Reise zum sichersten Ort der Erde
Jahrestag der AKW-Katastrophe in Fukushima: Aus diesem Anlass zeigt das Kommunale Kino Weitwinkel in Kooperation mit KLAR! e.V. und Weltladen e.V. Singen schon am morgigen Donnerstag den aktuellen Schweizer Dokumentarfilm DIE REISE ZUM SICHERSTEN ORT DER ERDE zur Problematik der sogenannten „Endlagerung“ von Atommüll – gobal und in der Schweiz. Edgar Hagen (Filmemacher aus Basel) wird zur Diskussion nach der Filmvorführung im Weitwinkel-Kino sein.
In den letzten 60 Jahren haben sich rund um die Welt mehr als 350 000 Tonnen hochradioaktive Atomabfälle angesammelt, die für Tausende von Jahren an einem sicheren Ort, sprich: für Mensch und Umwelt unschädlich, endgelagert werden müssen. Doch ein Endlager existiert bis heute nicht, und die Produktion von atomarem Restmüll wird ungebrochen fortgesetzt.
Der in der Schweiz lebende Nuklearphysiker und international renommierte Endlagerexperte Charles McCombie und einige seiner wichtigsten Weggefährten geben dem Regisseur Edgar Hagen Einblick in ihr hartnäckiges Ringen, den dereinst sichersten Ort der Erde zu finden, um das fatale Dilemma zu beheben. Die weltumspannende Suche führt an die unterschiedlichsten Orte – durch dicht besiedelte Gebiete in der Schweiz, zu einer Nomadenfamilie in der chinesischen Wüste Gobi, zu einem heiligen Berg in einem atomverseuchten Indianerreservat, zu Demonstranten im Wald von Gorleben in Deutschland.
Der Film wird Zeuge der geheimen Ankunft eines Atommüllfrachters in Japan und beobachtet Freiwillige an einer britischen Atommüllversammlung. An all diesen Orten werden Vernunft, Demokratie und wissenschaftliche Redlichkeit durch Sachzwänge, Strategien und Ängste auf die Probe gestellt. Verlockende Optionen tauchen auf: Ein Bürgermeister in New Mexico will den gefährlichsten Stoff der Erde für viel Geld in seiner Gemeinde unterbringen. Ein unermessliches, flaches Gebiet in der westaustralischen Steppe wird eruiert, um hochradioaktiven Atommüll aus der ganzen Welt aufzunehmen.
Edgar Hagens Film wirft eine Fülle an Fragen über unser gegenwärtiges Handeln und unsere Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen auf. Kann und darf man im Notfall ein solches Projekt gegen den Willen der Bürger durchsetzen? DIE REISE ZUM SICHERSTEN ORT DER ERDE ist kontrovers und führt bis ans Ende der Welt. Es zeichnet sich ab, dass es keine schnelle Lösung des Konflikts geben wird.
Autor: PM/hpk
Die Film-Vorführungen von Weitwinkel-Kino e.V. finden im Saal des Kulturzentrums Gems, Mühlenstrasse 13, in Singen statt: Eintritt: 5,00 EUR (Weitwinkel-Mitglieder ermäßigt)