Aus RIS wird ALLRIS
Das seit Jahrzehnten herbei geredete „papierlose Büro“ – für Konstanzer GemeinderätInnen kann es Wirklichkeit werden. Möglich macht das ALLRIS. Das Ratsinformationssystem löst seit Anfang des Jahres die alte, seit 2001 gebräuchliche Eigenentwicklung RIS ab und erleichtert nicht nur die Arbeit von Ämtern und RätInnen, sondern verbessert vor allem die Informationsmöglichkeiten der Bürgerinnen und Bürger
Frei Haus bekamen die GemeinderätInnen überdies ein Tablet (s. Foto) gestellt, mit dem sie über ALLRIS sämtliche Sitzungsunterlagen abrufen können – ausdrucken und Papiere rumschleppen entfällt also in Zukunft. In weit über 100 deutschen Gemeinden wird, so Hauptamtsleiter Roland Bunten gestern bei der Vorstellung des Systems, ALLRIS bereits erfolgreich angewendet – Konstanz befindet sich bis zur Kommunalwahl im Mai noch in der Testphase. „Ab der nächsten Legislaturperiode aber ist der Probelauf beendet und ALLRIS kann ohne Kinderkrankheiten von allen genutzt werden“, so der Hauptamtsleiter.
Machen alle GemeinderätInnen mit?
Zumal das neue Programm noch mehr kann: Ab Februar wird der Nutzer via podcast auch die Diskussionsbeiträge aus der Gemeinderatssitzung zuvor verfolgen können. Allerdings gibt es noch datenschutzrechtliche Unwägbarkeiten – so können einzelne StadträtInnen (aber auch Führungskräfte aus der Verwaltung) sich einer solchen Veröffentlichung verweigern. Roland Bunten aber rechnet nicht mit zahlreichen Absagen: 90 Prozent, so schätzt er, werden ihre Zustimmung erteilen.
Nicht nur die Mandatsträger, nicht nur die MitarbeiterInnen in den Ämtern profitieren von ALLRIS, verrät die verantwortliche Verena Mohr von der Geschäftsstelle Gemeinderat im Hauptamt. Auch für die Bürgerinnen und Bürger von Konstanz bietet das System viele Vorteile gegenüber dem RIS-Vorgängerprogramm. Zwar können wie bisher die Informationen zu den Sitzungen eine Woche vorher abgerufen werden, sie sind nun aber besser strukturiert und an einer Stelle zusammengeführt. So ist z.B. zukünftig bereits am Tag nach der Sitzung der gefasste Beschluss und das konkrete Abstimmungsergebnis zu finden; auch sind die Sitzungstermine als Internetkalender zu abonnieren. Fast schon selbstverständlich, dass auch die Besetzung der verschiedenen Gremien aktuell abrufbar ist.
seemoz-Service
Derzeit ist der Link für das neue „Bürgerportal für Gremienarbeit“ nur rechts auf der Startseite der Stadt Konstanz zu finden. Zukünftig aber auch, wie schon beim RIS-System, auf der seemoz-Startseite als Banner in der rechten Spalte. Nur noch wenige Tage, dann sind alle Leser per Mausklick in der Kommunalpolitik.
Autor: hpk