Initiativen gehen bei Inklusion in die Offensive

seemoz-Inklusion 006Wissen Sie, dass heute der „Internationale Tag der Menschen mit Behinderung“ ist? Zumindest Stephan Grumbt, Behinderten-Beauftragter der Stadt Konstanz, nimmt das zum Anlass, über Initiativen in der Stadt, über ihre Arbeit und ihre Erfolge zu berichten. Ein neues Netzwerk soll zudem im nächsten Jahr entstehen mit neuen Partnern und neuen Anlaufstellen. Grumbt hat sich viel vorgenommen und rührt dafür lautstark die Werbetrommel

„Wir wollen im Kampagnenjahr 2015 für das Thema Inklusion in Baden-Württemberg auch in Konstanz in die Offensive gehen“, versichert Grumbt und präsentiert stolz seine MitstreiterInnen von Diakonie und Caritas sowie dem „Büro für Bürgerschaftliches Engagement der Stadt Konstanz“ (s. Foto), die allesamt teils jahrelange Erfahrungen in der Arbeit mit und für Behinderte aufweisen können.

Und Grumbt wäre nicht Grumbt, wenn er nicht sogleich als Erfolg verbucht, dass Konstanz nun auch auf der Landkarte der Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen www.inklusionslandkarte.de verzeichnet ist und er für eine Verlinkung auf der städtischen Homepage sorgen will. Mehr noch: Anfang 2015 will er einen Workshop mit Vereinen organisieren, um auch dort für Inklusion (gleichberechtigte Teilhabe Behinderter am gesellschaftlichen Leben) zu werben.

Ein solches Erfolgsprojekt ist „Galerie mit Nebenwirkung“. An den beiden ersten Werktagen einer jeden Woche treffen sich in der „Brücke“ (Chérisy-Block IV) regelmäßig zehn Menschen, um mit Unterstützung der Kunsttherapeutin Kirsten Kersting ihre Kunst zu machen. So entstehen Bilder aus  Plastiktüten oder Textilien der Recyclekunst. „Dort wird Inklusion als Zukunftsaufgabe verstanden“, berichtet Randi von Stechow vom Diakonischen Werk, die das Projekt betreut.

Oder die „fröhliche Singgruppe“, die sich als Botschafter für Inklusion versteht. Denn unter den bis zu 40 SängerInnen („wir mögen Schlager und Volkslieder“) gibt es Menschen mit und Menschen ohne Behinderung. Alle 14 Tage treffen die sich im St. Marienhaus in der Wallgutstraße, proben, schwätzen und planen Auftritte wie das Platzkonzert auf der Insel Mainau. „Bei uns fängt Inklusion dann an, wenn das Miteinander als normal empfunden wird“, weiß Helga Noe von der Caritas, die für das Projekt verantwortlich ist.

Und dann ist da noch „sound of inclusion“, ein Bandprojekt der Jazz- und Rockschule mit der Projektgruppe 360° Kulturkreis aktiv, initiiert vom Kulturbüro Konstanz. Außerdem will sich zukünftig Martin Schröpel, der städtische „Beauftragte für Bürgerbeteiligung und Bürgerschaftliches Engagement“ einbringen und „Nachbarschaftshilfe ausprobieren. Denn nicht nur die Wohlfahrtsverbände kümmern sich um Behinderte, auch mein behinderter Nachbar braucht Hilfe, wenn er Probleme mit seinem Rollstuhl hat.“ Schließlich nennt nicht jeder ein solch elegantes, durch und durch automatisches Mobil sein eigen wie Stephan Grumbt.[modal id=“19250″ style=button color=default size=default][/modal]

Autor: hpk