Mesmer-Ausstellung im Zeppelin Museum
Das Zeppelin Museum in Friedrichshafen zeigt ab 27. März die bislang umfassendste Ausstellung über Leben und Werk von Gustav Mesmer (1903-1994), auch „Ikarus vom Lautertal“ genannt. Zeitlebens träumte er davon, mit einem Fahrrad zu fliegen. Jahrzehntelang verbrachte der gebürtige Oberschwabe in psychiatrischen Anstalten, heute wird er europaweit als Künstler und Visionär gefeiert
Auf einer großen Ausstellungsfläche erinnert das Zeppelin Museum bis Ende Juni an den Flugradforscher und Künstler Gustav Mesmer. Ein Teil seiner original erhaltenen Flugfahrräder wird zu bestaunen sein, dazu aber auch selbstgebaute Werkzeuge, phantasievolle Musikinstrumente und von ihm gezeichnete Bilder, die sich in der Regel mit seinem Traum vom Fliegen beschäftigen.
Durch die enge Kooperation mit der Gustav Mesmer Stiftung – www.gustavmesmer.de – die den Nachlass Mesmers betreut und erforscht, ist nun erstmals der „gesamte Mesmer“ einschließlich des bisher noch nie gezeigten Frühwerks aus Privatbesitz zu sehen. Die Ausstellung erschließt das facettenreiche Gesamtwerk Mesmers und stellt zudem ausführlich sein Leben vor.
Weil er 1929 in seiner Heimatgemeinde Altshausen eines Sonntags in die evangelische Kirche stürmte und während einer Konfirmationsfeier eine Predigt hielt und die Kirche der Lüge bezichtigte, wurde er kurz darauf in die Nervenheilanstalt Bad Schussenried eingeliefert. Dort vergaß man ihn und erst 1964, also nach 35 Jahren, konnte er wieder in ein halbwegs normales Leben zurückkehren. Während seiner Anstaltszeit begann er mit dem Bau von Flugrädern und Flugmaschinen. Eine Art Überlebensstrategie, die ihm geholfen hat, während seiner Isolation nicht völlig zugrunde zu gehen.
Mesmer verband handwerkliches Können und bildnerischen Ausdruck mit seinen Flugideen zu einem eigenen Kosmos. Er blieb in seinem Tun immer authentisch, denn es ging ihm weder um finanziellen Erfolg, noch wollte er seine Erfindungen vermarkten oder patentieren lassen. Sein Werk, heißt es in der Ausstellungsankündigung: „spiegelt seine Freude am Schaffen, Ausprobieren und Gestalten wider. Seine Flugradkonstruktionen orientierten sich stets an menschlichen Maßen (…) dass ihnen dabei auch immer eine poetische Dimension innewohnt, macht ihren Reiz aus. Sie vermitteln den Eindruck, als sei er tatsächlich mit ihnen abgehoben und davongeflogen“.
Wer mehr über Gustav Mesmer erfahren möchte: „Er hatte ein fliegend` Herz“
Autor: PM/hr[modal id=“19250″ style=button color=default size=default][/modal]