ausschließlich mit möglichen Hinderungsgründen und zeigte so wenig Kooperationsbereitschaft wie der Münsterdekan“, schreibt die streitbare Gemeinderätin. Münsterdekan Matthias Trennert-Helwig (s. Foto) fauchte die Ausschussmitglieder, die unter anderem den für die Öffentlichkeit verschlossenen Münstergarten (s. Foto) besichtigten, gallig an: „Das ist mein Garten“. Derart unverschämt wurden Ratsmitglieder selten abgekanzelt.

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Mit Nachdruck verweist Brigitte Leipold (s. Teaserfoto) auf die bereits mehrfach geäußerte Absicht, das „Sanierungsgebiet Altstadt mit Niederburg“ endlich in Angriff zu nehmen. Dazu gehört ihrer Meinung nach, die Liegenschaften rund um das Münster und auch den als Parkplatz missbrauchten Innenhof der Christus-Kirche der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Die derzeitige abgeschlossene Situation bezeichnet Leipold als „städtebaulichen Missstand“. In ihrem Engagement für ein „begeh- und erlebbares“ Münsterumfeld fühle sie sich „bestärkt durch eine ungewöhnlich große Zahl von Bürgerinnen und Bürgern (auch von katholischen !), die mich auffordern, nicht nachzulassen“.

Da sie aber mehrmals erfahren hat, dass Trennert-Helwig als ernstzunehmender Gesprächspartner nicht zur Verfügung steht, appelliert Leipold an Oberbürgermeister Burchardt, „sowohl mit dem Land als auch mit Vertretern der Erzdiözese Freiburg“ zu verhandeln. Ihre klare Ansage: „Die Totalverweigerung von Vermögen und Bau wie des Dekans passen schlichtweg nicht zu der Offenheit, mit der sich Konstanz in den Jahren des Konziljubiläums präsentieren will“.

Brigitte Leipold schlägt damit wohl ihre letzte Schlacht als Stadträtin, denn am 27. September wird sie im Gemeinderat verabschiedet. Mit ihr zieht sich auch ihr Mann Jürgen Leipold aus der Kommunalpolitik zurück, dem für seine mehr als vierzigjährige Mitgliedschaft im Rat der Ehrenring der Stadt Konstanz verliehen wird.

Autor: H.Reile

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