Windows XP am Ende

seemoz-eisbärLinke Maustaste, Folge 1: Unter dieser Rubrik gibt teleMaik wertvolle Tipps, Hinweise und Videos zu Bits und Bytes: Das Betriebssystem Windows XP wird ab 8. 4. von Microsoft nicht mehr unterstützt, betroffen sind rund 20 Prozent der deutschen Rechner. Microsoft warnt vor der Benutzung von Windows XP. Marketingtrick oder ernsthafte Gefahr? 

Ab dem 8. April stellt Windows den Support für das 12 Jahre alte Windows XP ein: Es wird dafür keine Updates mehr geben. „Mein Computer läuft einigermaßen, was soll’s? Ist doch klar, dass Microsoft Windows 8 verkaufen will, da malen sie einem den Teufel an die Wand.“ Dachte ich zunächst auch, bin aber inzwischen umgeschwenkt: Wer seinen Rechner auch nur gelegentlich am Internet hat oder zum Mailen verwendet, sollte baldigst auf ein anderes Betriebssystem umsteigen.

Warum? Die Updates, die im Normalfall von Windows automatisch gemacht werden, waren in den letzten Jahren größtenteils Sicherheitsupdates, um die Risiken ferngesteuerter Zugriffe auf den Computer zu minimieren. Wer Ihr Email-Adressbuch oder gar Ihre Bankzugangsdaten haben will, wird etwa so vorgehen: Wenn Updates für die Windows-Nachfolgesysteme erscheinen, schaut man sich die an, wie man die dadurch bezeichnete Sicherheitslücke ausnutzen kann, um in XP-Rechner einzudringen (denn diese Lücke ist dort ja nicht gestopft) und dort nach interessanten Daten suchen und diese dann per Internet einsammeln. Oder einen Erpresser-Virus einzuschleusen.

NSA-Spruch der Woche:“Da wundern sie sich, dass dieser Edward Snowden lieber bei Wladimir Putin im Asyl sitzt als bei Barack Obama im Verhörraum. Was die Frage nach sich zieht: „In was für einer Welt leben wir eigentlich, wenn die halbe Menschheit mit einem Staatsfeind sympathisiert, der sich vor einem Friedensnobelpreisträger verstecken muss.“ „Die Datenschnüffelei der Geheimdienste in unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung ist der Anfang vom Ende dieser Freiheit in dieser Grundordnung.“ Das ist der Satz, den ich von Joachim Gauck gerne schon längst mal gehört hätte. (HG Butschko – Kleinkunstpreis 2013, in „Mitternachtsspitzen“, WDR)

Windows 7 oder 8?

Wer bei Microsoft bleiben will: Ich empfehle Windows 7. Das ist ein ausgereiftes Betriebssystem und wird mindestens bis 2020 unterstützt.

Von Windows 8 ist derzeit noch abzuraten: Hoher Gewöhnungsbedarf, es ist recht aufwändig, sich aus Cloud-Diensten und sonstigen „nach-Hause-telefonieren“-Anwendungen herauszuhalten. Bei den paar Windows 8-Installationen, die ich gemacht habe, gab es auch immer irgendwelche heftigen Probleme.

Da die Umstellung von XP in jedem Fall aufwändig ist, sollte man bei dieser Gelegenheit das (kostenlose) Ubuntu in Betracht ziehen: Schneller und leichter zu installieren, praktisch absturzfrei, Updates einfach und schnell, und quasi für alles ist schon ein Programm vorhanden oder kann schnell, einfach und kostenlos installiert werden, einschließlich eines Microsoft-kompatiblen Office-Pakets.

So geht’s

Die schlechte Nachricht zuerst: Von XP kann man nicht direkt auf Windows 7 umsteigen. Es braucht also eine Neuinstallation. Das heißt auch: Programme können nicht kopiert werden, sondern müssen ebenfalls neu installiert werden. Bei Kaufprogrammen werden dazu die entsprechende CDs/DVDs und der „Installationsschlüssel“ („Product Key“) benötigt.

Schritt 1: Prüfen, ob die Rechnerleistung ausreicht, und ob vorhandene Programme und Geräte auch unter Windows 7 laufen. Dazu den „Windows Upgrade Advisor“ laden (z.B. hier: http:// telemaik.de/download/W7UpgradeAdvisorSetup.exe) und ausführen.

Als Anhaltspunkt: Der Rechner sollte mindestens 2 GB RAM haben und 60 GB Plattenplatz. Wenn nicht, kann man das bei vielen Rechnern auch aufrüsten.

Schritt 2: Windows 7 Installations-DVD besorgen (im Netz für um die 50.- zu haben). Wenn der Rechner es hergibt (s. Schritt 1): 64bit-Version. Die Version „Home Premium“ reicht im Allgemeinen.

Schritt 3 für Mutige: Windows 7 installieren („Benutzerdefiniert“, ohne Formatieren/Partitionieren). Dann bleibt ein Ordner namens „windows.old“, aus dem man die „Eigenen Dateien“ und die meisten Benutzereinstellungen auf die neue Installation übertragen kann.

Schritt 3 für weniger Mutige: Daten und Einstellungen sichern. Mit „Easy Transfer“ http://windows.microsoft.com/de-de/windows7/products/features/windows-easy-transfer (oder auf einer Windows 7-DVD unter \support\migwiz\migsetup.exe) kann man Windows-Einstellungen und Standarddateien (z.B. Dateien im Ordner „Eigenen Dateien“, Favoriten des Internet-Explorers, und Benutzerkonten) auf einem externen USB-Laufwerk sichern und nach Installation von Windows 7 wieder einspielen.

Andere noch gebrauchte Dateien (Fotos, Dokumente …) sichern. Emails und Lesezeichen/Favoriten: für Firefox und Thunderbird MozBackup. Für andere Browser oder Mailprogramme googeln: „übertragen ‚programmname'“. Weiter mit „Schritt 3 für Mutige“.

Schritt 4: Virenschutz installieren. Windows Updates. Gewünschte Programme installieren. Alte Daten übertragen.

Fazit: Für die meisten wohl zu riskant. Aber seeMOZ hilft:
Kostenlose Beratung am Mittwoch von 17-19 Uhr. Tel. 919 007Wer wegen „besetzt“ nicht durchkommt: in dieser Zeit eine Mail an telemaik.konstanz@gmail.com

Tip 1: VIRENSCHUTZ

Windows ohne Virenschutz ist extrem leichtsinnig. Ein Test, den ich vor einiger Zeit gemacht habe, ergab: innerhalb von 5 – 10 Minuten mit Internetverbindung (ohne Surfen oder Email) hatte ich mir mehrere Sachen eingefangen.

Praxisempfehlung: Das kostenlose MSE („Microsoft Security Essentials“). Andere Virenschutzprogramme erkennen zwar ein paar mehr Viren, in der Praxis kommt es aber eher auf die Einfachheit der Bedienung, die Verständlichkeit sowie den Speicher- und Rechenverbrauch an.

Unser Video zeigt, wie Sie das auf Ihrem Rechner installieren: http://youtu.be/gqFvVuQ86KY

Autor: teleMAIK