Die Niederburg wird aufgehübscht

Während gegenwärtig der Münsterplatz seinen barrierefreien Durchgangsweg erhält und noch in diesem Jahr das Plätzchen der oberen Hofhalde zum autofreien Treffpunkt umgebaut wird, soll im Frühjahr die Gerichtsgasse saniert werden. Die Pläne sehen eine grundlegende Erneuerung der altersschwachen Gasse vor. Der Technische und Umweltausschuss (TUA) muss nur noch zustimmen

Dabei geht es vor allem um die Kosten: Von den 290 000 Euro Gesamtkosten müssen 15 000 noch über einen Nachtragshaushalt genehmigt werden – dazu braucht es eine Vorberatung im TUA am kommenden Donnerstag und die endgültige Zustimmung im Gemeinderat. Dann aber könnte Anfang März 2014, direkt nach der Fasnacht, mit der Sanierung begonnen werden. Die Bauzeit wird mit fünf Monaten veranschlagt. Aber: Eventuelle Verzögerungen durch die Archäologie sind noch nicht berücksichtigt.

Vor allem soll die bislang asphaltierte, 115m lange Gasse (s. Foto) analog zu den im Vorjahr ausgebesserten Brücken- und Rheingasse mit anthrazitfarbenem Kleinpflaster ausgestattet werden. Doch wenn schon einmal die Oberfläche aufgerissen wird, sollen andere Sanierungsarbeiten gleich mit erledigt werden: Die störungsanfälligen Poller zum Münsterplatz sollen erneuert und Kanalbauarbeiten erledigt werden; zudem wird die Beleuchtungsanlage erneuert und eine Sitzbank installiert. Der Ausbau des Kuhgässchens jedoch wurde im Zuge der Haushaltsberatungen auf die Jahre 2018ff verschoben.

Wichtigste Neuerung jedoch: Die Gasse, die weiter verkehrsberuhigt bleibt und trotzdem ständig von parkplatzsuchenden Automobilisten verstopft ist, verliert neben Stücken des Gehwegs auch Autoparkplätze. An der Ecke beim Burghof, in dem das Restaurant „Costa del Sol“ residiert, werden zwei Parkplätze zu Gunsten von Fahrradabstellbügeln aufgegeben. Auch auf der gegenüberliegenden Seite sollen zusätzliche Fahrradabstellbügel installiert werden. Somit entstehen insgesamt 26 neue Fahrrad-Parkplätze – Zug um Zug wird so der Autoverkehr zugunsten des Fahrradverkehrs zurück gedrängt, denn schon der Umbau des Hofhalde-Plätzchens wird Autoparkplätze kosten.

Einzige, noch offene Frage: Wird die Autofahrer-Lobby unter den GemeinderätInnen dieser Neuerung zustimmen? Schon die Pläne zur Neugestaltung der Hofhalde provozierten Widerspruch bei Geschäftsbesitzern und Anwohnern (von dem piefigen Streit um die Platzierung des einstigen Münsterbrunnens einmal abgesehen). Doch auch die „Gib-Gas-Fraktion“ wird einsehen müssen, dass ohne eine Parkplatz-Verknappung eine wirkliche Verkehrsberuhigung in der Altstadt nicht zu haben sein wird.

Autor: hpk