Theater-Alternativen zum Weihnachtsstress
Wem es auf Weihnachtsmärkten zu laut, zu kalt und zu alkoholisch ist, wer beim Geschenkekauf nur noch in Panik gerät oder wer Weihnachtsweisen nun gar nicht mehr hören kann – für alle also, die zwischen Weihnachtsvorbereitungen, -feiern und -einkäufen noch Zeit für Besseres finden oder nach einer Alternative dazu suchen, hier ein paar Hinweise auf Veranstaltungen des Theaters Konstanz:
Eine Kombination aus Kammeroper und Schauspieleinakter ist Pimpinone & Angst vor Schlägen, inzeniert von Carl-Hermann Risse. Die von der Kritik als sehens- und hörenswert beurteilte »Doppelpackung« von Telemanns Oper und dem Schauspieleinakter »Angst vor Schlägen« von Georges Courteline beleuchtet das ewig aktuelle Thema des komplizierten Mit- und Gegeneinanders von Männern und Frauen aus unterschiedlichen Perspektiven: Nächster Termin am Mittwoch, 18. Dezember um 20 Uhr im Stadttheater.
Nicht weniger turbulent geht es ebenfalls am Mittwoch, 18. Dezember, auf der Werkstattbühne zu. Axel Julius Fündeling glänzt in der unterhaltsamen Bearbeitung von Goethes bekannten Werther-Stoff durch Nicolas Stemann. Eine ungezähmte One-Man-Show, die Goethes Sprache lebendig werden lässt. Der Zuschauer wird in die turbulente Gefühlswelt eines jungen Mannes hinein gerissen, der sich in sein Unglück stürzt als sei sein Leben ein Liebesfilm ohne Happy-End: Beginn ist um 20 Uhr auf der Werkstattbühne.
Um kein „typisch vorweihnachtliches“ Thema, aber leider stets aktuelles geht es in Nema Problema: die Auseinandersetzung mit dem Krieg, in diesem Fall speziell dem Balkankrieg. Die szenische Lesung des Textes der italienischen Autorin Laura Forti schildert die Erlebnisse eines jungen Mannes während des Krieges im ehemaligen Jugoslawien. 1992 fuhr er nach Zagreb, um seine Großeltern nach Italien in Sicherheit zu bringen. Doch deren Ausreise erlauben die Behörden nur, wenn er als Halb-Kroate in die Armee eintritt und für Kroatien kämpft. Gelesen wird der Text von Zeljko Marovic, der eigene Erinnerungen mit dem Thema verknüpft. Der Schauspieler wuchs in Serbien auf und verbrachte seine Jugend dort. Ergänzend zum Text vertiefen Foto- und Bildmaterial des Kriegsfotografen Knut Mueller die Auseinandersetzung mit dem Balkankrieg: Am Donnerstag, 19. Dezember um 20 Uhr in der Werkstatt.
Als » atemtherapeutische Boulevardgroteske für eine Schauspielerin« ist das Gastspiel Pamina mit Schnorchel untertitelt. Die Schauspielerin Maria Vrijdaghs (s. Foto) präsentiert ein vordergründig heiteres, mit zahlreichen Anekdoten gewürztes Ein-Frau-Stück. Sowohl das Leben am Theater als auch der Bereich der Esoterik werden liebevoll aufs Korn genommen. Doch kratzt man an der Oberfläche, ist nichts so, wie es scheint… Erneut zu sehen am Freitag, 20. Dezember und am Samstag, 21. Dezember um 20 Uhr in der Werkstatt.
Autor: PM/hpk