Prämierter Plan: 400 Wohnungen auf dem Döbele

seemoz-Döbele 011Ab Freitag werden die Siegerentwürfe ausgestellt: Im Wolkensteinsaal des Konstanzer Kulturzentrums werden Modelle und Zeichnungen zur Zukunft des Döbele-Areals präsentiert. So viel vorab: Der Siegerentwurf der Konstanzer Architekten Bächle sieht bis zu 400 Wohnungen und eine Tiefgarage mit 1260 Stellplätzen vor. Einstimmig kürte die Jury den Entwurf zum 1. Preisträger – man darf vermuten: Döbele wird Wohnquartier

Die letzte, große freie Fläche in der Konstanzer Altstadt soll mit zwei vierstöckigen Hofgärten mit großen, begrünbaren Innenhöfen und einem 25m breiten Boulevard bebaut werden – als Verlängerung der Laube mit freiem Blick zum Münster und mit offenen Flanken zur Schweizer Grenze.

Park and walk im Untergrund

Bei der Vorstellung der Siegerentwürfe im städtebaulichen Ideenwettbewerb formulierte OB Burchardt die eindeutige Prioritätenliste: Wohnraum-Beschaffung als vorrangige Aufgabe, städtebauliche Qualität und stauhemmende Verkehrsführung. Der erste Preisträger des Konstanzer Architektenbüros „Linie 4“ erfüllt diese Vorgaben optimal: Die Wohnblocks nehmen die historische Bauweise der Umgebung auf, schaffen mehr Wohnraum als andere Entwürfe und könnten zur Entspannung des Verkehrsübels beitragen: Nicht nur der Kreisel wird abgeschafft – die Planer hoffen, mit 1260 Parkplätzen in einer zweistöckigen Tiefgarage viele Besucher abzufangen, die hier ihr Auto parken und dann zu Fuß die Innenstadt erkunden – park and walk im Untergrund.

seemoz-Döbele 006Aus 120 Bewerbungen hat die Jury aus GemeinderätInnen, Bürgermeistern und Architekten letztlich neun Entwürfe in die engere Auswahl gewählt, um dann den Bächle-Entwurf zum Sieger zu erklären (s. Foto). Der Jury-Vorsitzende Eckart Rosenberger geht davon aus, dass dieser Plan zum Grundstein der Döbele-Bebauung wird: „Da das Votum der Jury einstimmig ausfiel – auch die beteiligten GemeinderätInnen aller Fraktionen stimmten zu – dürfte dieser Entwurf auch zur Grundlage der Entscheidung im Gemeinderat werden.“

„Umsetzung so schnell wie möglich“

Erkennbar zufrieden mit dem Ergebnis des Wettbewerbs zeigte sich dann auch Baubürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn: „So schnell wie möglich wollen wir an die Detailplanung und die spätere Umsetzung gehen“. Und Marion Klose, Leiterin des Amts für Stadtplanung und Umwelt, ergänzte: „Sowohl die Zahl der Wohnungen als auch die Zahl der Stellplätze obliegt politischen Entscheidungen“. Das letzte Wort also hat der Gemeinderat, der jetzt beweisen muss, wie ernst er das von ihm beschlossene ‚Handlungsprogramm Wohnen‘ nimmt.

Aber auch die Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, sich einzumischen. Schon ab morgen sind die Architekten-Entwürfe in Wort, Bild und Modell im Wolkensteinsaal zu begutachten. Eine weitere Bürger-Zusammenkunft soll es dann im Frühsommer geben. „Denn die Meinung der Bürger ist uns wichtig. Zum Beispiel bei der Frage der Parkplätze. Denn der Bächle-Entwurf sieht deutlich mehr Stellplätze vor als es Anwohner gibt. Das heißt: Hier sollen auswärtige Besucher ihre Autos abstellen, um zu Fuß die Innenstadt zu erreichen“. Und das heißt: Mehr Verkehr rund um das Döbele-Areal muss sinnvoll gelenkt werden – eine große Aufgabe für das noch ausstehende Planverfahren.

Die Ausstellung:

„Neue Pläne für das Döbele“ heißt die Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten, die heute um 17 Uhr von Baubürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn im Wolkensteinsaal eröffnet wird. Vom 12. bis 19. April sind dann im 3. OG des Kulturzentrums am Münster die Arbeiten zu besichtigen: Dienstag bis Freitag 10-18 Uhr, Samstag und Sonntag 10-17 Uhr.

Autor: hpk

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