KZ-Friedhof Birnau, 10. Mai, 17 Uhr

Immer schon werden die jährlichen Gedenkfeiern auf dem KZ-Friedhof Birnau bei Überlingen nicht nur den Opfern von Faschismus und Krieg gewidmet, sondern auch dem Kampf gegen aktuelle rechte Umtriebe. So auch am kommenden Samstag, 10. Mai, 17 Uhr: „Gegen Nationalismus, Faschismus und Rassismus in Europa“

Auf dem KZ-Friedhof Birnau an der B 31 (Nähe Basilika Birnau) liegen die sterblichen Überreste von 97 italienischen und slowenischen KZ-Häftlingen begraben. Sie mussten in den Molassefels bei Goldbach-Überlingen einen Stollen graben, in dem die Rüstungsindustrie von Friedrichshafen gegen Ende 1944 bombensicher untergebracht werden sollte.

Der Stollen kann am 10. Mai besichtigt werden. Treffpunkt 14 Uhr am Stolleneingang in Goldbach, Obere Bahnhofstraße neben dem „Wirtshaus zum Felsen“.

Etwa 400 Häftlinge des KZ-Dachau gruben die Stollen in den Fels. Etwa 170 starben an den unmenschlichen Arbeitsbedingungen und bei Bombenangriffen oder verreckten im Lager Aufkirch. Die Toten wurden in einem Massengrab verscharrt. Auf Geheiß der französischen Militärregierung mussten diese Toten 1945 ausgegraben und auf dem KZ-Friedhof Birnau bestattet werden.

Dieser Opfer faschistischer Barbarei wird jährlich gedacht. Das Gedenken richtet sich nicht nur auf die historischen Opfer, sondern ist auch Anlass, vor aktuellen neonazistischen Aktivitäten zu warnen. Das Gedenken steht unter dem Motto „Nie wieder Krieg, Neofaschismus ist ein Verbrechen – Für Toleranz im friedlichen Miteinander der Völker“.
Autor: PM/hpk

Veranstalter: IG Metall Friedrichshafen und Singen, DGB Süd-Württemberg, ver.di Oberschwaben und Konstanz, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes Konstanz / Singen / Oberschwaben