Wie läuft Wirtschaftsförderung richtig?
Worüber seemoz sich gestern noch lustig machte („Schaali – hilf Du“), weitet sich heute zum hitzigen Stadtgespräch aus. Denn die Flughafen-Betreiber wehren sich und sparen dabei nicht mit hämischer Kritik am Wirtschaftsförderer Schaal. Hier ihr Brief im Wortlaut:
„Sehr geehrter Herr Schaal,
meine Recherchen haben ergeben, daß der Inhalt des Südkurierartikels vom 21.3. 2015 im Wesentlichen auf Informationen aus der Wirtschaftsförderung beruht. Immerhin wurden Sie ja sogar mit Bild zitiert. Dieses Verhalten sehe ich als außerordentlich geschäftsschädigend sowohl für mein Unternehmen als auch für alle anderen am Flugplatz ansässigen Unternehmen und vor allem für die stadteigene Flughafengesellschaft selbst an.
Ich habe bei allen Vertragsabschlüssen mit Flugschülern und Flugzeugkäufern immer auf die aktuelle Pachtvertragssituation, also Pachtvertrag bis Ende 2017 mit fünfjähriger Verlängerungsoption hingewiesen. Nach Erscheinen des Artikels, dessen Tendenz klar in Richtung vorzeitige Schließung geht, musste ich mir von mehreren Flugzeugkäufern und Flugschülern heftige Vorwürfe bis hin zu Vertragswandlungsdrohungen anhören. Es ist zu erwarten, dass nun die Nachfrage nach Schulung, durch die der Löwenanteil der Landegebühren entsteht, deutlich zurückgehen wird.
Somit liegt die Vermutung nahe, dass hier versucht wird, den Flugplatz bereits kurzfristig ins finanzielle Aus zu manövrieren , um dann freie Hand für Bebauungsaktivitäte zu haben. Als besonders gravierend sehe ich die Tatsache, dass weder die Aufsichtsratsmitglieder, noch die Geschäftsführung, noch die Gesellschafter und Unternehmer im Vorfeld von den Veröffentlichungen bzw. in Auftrag gegebenen Gutachten informiert wurden.
Mehrfache Angebote meinerseits, Sie um einer planerischen Neutralität willen über den aktuellen Stand und die Zukunft des Luftverkehrs im Regionalbereich zu informieren, wurden Ihrerseits kategorisch ignoriert. Entsprechende Anschreiben wurden nicht beantwortet. Einladungen zur AERO in Friedrichshafen, die direkt vor der Haustür eine ideales Informationsforum zum Thema bietet und auf der ich seit zehn Jahren als Aussteller mit einem 160 Quadratmeter großen Messestand vertreten bin, wurden ebenfalls ignoriert. Offenbar sind Ihnen auch die Vorgaben im Landesentwicklungsplan hinsichtlich Verkehrslandeplätzen nicht bekannt.
Ohne auf Ihre bisherigen, für mich zumindest fragwürdigen Aktivitäten wie Kompetenzzentrum (steht fast leer) oder Centrotherm (ging kurz nach Eröffnung pleite) näher einzugehen, empfinde ich es als steuerzahlender Bürger skandalös, dass eine städtische Institution, die sich Wirtschaftsförderung nennt, derartig kontraproduktive Aktivitäten entwickelt. Entsprechende juristische Schritte behalte ich mir vor.
Hochachtungsvoll
Berndt Stadelhofer“
Eigentlich sollte man davon ausgehen, dass Oberförster Uli Burchhardt in seinem Nadelstreifenanzug einigermaßen den Überblick über seine Lieblingsprojekte hat.
Dies kann er allerdings nur dann gewährleisten, wenn
er nicht gerade seiner Lieblingsbeschäftigung nachgeht: Die Präsentation seiner güldenen Amtskette vor staunenden Minderjährigen ( SK diese Woche).
Sein Lieblingsprojekt bleibt allerdings nach wie vor
sein Kongress- und Konzerthaus.
Nun ist allerdings bereits seit 10 Jahren klar, dass Aussteller lieber in der Stuttgarter Messe ausstellen.
Das haben mir Aussteller damals erklärt, weil in ihren Augen Konstanz tote Hose war und ist. Wie nun bitte will der Oberförster potentiellen Kongressteilnehmern erklären, dass sie zukünftig mit dem Baden-Württemberg-Ticket nach Konstanz zu einem Kongress kommen sollten und dies auf dem Hintergrund eines nicht mehr vorhandenen Flughafens ? Konstanz – Deutschlands letzte Zipfele. ? LOL
Ok, dass die Sache zum Himmel stinkt, war klar (siehe Minotti).
Immerhin stehen für die Auflösung der Entstehung des Dilemmas aus objektiver Sicht nun drei Möglichkeiten zur Wahl:
1. Die Handlungsweise war Vorsatz, also juristisch relevant, oder
2. die Handelnden wussten es nicht besser, oder
3. ein bisschen was von beidem.
Ersteres darf man nicht unterstellen, ohne sich selbst eventuell strafbar zu machen.
Die zweite Variante liegt insofern nahe, da sie, insbesondere unter Berücksichtigung erstens des Umstands, dass hier ein Gutachten in Auftrag gegeben wurde, dessen Ergebnis, sollte an Minottis Ausführungen etwas dran sein (woran ich keinen Deut zweifle), fürs Klo war und zweitens, nun ja, rein statistisch betrachtet.
Dritte Variante: Man sollte die Handelnden nicht überschätzen.
Fazit: Echt üble Kleinstadtposse, durchaus filmreif. Avanti Dilettanti!