Die Rache der Missbrauchten
Kurz vor Schulanfang tauchten im Landkreis Konstanz mehrere bisher unbekannte Verkehrsschilder auf, die für Unmut und Empörung sorgen. Auf Schildern angebrachte Warnungen vor herumspringenden Rehen, querenden Kröten, heraufziehender Glätte und kurvenreichem Geläuf kennen wir. Dass nun aber vor einer Berufsgruppe gewarnt werden soll, die sich seit Jahrhunderten um unser Seelenheil verdient macht, ist dann doch neu.
Zum ersten Mal gesehen wurde eine Rohfassung des abgebildeten Verkehrsschildes im Umfeld der Klosterkirche Birnau. Insider vermuten, ein in früher Zeit von einem Birnauer Geistlichen missbrauchter Erdenbürger wolle sich damit rächen für das ihm angetane Unrecht. Als er kürzlich vor Ort demonstrierte, um die Öffentlichkeit auf seinen Fall aufmerksam zu machen, wurde er von der Klosterleitung des Geländes verwiesen und mit einem Platzverbot belegt.
Wer nun schlußendlich für die fantasievolle Ausgestaltung der frechen Idee verantwortlich ist, ermitteln zur Zeit die Behörden. Unsere Anfrage bei der zuständigen Stelle brachte leider keine zusätzlichen Erkenntnisse. Ambrosius B., Leiter der SoKo „Beichtstuhl“, wollte nur soviel sagen: „Wir vermuten den Täter im Raum Bodman. Eventuell handelt es sich sogar um eine Gruppe, die enge Beziehungen zu Atheistenkreisen unterhält“. Für Hinweise aus der Bevölkerung sei man dankbar.
Auch in Kirchenkreisen herrscht seitdem helle Aufregung. Muss man bald damit rechnen, dass vor katholischen Gebetstempeln, Kindergärten und Schulen das Schild zum Einsatz kommt? Werden erneut in dreister Weise die religiösen Gefühle gläubiger Menschen verletzt? Münsterdekan Trennert-Helwig will, so eine aktuelle Information, Vorsorge treffen und hofft unter anderem auf die Mithilfe der Konstanzer „Nachtwanderer“.
Denn jene, eingesetzt, um randalierende Jugendliche in Ufernähe zur Räson zu bringen, klagen seit den ersten kalten Spätsommernächten über Beschäftigungslosigkeit. Was liegt da näher, als die wackere Truppe zu bitten, ab sofort vor allem kirchliche Einrichtungen des Nachts zu observieren und für Ordnung zu sorgen? Erste Gespräche sollen einvernehmlich verlaufen sein, ein Einsatzplan ist in Vorbereitung. Das ist gut so, denn die Zeit drängt. Bereits letzten Freitag wurde die gottlose Provokation vor einer Schule gesichtet und umgehend entfernt.
Autor: H.Reile
14.9.2010
Sie haben ja Humor. Gratuliere!
M.Burgen