Pauken und Trompeten gegen Drohnen und Raketen
Unter diesem Motto steht der Aufruf des Vereins „Keine Waffen vom Bodensee (KWvB) e.V.“ zu einem Aktionstag am 31.Oktober 2014 in Überlingen am Bodensee. Ziel ist die Firma Diehl BGT Defence GmbH, Alte Nußdorfer Straße 13, das zweit-tödlichste Unternehmen Deutschlands, so die Recherchen des renommierten Freiburger Rüstungsgegners und Sprechers der „Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel“, Jürgen Grässlin.
Der Verein ruft die FriedensaktivistInnen am See auf, am Freitag, den 31.Oktober (Reformationstag), um 11:30 Uhr, vor das Haupttor von Diehl BGT in Überlingen, Nußdorfer Straße 13, zu einer „spaßvoll-ernsthaften Blockade“ zu kommen. Geplant sind ab 11:30 Uhr: Ein Auftakttrommeln gegen die Mauern der Rüstungsschmiede mit einem Konzert der anderen Art, eine Dankesgabe für die Diehlsche 5.000 Euro-Spende zur grün-roten Landes-Stallwächterparty im Juli in Berlin und eine Totenschau.
Die Auftaktrede hält Prof. Dr. Peter Grottian (Politikwissenschaftler Berlin). Thema: Die Rüstungsindustrie bibbert, Deutschland will weltpolitische Verantwortung übernehmen, während 60 Prozent der Bevölkerung gegen verstärkte Auslandseinsätze der Bundeswehr sind. Ab ca. 12:30 Uhr bewegt sich ein musikalischer Trauerzug zur Überlinger Schiffsanlegestelle. Dort gibt es weiteres Programm und die Schlusskundgebung.
Anlass für den Aktionstag der Rüstungsgegner vom Bodensee sind die anhaltenden, grundgesetzwidrigen deutschen Rüstungsexporte an Drittstaaten. 2,23 Milliarden Euro, gut 63 Prozent, betrug deren Anteil in der ersten Jahreshälfte 2014! Dabei handele es sich, laut Bundesregierung, auch um Lieferungen an Konfliktstaaten wie Saudi-Arabien, Algerien, die Vereinigten Arabischen Emirate und ein teures (Atom-) U-Boot an Israel.
Doch das ist dem Geschäftsführer der Diehl Stiftung und von Diehl BGT Defence, Claus Günther, nicht genug. In der Schwäbischen Zeitung vom 19.September 2014 wird er wie folgt zitiert: „Deutschland ist die Nummer Drei im internationalen Rüstungsgeschäft. 2013 sind die Ausfuhren von Waffen außerhalb der EU und NATO auf einen Rekordwert von 8,34 Milliarden Euro gestiegen“. Und weiter: „Ich habe das Gefühl, dass es in die richtige Richtung geht“, sagt Günther. Dessen auf Lenkflugkörper, Raketen und Drohnen spezialisiertes Unternehmen exportiert jährlich Waffen für mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar.
So trägt die Firma Diehl BGT Defence zu den Kriegen, Tod und dem Elend in der Welt bei. Die Heimatregion verdient gut daran, feiert sich und scheint gut damit zu leben, meinen Prof. Dr. Peter Grottian und Lothar Höfler vom Verein „Keine Waffen vom Bodensee (KWvB) e.V.“ aus Lindau.
Autor: PM