Radolfzeller OB-Wahl – und Jugendliche ab 16 wählen erstmals mit
Zur Radolfzeller OB-Wahl am 20.10. stehen fünf Kandidaten zur Wahl: eine Frau, vier Männer. Erstmals stellen die sich morgen im Milchwerk der Öffentlichkeit vor. Premiere aber auch für jugendliche WählerInnen: Erstmals sind Jugendliche ab 16 Jahren zur Wahl aufgerufen. Der Jugendgemeinderat möchte mit einer Werbekampagne viele Jugendliche zur Wahl motivieren
Fünf Kandidatinnen und Kandidaten wollen bei der Oberbürgermeisterwahl am 20. Oktober Rathauschef in Radolfzell am Bodensee werden. Um die Nachfolge von Jörg Schmidt (SPD) bewerben sich die bisherige Erste Bürgermeisterin Monika Laule sowie ihr Amtskollege Martin Staab aus Waiblingen. Ebenfalls im Rennen sind der Verwaltungswirt Rolf Blocher, der Ingenieur Richard Atkinson und der Angestellte Dieter Bartz – alle aus Radolfzell. Die Wahl war nötig geworden, weil Amtsinhaber Schmidt nach Stuttgart gewechselt ist. Der 52-Jährige folgte als Ministerialdirektor im Kultusministerium auf Margret Ruep, die Anfang Juli in den Ruhestand versetzt worden war. Schmidt war seit 2000 Oberbürgermeister in Radolfzell; nach seinem Weggang übernahm Monika Laule die laufenden Amtsgeschäfte.
Vorstellungsrunde im Milchwerk
Am morgigen Mittwoch, 9. Oktober, findet die öffentliche Vorstellung der Kandidaten in Radolfzell statt. Beginn ist um 19 Uhr im Großen Saal des Milchwerks. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Gemeindewahlausschusses, Herbert Tägtmeier, gibt es eine Einzelvorstellung der Kandidaten – die jeweilige Redezeit beträgt 15 Minuten. Darauf folgt die Bürgerfragerunde: Alle Kandidaten stehen auf dem Podium für Fragen der Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung. Jede Frage richtet sich automatisch an alle Kandidaten. Diese haben ein Gesamtzeitkontingent von jeweils 20 Minuten zur Beantwortung aller Bürgerfragen. Schließlich kommt es zu den Abschlussreden der Kandidaten – alle Bewerber haben Gelegenheit zu einem einminütigen Schlusswort.
Werbekampagne um die 16jährigen
Noch eine Besonderheit bringt diese Wahl mit sich: Erstmals dürfen Jugendliche ab 16 mitwählen. Und das sind in Radolfzell immerhin 616 zusätzliche Wähler. Mit Plakaten, Durchsagen an Schulen und einer Postkarten-Aktion will der neue Jugendgemeinderat um diese jugendlichen Wähler werben. Als siebtes Bundesland lässt Baden-Württemberg Jugendliche ab 16 Jahren bei Oberbürgermeisterwahlen mit abstimmen. Für Radolfzell heißt das, dass am 20. Oktober 2013 genau 616 junge Menschen zwischen 16 und 18 Jahren ihr Kreuz für einen der fünf OB-Kandidaten machen dürfen.
Das Interesse sei grundsätzlich da, die Herausforderung bestehe darin, die Infos so zu filtern, dass sie auch ankommen, betonen die Jugendgemeinderäte Alexander Wernick, Pascal Zindel, Laurids Fröhlich und Tabea Ehinger (s. Foto). Dazu setzen sie verschiedene Strategien ein. Jeder stimmberechtigte Jugendliche bekommt eine Postkarte, die vor allem anregen soll, Wahlveranstaltungen zu besuchen und sich mit den Programmen der Kandidaten zu beschäftigen.
Der Fokus liegt auf Jugendthemen, die der Jugendgemeinderat bei den Kandidaten abfragen möchte. „Auch Erwachsene interessieren sich nicht für alle Themen der Kandidaten,“ sagt Tabea Ehinger und weist darauf hin, dass aktuell Anregungen zu Fragen und Themen derzeit auf der Facebook-Seite des Jugendgemeinderats gesammelt werden. Ein weiteres wirksames und kaum zu überhörendes Mittel sind außerdem Durchsagen über die Sprechanlagen der weiterführenden Schulen, die jeden einladen, sich mit der OB-Wahl am 20. Oktober zu befassen.
Autor: PM/hpk
Der einzig wählbare Kandidat ist eindeutig Martin Staab. Sollte es Frau Laule werden, bliebe alles beim alten. D.h. die von OB Schmidt hinterlassenen, offenen Baustellen würden nicht weniger. Die weiteren Kandidaten sind indiskutabel.
Da das Thema ja im nächsten Frühjahr auch Konstanz(erInnen) bei der Gemeinderatswahl betrifft, hier noch ein guter Artikel der LPB (Landeszentrale für politische Bildung) zur Absenkung des Mindestwahlalters:
http://lpb-bw.de/waehlen-ab-16.html