Ist der Verkehrsstau bald Geschichte?
Es könnte der große Wurf zur Lösung der Konstanzer Verkehrsprobleme werden, das Verkehrsprojekt Altstadtring, das Baubürgermeister Langensteiner-Schönborn in die parlamentarische Diskussion einspeist. Es ist wohl der akribisch-kreativen Arbeit des neuen Verkehrsplaners Andreas Hemmerich zu danken, dass aus dem schon angestaubten C-Konzept nun eine schlüssige Konzeption wird. Wenn, ja wenn in der TUA-Sitzung (13.11.) und im Gemeinderat (20.11.) nicht alle guten Ansätze zerredet werden
Die Idee ist simpel: Der motorisierte Individualverkehr (MIV) erreicht die Innenstadt von Norden her nur noch über die Achse alte Rheinbrücke, Rheinsteig, Laube – die Weiterfahrt über die Konzilstraße wird verbaut. Dazu sind in der achtjährigen Realisierungsphase etliche wegweisende Umbauten nötig. Zum Beispiel:
Am Knotenpunkt Sternenplatz sollen Voraussetzungen für einen barrierefreien Umstieg geschaffen werden – es sind neue Übergänge für Fußgänger und Radfahrer geplant.
Auf der alten Rheinbrücke ist ein Zweirichtungsfahrradweg auf der Fahrbahn vorgesehen; zudem soll ein neuer Fußgängerweg auf der Westseite der Brücke entstehen.
Der Rheinsteig wird vollständig saniert.
Auf der Laube soll zukünftig ganztägig Tempo 30 gelten; überdies sollen Busspuren für ein reibungsloses Durchkommen des öffentlichen Personennahverkehrs sorgen (zusätzliche Busspuren übrigens auch auf der Spanier- und Mainaustraße); die Radverkehrsführung soll hier wie auf dem gesamten Altstadtring verbessert werden und zusätzliche Ampeln die Fußgängerquerung erleichtern.
Am Nadelöhr Schnetztorknoten wird die Linksabbiegerspur in die Bodanstraße verlängert; außerdem werden eine durchgehende Busspur und zusätzliche Radverkehrsanlagen eingerichtet.
Der Bahnhofsplatz wird zwischen Dammgasse und Bodanstraße zur wahren Fußgängerzone (das unglückliche Experiment „Begegnungszone“ wird abgeschafft), Wendemöglichkeiten werden am Fischmarkt und am Lago eingerichtet.
Am Fischmarkt sollen die Bushaltestellen paarweise angeordnet und die Fuß- und Radquerung zum Stadtgarten aufgewertet werden.
Bis 2020 – so plant es die Abteilung Stadtplanung – könnten alle, in acht Bauabschnitte unterteilten Maßnahmen realisiert sein. Doch dafür braucht es Geld: Allein für die konkreten Planungsarbeiten müssten in den nächsten drei Jahren 1,5 Millionen Euro bereit gestellt werden. Und die Kosten für die tatsächlichen Umbauten sind derzeit nach Aussagen von Amtsleiterin Marion Klose noch gar nicht absehbar.
Der Planungs-Tausendsassa und seine Hoffnungen
Doch Karl Langensteiner-Schönborn, seit wenigen Monaten neuer, schneidiger Baubürgermeister, sieht sich auf gutem Weg: „Zwei Riesenprobleme warteten bei meinem Amtsantritt: Wohnen und Verkehr. Für beide Problemfelder gibt es jetzt realisierbare Konzepte – nun müssen wir an die zügige Umsetzung.“ Und irgendwie findet er, selbst windige Ideen wie die Boulevard-Brücke zum See oder die Seilbahn über die Altstadt ließen sich in seine Planungen integrieren.
Aber natürlich weiß auch der Planungs-Tausendsassa (jede Woche eine neue Idee), dass mit der „Gib-Gas-Autofahrer-Lobby“ im Gemeinderat und einem Oberbürgermeister Burchardt, der trotz nahender Haushaltsengpässe jeden Cent für seine Centrotherm-Veranstaltungshaus-Lieblingsidee opfern will, mächtige Gegner einer Lösung der drängenden Verkehrsprobleme im Weg stehen. Als Schmanckerl gleichsam bietet Langensteiner-Schönborn deshalb eine „Entlastung durch Sofortmaßnahmen“ an: Bereits für 2015 versprechen die Verkehrsplaner darum Verbesserungen an den Zufahrtsstraßen in den Bereichen Döbelekreisverkehr, Emmishofer Zoll, Grenzbachstraße und Europastraße an (seemoz berichtete). So soll mithilfe einer ampelbewehrten Rechtsabiegerspur auf der Europastraße in die Gartenstraße der Autostrom ins Paradies eingeschränkt werden.[modal id=“19250″ style=button color=default size=default][/modal]
Autor: hpk
Der Bürger wird mal wieder übergangen, die Mehrheit ist dagegen wie die Südkurier Umfrage zeigt , deswegen wird auch keine Befragung gemacht könnte ja sein das der Rat seine Vorhaben dadurch nicht durchsetzen kann . Man hat sich hier ja beim Konzerthaus schon eine blutige Nase geholt…
Bei uns wird immer von Jahr zu Jahr alles schlechter , die Schweizer verstopfen unsere Innenstadt und das wird durch die Sperrung noch schlimmer werden !!!
Warum hat man nicht alles so gelassen wie es war ? Normaler Durchgang mit Tempo 50 , einer breiten Straße und einer Ampel für die Fußgänger zum gefahrlosen Überqueren der Straße, kann der Verkehr gut abfließen …
Aber unsere lieben grünen müssen mal wieder ihre unüberlegten Ideen durchsetzen, wie immer , das wird ein Chaos werden. Es gibt schon mehr als genug Fußgängerzonen.
Die Verkehrssimulation ist auch interessant die im Internet zu sehen ist, komischerweise ist hier zu sehen das die Bodanstraße verstopft ist wie üblich, nur , so wie es in Wirklichkeit auch ist, das der Stau auch durch den Zoll Emmishoferstraße verursacht wird, ist hier nicht zu sehen, die Autos fahren ganz ungehindert über den Zoll , das ist meiner Meinung nach auch wieder geschönt!
Kann man mal endlich aufhören, von der Öffnung des Zolls auf Klein Venedig zu schwadronieren? Nicht nur, dass Kreuzlingen daran kein Interesse hat – auch die DB hat daran kein Interesse. Beziehungsweise: Man hat vor ein paar Jahren für viel Geld die berühmt-berüchtigte Fussgängerbrücke über die Gleise gebaut, weil ….ja, weil der Bahnübergang geschlossen wurde. Vorher war er grosse Teile des Tages auch geschlossen, weil Züge durchfuhren oder rangiert wurde. Das wird auch in Zukunft so sein – es sei denn, man verlegt den Konstanzer HB nach Petershausen und kappt zudem die Zugverbindung in die Schweiz. Wenn man also den Zoll auf Klein Venedig öffnete, stapelten sich anschliessend die Autos auf ebendiesem Klein Venedig – woanders könnten sie ja nicht hin, weil der Bahnübergang geschlossen ist. Es sei denn, man buddelte eine Unterführung – im Schwemmuntergrund von Klein Venedig und mit einer Rampe mit Rekordgefälle/steigung auf der Bahnhofseite. Anschliessend stehen dann die Autos entweder an der Kreuzung beim Bahnhof (und zwar von allen Seiten) oder sie verstopfen die Bodan-/Bahnhofstrasse. Welches Verkehrsproblem sollte diese Öffnung, bitteschön, lösen? In Kreuzlingen könnten auch nicht mehr Autos parken als heute – die Strassen in Grenznähe sind eh zugeparkt. Offener oder geschlossener Zoll hin oder her.
Und so lange es in der Innenstadt bzw. direkt am Altstadtrand offene Parkhäuser gibt, werden dort Autofahrer auch nach Parkplätzen suchen. Verkehrsberuhigung wird in deren Nachbarschaft erst greifen, wenn die Parkhäuser geschlossen werden. Da werden sich auch die Einheimischen freuen….
Also die Kommentare hier kann ich schwer nachvollziehen. Auch wenn sich OB Burchardt auf den Kopf stellt, es muss endlich verstanden werden, dass die Schweiz bzw. Kreuzlingen kein Interesse an einer Öffnung des Zolls Klein-Venedig hat. Warum auch, das würde aus der Schweizer Sicht auch nichts verbessern. Man sollte also aufhören, dieses aussichtslose Projekt voranzutreiben, auch wenn es schön für das Lago-Parkhaus wäre.
Ich kann hier im Bericht weder etwas davon lesen, dass Ampel auf der Grenzbachstraße aufgestellt werden (bis auf für die Abzweigung ins Paradies, dann ist man ja aber unzweifelhaft nicht mehr auf der Grenzbachstraße und Ampel gibts dann auch erstmal nicht mehr). Auch sehe ich hier nirgens, und es würde auch keinen Sinn ergeben, dass die Laube verengt werden soll.
Ich muss noch nicht mal eine Verkehrszählung durchführen, da reicht schon am verkehrsreichsten Samstag sich mal auf die Laube zu stellen, um festzustellen, dass diese Straße noch weitaus mehr Autos aufnehmen kann. Dort kann man als Fußgänger auch am Samstag bequem die Straße ohne Ampel überqueren. Und wer sich jetzt auch noch vor den Bahnhof stellt wird feststellen, dass dort auch nicht so viele Autos langfahren. Es ist doch also optimal – Wenn die Strecke staufrei ist (und das ist ja das Ziel) verliert man doch mit dem Auto gerade mal eine Minute wenn man zum Bahnhof möchte. Und LKWs sieht man tagsüber, nach Ende der Anlieferungen am Morgen, in der Altstadt doch quasi gar keine, die kann man an einer Hand abzählen – Warum auch, schließlich ist das kein Durchfahrtsgebiet und anzuliefern gibt es da wenig, da wie gesagt Händler morgens beliefert werden.
Im Übrigen kann man auf der Laube denke ich schon Tempo 50 lassen, eine wirkliche Verbesserung sehe ich da durch die 30 nicht und wenns den Autofahrer freut… Im Gegenzug könnte die Polizei ja mal den fließenden Verkehr dort überwachen und überraschend vielen Autofahren die StVO erklären. Vielen scheint die Regel aus der Fahrschule, dass man durchgezogene Linien nicht überfährt, oder gar die Schriftsprache (insbesondere das groß geschriebene BUS auf der Spur) nicht mehr so geläufig zu sein.
Eine sehr gute Idee ist übrigens, eine Autospur auf der Rheinbrücke wegzunehmen und stattdessen einen Fußweg auf beiden Seiten einzurichten – Ständig sind auf der Fahrradseite verwirrte Touristen unterwegs, die dann im Weg stehen und fast umgefahren werden. Die Ausschilderung dort ist schlecht und verwirrend, ich kann es ihnen kaum verdenken. Allerdings hoffe ich doch, dass der beidseitige Radweg nicht auf der Fahrbahn angelegt wird, sondern anstatt der alten Fahrbahn.
Zusammengefasst wird die alte Rheinbrücke verengt, die Laube verlangsamt und verengt (vermutlich wird alles wieder aufgerissen, was gerade eben mühsam renoviert wurde…), die Grenzbachstrasse durch 3 Ampeln auf 300m Fahrweg verlangsamt, die Europastrasse wird durch eine neue Abbiegerspur verengt – dafür treffen sich am Ende des U am LAGO alle LAGOParker, alle LKW, alle Leute, die Menschen mit Koffern gerne zum Bahnhof bringen möchten – ja, es scheint logisch, dass all das dazu führen muss, dass der Verkehr in Konstanz viel besser fliessen wird.
Ein Plan aus den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts ist – angesichts der in der Zwischenzeit entstandenen Änderungen gerade im Bereich des Bahnhofs – heutzutage wohl nur so mittelgut.
Warum soll jemand noch über die Laube fahren, wenn er im Paradies genau so schnell fahren darf? Jeder Umweg wird nur so lange akzeptiert, wie man auf der längeren Strecke schneller voran kommt. Das Paradies kann also mit Sicherheit mit mehr Verkehr rechnen.
Stümper u. Schildbürgeralarm. Ein Bürgerbegehren wird diesem Schwachsinn sicher ein Ende setzen. Das mit Abstand wirksamste wäre den Zoll beim Klein-Venedig wieder zu öffnen. Doch leider wird man über diese Bemühungen so gut wie gar nicht informiert. Ganz entgegen der von Burchardt versprochenen Transparenz.
Das Nebelhorn hatte seinerzeit Dr. Ulrich Leiner als graue Eminenz dargestellt. Mich würde brennend interessieren wer heute in der Stadt die Fäden zieht.