Dankespost aus Griechenland
Die Mail aus Athen ist in gebrochenem Deutsch geschrieben, aber die Botschaft ist eindeutig: Dank für die Solidarität vom Bodensee. Absender ist das „Solidarische Gesundheitszentrum Athen“ (S&SGAA), dem vor kurzem ein Ultraschallgerät gespendet wurde; ein weiteres Gerät ist auf dem Weg und am Sonntag erreicht ein Abgesandter aus Konstanz die Ärzte in Athen. Dennoch: Die Hilfe muss weitergehen, denn „es gibt ein anderes Europa als das der Bangster und Merkels“
„Es ist nicht nur eine Geste der Solidaritaet von Menschen, die den einzigartigen Schwierigkeitsgrad der Widrigkeiten so vieler unversicherter Griechen…tatsaechlich verstehen, die bei S&SGAA gratis von Aerzten, Zahnaerzten, Apothekern und anderen Freiwilligen untersucht werden und ihre Medikamente sichern koennen. Auch ist es nicht die Tatsache, dass mit der Spende dieses Geraets die Taetigkeiten und die Dienste… enorm verbessert werden. Nein, es ist vor allem die finanzielle, psychologische, aber auch die therapeutische Erleichterung der vielen Menschen, die sich ploetzlich ausserhalb des staatlichen Gesundheitssystem befinden, und die unter beispiellosen Umstaenden um ihr Ueberleben kaempfen.“
Was die Ärzte und Apotheker des „Sozialen und Solidarischen Gesundheitszentrums & Apotheke Athens“ beschreiben, ist eine beispiellose Verarmung der griechischen Bevölkerung: Drei Millionen Menschen wurden aus der Krankenversicherung ausgeschlossen, weil sie die Beiträge nicht mehr zahlen konnten – betroffen sind Alte und chronisch Kranke ebenso wie Kinder. Ihnen zu helfen, haben sich ÄrztInnen und PflegerInnen zusammen geschlossen und versorgen in eigens eingerichteten Zentren die Kranken ohne Bezahlung.
Und die brauchen unsere Hilfe, sagten sich im Herbst letzten Jahres einige KonstanzerInnen und organisierten ihre Hilfe: Tausende Euro sind seitdem auf dem Spendenkonto (s.u.) eingegangen, ein Ultraschallgerät ging nach Athen, ein Inkubator (s. Foto) ist auf dem Weg dahin. Und der Verfasser dieses Textes ist nächste Woche in Athen und Thessaloniki, um weitere Hilfsmaßnahmen zu besprechen.
Noch ein Zitat aus der Mail aus Athen: „ Diese Geste und Euer Beitrag zeigt ebenfalls, dass es noch ein anderes Europa gibt, das auf Verstaendnis, Solidaritaet und Beistand beruht. Ein Europa, das beweist, dass die Einheit gemeinsame Versuche staehlert, Freundschaften festigt und uns alle antreibt nach einem besseren Morgen zu streben, das so schnell als irgend moeglich anbrechen muss.“
Hilfe für Griechenland wie Hilfe für ein Dritte-Welt-Land also – so weit ist Europa gekommen. Deshalb ist es mit einem ersten Schritt nicht getan, weitere Hilfssendungen – es fehlen sogar Grund-Medikamente und Verbandsstoff – werden nötig sein. Um so wichtiger, um so drängender jetzt die schnelle Hilfe für die Griechen, die sich wehren: Die Organisatoren der Bodensee-Hilfe für Griechenland bitten um weitere Spenden auf das Treuhandkonto Peter Mannherz bei der Volksbank Konstanz- DE18692910000226191801, GENODE61RAD, Volksbank eG
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Autor: hpk