Veranstaltungshaus: Wie soll das Teil nun heißen?

Das fragt sich eine Kommission honoriger BürgerInnen, die kommenden Dienstag die eingegangenen Vorschläge sichtet. 1452 seien eingegangen, erklärte jüngst die städtische Pressestelle mit stolz geschwellter Brust. Und auch Oberbürgermeister Uli Burchardt freut sich wie Bolle über die Beteiligung. Da alles höchst geheim ist, können wir nur wenig verraten

Die Stadtverwaltung hatte gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern Südkurier und Radio Seefunk die KonstanzerInnen dazu aufgerufen, sich einen pfiffigen Namen für die gläserne Hütte am Seerhein auszudenken. Nun liegen 1452 Vorschläge vor. Nach längerer Sichtung bleibt die nüchterne Erkenntnis: 99 Prozent Schrott in gebündelter Form, der Rest naja…. OB Burchardt indes ließ in einer Presseerklärung verlauten: „Beteiligung spricht für eine hohe Identifikation (..) mit dem Veranstaltungshaus“. Was soll er auch anderes flöten?

Hurtig wurde eine Jury zusammengeleimt, darunter Mitglieder des Gemeinderats, der IHK (Industrie- und Handelskammer) und der HTWG (Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung). Mit im Boot auch Vertreter der DEHOGA (Deutscher Hotel- und Gaststättenverband). Vorab dürfen diese Namensfinder eine persönliche Top-Ten-Liste erstellen: 10 Punkte für die Nummer 1, 9 für die Nummer 2 und so weiter.

Bei der Jurysitzung, die gesteigerten Unterhaltungswert verspricht, werden in einer ersten Vorauswahl alle Vorschläge mit 0 Punkten im Seerhein versenkt, über die Vorschläge mit mehr als einem Punkt sollen dann die Juroren „maximal drei Minuten“ diskutieren dürfen. Einigen will man sich dann schlußendlich auf drei Namen, die dem Gemeinderat alsbald zur endgültigen Entscheidung vorgelegt werden. Der Gewinner dieses intelligenzfördernden Wettbewerbs wird anschließend zum Ehrenbürger ernannt. Auch die Plätze zwei und drei gehen nicht leer aus: 20 Kilo Seitenbacher Müsli und/oder zwei Blockflötenstunden mit einer Stadträtin ihrer Wahl.

Die Jurymitglieder wurden in einem Schreiben von OB Burchardt eindrücklich darum gebeten, „bis zur endgültigen Festlegung des Namens Stillschweigen“ zu bewahren. Dies sei „im Hinblick auf die für die Zukunft noch zu sichernden Namensrechte der Stadt von besonderer Bedeutung“. So ist das eben, wenn Wichtigtuer ein graues Mäuslein zu einem Elefanten aufblähen möchten und sich so gebärden, als stünde Konstanz vor einer Oscar-Verleihung. Seemoz lüftet gerne den geheimnisvollen Schleier und gibt Namensvorschläge preis, die es wohl (leider) nicht in die Endrunde schaffen werden.

Als da wären: Ulis Lampenladen (UL) – Schandfleck (SchaF) – Reinfall (RF) – Quasselkiste (Quak) – Kummerkasten (KuKa) – Millionengrab am Seerhein (MaS) – Pleitekiste (PK) – Konstanzer Tagungszentrum (KOTZ) – Konkursschachtel (KS) – Pleiterium oder Schilda-Building (SB).

H. Reile,  Jurymitglied und bekennender Gegner des Irrsinns am Seerhein (IaS)[modal id=“19250″ style=button color=default size=default][/modal]