Ärger für das Car Emotion Center

seemoz-Car-CenterFür das 60-Millionen-Projekt eines „Car Emotion Centers“ an der Konstanzer Stromeyerstraße gibt es Ärger, noch bevor der erste Spatenstich erfolgt ist: Naturschutzverbände werfen dem Investor vor, Auflagen des Landratsamtes nicht befolgt zu haben, in dem er das Gelände frühzeitig roden ließ. Hat dieses Hauruck-Verfahren jetzt Folgen?

NABU und BUND Konstanz reichen Umweltschadensmeldung wegen Missachtung des Bundesnaturschutzgesetzes und der von den Naturschutzbehörden erlassenen Auflagen beim Bauvorhaben Car Emotion Center ein und fordern die Genehmigungsbehörden auf, die Baugenehmigung auszusetzen, bis ein den rechtsgültigen Vorgaben genügendes Ausgleichskonzept für die dort lebenden Zauneidechsen umgesetzt wurde.

„Bereits vor Weihnachten ließ der Investor das Baugelände roden und mulchen, ohne die Auflagen der Unteren Naturschutzbehörde zu beachten. Dabei kam es zur Tötung einzelner Tiere und zur Störung der streng geschützten Zauneidechsen während der Winterruhe“,  berichten Eberhard Klein und Antje Boll von den Naturschutzverbänden. Dies wäre vermeidbar gewesen, wenn der Investor die Auflagen des Landratsamtes, u.a. eine ökologische Baubegleitung und Mitteilungs- und Berichtspflicht, eingehalten hätte.

Die vorgesehenen Ausgleichsmaßnahmen genügen außerdem den Vorgaben der obersten Fachbehörde im Naturschutz nicht. Diese fordert je Zauneidechse mindestens 150 m2   funktionsfähige Ersatzlebensräume im unmittelbaren räumlichen Zusammenhang  pro Tier. „Bei den von den Fachgutachtern geschätzten 100 erwachsenen Tieren im Gebiet sind also mindestens 15.000 m2 hochwertiger Eidechsenhabitate notwendig“, errechnen die Naturschützer. „Diese Ersatzlebensräume müssen voll funktionsfähig zur Verfügung stehen, bevor mit den Bauarbeiten begonnen werden darf.“ Es sei nun am Investor, die notwendigen Schritte zu ergreifen und an den Behörden, den Bau solange zu unterbinden, bis dies nachweislich erfolgt sei.

Autor: PM/hpk