Geht’s endlich vorwärts mit dem Verkehr?
Er ist tatsächlich da – der Masterplan Mobilität Konstanz 2020+. Seit Jahren gefordert, soll er nun am kommenden Donnerstag im TUA, dem Technischen und Umweltausschuss, erstmals öffentlich beraten werden. Allerdings kein Anlass für Begeisterungsstürme, denn bevor der Masterplan mit seinen allein 21 Unterplänen auch nur ansatzweise umgesetzt wird, dürften Monate, wenn nicht Jahre vergehen. Konzentrieren wir uns auf die Sofortmaßnahmen
Diese Vorschläge, die zum großen Teil noch in diesem Advent umgesetzt und so auch getestet werden sollen, sind allesamt nicht revolutionär, wurden so oder ähnlich schon häufig diskutiert – aber immerhin: endlich wird etwas getan, endlich könnte es mit dem Verkehr in Konstanz vorwärts gehen (nebenbei: Die Idee mit der Pferdekutsche – s. nächster Artikel – zählt nicht zu diesen Sofortmaßnahmen):
• Bereits zum ersten Adventswochenende wurde die Kreuzlingerstraße für den motorisierten Individualverkehr (MIV) auf Höhe der Zollanlage testweise gesperrt. Diese Sperrung wird wohl dauerhaft bleiben.
• Falls sich die Sperrung der Kreuzlingerstraße als nicht ausreichend wirksam erweist, um die Verkehrssituation in Stadelhofen zu entspannen, wird ergänzend die Einrichtung einer Durchfahrtssperre an der Emmishoferstraße im Bereich Schwedenschanze und Öffnung der Ausfahrt aus der Kreuzlingerstraße in die Bodanstraße in Fahrtrichtung Bahnhof vorgeschlagen.
• Auch die Grießeggstraße am Tägerwiler Zoll soll für den MIV an Spitzentagen zeitweise gesperrt werden; so könnte der Schleichverkehr unterbunden werden. Die Sperrung soll zunächst testweise in der Adventszeit durch die Verkehrskadetten mit einem Absperrgitter erfolgen. Eine dauerhafte technische Lösung mit einer vollautomatischen Schranke würde rund 50.000 € kosten, die aber wohl nicht gescheut werden sollen.
Zusätzliche Busspuren, zusätzliche Abbiegespuren
Eher mittelfristig, also ab 2014, präsentiert die Stadtverwaltung diese Ideen:
• Der Döbele-Knoten soll so angepasst werden, dass zukünftig der Autozufluß dosiert und seine Richtung gelenkt werden kann. Zudem soll zukünftig die bevorrechtigte Führung des ÖPNV vom Emmishofer Zoll über die beiden Knotenpunkte in den Altstadtring ermöglicht werden.
• In der Konstanzer Straße soll es eine Busspur in der Zufahrt zum Emmishofer Zoll geben. Die Umsetzung erfolgt durch die Stadt Kreuzlingen ab 2015.
• Neu: Eine Ampelanlage am Knotenpunkt Grenzbachstraße/Schulthaißstraße. Durch eine zusätzliche Rechtsabbiegespur in der Grenzbachstraße kann der Verkehr ins Paradies dosiert und dadurch Schleichfahrten reduziert werden. Mit dieser Maßnahme kann zudem eine neue Rad- und Fußgängerquerung über die Grenzbachstraße realisiert und eine bessere Anbindung des Döbele ans Paradies erreicht werden. Der Fuß- und Radweg entlang der Grenzbachstraße erhält eine separate Grünphase.
• Am Knotenpunkt B33/Grenzbachstraße soll der freie Rechtsabbiegestreifen in die Ampelanlage einbezogen und so die Verkehrslenkung in Richtung P+R am Seerhein erleichtert werden.
• Am Knotenpunkt B33/Gartenstraße wird aus der heutigen Busbucht eine separate Rechtsabbiegespur in die Gartenstraße. So wird die Verkehrslenkung in Richtung P+R am Seerhein verbessert, auch Schleichfahrten durchs Paradies könnten reduziert werden.
• Am Sternenplatz sollen Busspuren in den Zufahrten Spanierstraße und Mainaustraße eingerichtet werden. In der Mainaustraße soll der rechte Fahrtstreifen für die Busspur genutzt werden. In der Spanierstraße kann durch die Aufgabe des zweiten Fahrstreifens in Richtung Ebertplatz Raum für die Busspur gewonnen werden.
Welche dieser Vorschläge wann realisiert werden, ist jetzt Sache des TUA, der am kommenden Donnerstag ab 16 Uhr im Rathaus auf der Laube tagen wird.
Autor: hpk