LLK: Das falsche Signal für Kitas
Die Stadtverwaltung plant, die Gebühren für die kommunalen Kindertagesstätten zu erhöhen. In der Vorlage für die Jugendhilfeausschuss-Sitzung am morgigen Mittwoch heißt es, dass laut Bericht der Gemeindeprüfungsanstalt die Elternbeiträge in den Konstanzer Kitas deutlich unter den allgemeinen Empfehlungen des Städtetages und der Kirchen in Baden-Württemberg lägen: Die Deckung beträgt durchschnittlich 18,6%. Bis zum Kindergartenjahr 2016/2017 soll ein Deckungsgrad von 20% erreicht werden
„Auch wenn es „nur“ um eine Erhöhung von 25 Cent pro Betreuungsstunde geht, ist dies für uns das völlig falsche Signal. Immerhin summiert sich die Beitragserhöhung nach Berechnungen eines Konstanzer Elternbeirats im Jahr auf rund 100 Euro pro Kind“, so Anke Schwede von der Linken Liste Konstanz in einer aktuellen Pressemitteilung. Denn auch in Konstanz wachse die Armut. Nicht zuletzt der Mangel an günstigem Wohnraum in Konstanz und die exorbitant steigenden Mietpreise verschärfen die Lage für Familien, die über ein geringes Einkommen verfügen. Da bleibt oft nur Geld für das Nötigste, meint die Linke Liste Konstanz (LLK).
Warum ist der Kindergartenbesuch nicht kostenfrei?
Schwede weiter: „Es ist angesichts der Bedeutung der frühkindlichen Bildung geradezu grotesk, mit der Begründung an der Preisschraube drehen zu wollen, dass man Plätze günstiger anbietet als im Landesdurchschnitt.“ Die Entwicklung müsse im Gegenteil in die andere Richtung gehen – wie zum Beispiel in Heilbronn, wo der Kindergartenbesuch kostenfrei sei.
Geld für Kitas statt für Jubiläen
Die Linke Liste Konstanz sieht auch Bund und Land in der Pflicht, die Kommunen mit ausreichenden Mitteln für eine flächendeckende Kinderbetreuung zu versorgen. Aber dies darf kein Grund sein, um die Beiträge für die städtischen Kindertagesstätten zu erhöhen. Mindestens sechs Millionen Euro für das Konziljubiläum und Hunderttausende für einen dritten Anlauf des Prestigeobjekts „Veranstaltungshaus“ können sinnvoller für ausreichende und personell gut ausgestattete Kita-Plätze ausgegeben werden.
Chancengleichheit für alle Kinder
Kindertagesstätten sind ein wichtiger Bestandteil der Bildung und müssen allen Kindern zugänglich sein: Deswegen tritt die Linke Liste Konstanz für die schrittweise Absenkung der Kitagebühren bis zur Kostenfreiheit ein. Unsere Stadt wäre so Vorreiterin einer Politik, die Chancengleichheit für alle Kinder ernst nimmt und mit sozialer Spaltung nicht schon bei den Kindern anfängt.
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Autor: PM/hpk
In Kindertagesstätten wird der Grundstock der Bildung gelegt. Nicht erst in der Schule. Nein! Viel früher, bestätigen Psychologen. Deshalb muss endlich Schluss sein mit Zahlenspielen. Alle Kinder müssen einen
Kita-Platz bekommen. Nicht nur 60% der unter 3-jährigen wie von der Verwaltung geplant. Der Ausbau von Kindertagesstätten muss zügiger erfolgen und der Rechtsanspruch vollständig sicher gestellt werden. Und das kostenfrei unter Berücksichtigung hoher Mieten und Lebenshaltungskosten am See – aber nur durchschnittlichen Löhnen und Gehältern. Konstanz darf nicht nur Altersruhesitz werden für Rentner und Pensionäre. Junge Eltern mit Kindern sind die Zukunft.