Wie Abschiebung zur Deportation wird
Ein Theaterabend, der aus mehreren Gründen einmalig werden dürfte: SchülerInnen des Friedrich Wöhler Gymnasiums aus Singen bringen bereits morgen auf der Konstanzer Werkstatt-Bühne des Stadttheaters ein selbst erarbeitetes Stück auf die Bühne: In „Deportation Cast“ geht es um Abschiebung und um die Frage der Verantwortung jedes einzelnen dazu. Angesichts der politischen Brisanz von mindestens vier aktuellen Abschiebungen im Landkreis Konstanz ein Muss-Termin
„Deportation Cast“ von Björn Bicker hat die Theater-AG „tACTlos“ des Friedrich Wöhler Gymnasiums aus Singen bereits in der Gems zur Aufführung gebracht. „Das Spiel der Jugendlichen war dermaßen überzeugend und beeindruckend, dass es uns am Ende sprachlos und voller Emotionen zurückließ“, so eine Aktive des Konstanzer Arbeitskreises Roma-Solidarität. Folgerichtig bemühte sich der Arbeitskreis um Aufführungsmöglichkeiten auch in Konstanz und dankt jetzt dem Stadttheater-Intendanten Nix, dass dies so kurzfristig auch möglich wurde.
Denn immer noch, so der Arbeitskreis in seiner Ankündigung, bliebe das Thema: Abschiebung für viele Menschen abstrakt – in diesem Stück, 2012 mit dem Deutschen Jugend-Theaterpreis ausgezeichnet, würde erlebbar gemacht, was mit den betroffenen Menschen, aber auch mit den vielen Akteuren um dieses Thema herum passiert. In diesen eindrucksvollen 2,5 Stunden in „Deportation Cast“ würde die Frage nach der Verantwortung jedes einzelnen aufgeworfen, ohne moralisierend oder anklagend zu werden.
„Deportation Cast“, am Dienstag, 15. Juli, 19 Uhr, auf der Werkstatt-Bühne, Inselgasse, mit anschließender Diskussion. Karten an der Abendkasse ab 18 Uhr: 12 Euro, ermäßigt 8 €
Autor: PM/hpk