Schrumpelkartoffeln mit Salzkruste, gesund und lecker
Afrikanische und kanarische Fischer nahmen Kartoffeln als nahrhafte Nahrung mit auf ihren Törn. Sie kochten sie in der Schale mit salzigem Meerwasser – so entstanden „papas arrugadas“, Schrumpelkartoffeln mit Salzkruste. Weitaus gesünder als der Kartoffel-Verzehr hierzulande, denn wir schälen mit der Schale auch alle Vitamine und Nährstoffe ab. Versuchen Sie einmal Erdäpfel in Schale. Sie werden sich wundern, wie schmackhaft die sind. Und gesund obendrein.
Zu Beginn meines Spanien-Exils, als es noch Probleme mit der fremden Sprache gab, wunderte ich mich über „Papa“. Das meint im kanarischen Dialekt sowohl „Papst“ als auch „Kartoffel“ (anders im kastilianischen Spanisch: „patata“). Da aber nur Kartoffeln gekocht oder gebraten werden, entschied ich mich, bei „papas“ an Erdäpfel und bei „papas arrugadas“ an Schrumpelkartoffeln zu denken. Denn wer kennt schon „Schrumpelpäpste“?
Um die Nationalspeise der Kanarischen Inseln auch hierzulande zu kochen, brauchen Sie ein Kilo möglichst kleine Kartoffeln (nicht festkochend) und 10 Esslöffel Meeressalz. Natürlich müssen die Kartoffeln zunächst gründlich gewaschen, womöglich gebürstet werden. In einen großen Topf geben Sie gerade so viel Wasser, dass die Kartoffeln bedeckt sind. Acht Esslöffel Salz dazu. Wenn die Kartoffeln im offenen Topf gar sind, das Restwasser abgießen und das restliche Salz darüber streuen. Nun die Kartoffeln im jetzt geschlossenen Topf fünf Minuten auf kleiner Flamme brutzeln lassen und mehrfach schwenken, damit sie von allen Seiten trocknen und runzeln können. Sofort und am besten in einem Tuch servieren, damit die Salzkruste keine Feuchtigkeit anzieht.
Die Schrumpelkartoffeln passen zu gegrilltem oder gebratenem Fleisch oder Fisch, am besten mit Mojo (s. seemoz v. 12.12.). Und nicht vergessen: Sie werden mit der Schale gegessen.
Autor: hpk
@ Wassermann – wenn man etwas serviert bekommt, nimmt man den Teller, der gebracht wird, aber beim selber kochen – und dafür ist ein Rezept-Tipp ja wohl gedacht – kommen bei mir die „papas“ nur in einem Geschirr auf den Tisch, das „passt“ und schön lang warm hält. Deshalb wohl auch der Tipp mit dem Tuch – hab ich aber in Teneriffa nirgendwo erlebt. Abseits der Touristenzentren werden sie in einem (Ton)topf mit Deckel gebracht, jeder nimmt sich, was er mag.
Seemoz gibt Kochtipps? Wie süß. Und so… kritisch.
Also genau so wie auf dem Bild wurde mir das unlängst auf den Kanaren serviert. In den guten einfachen einheimischen Restaurants. Genau so. Braunes Tonzeug oder Eisenpfännchen, weiss nicht, vielleicht gibts das dann eher in dem 5 Sterne-Restaurant für die Touristen, oder vielleicht gleich in Deutschland, wo die Leute das dann für authentisch halten?
Das mit den Kaninchen, ja, die wurden mit Knochen serviert, so wie ich das als guter Deutscher aber auch von Geburt an mache. Also Susan Sanchez, weiss nicht, wo Sie aufgewachsen sind? Im 5-Sterne-Restaurant vielleicht? 😉
Sorry, wenn ich mich hier einmische:
Das Rezept ist o.k., aber das Bild passt nicht: Die Kartoffeln sind zu gross und viel zu wenig schrumpelig – die Mojo-Sosse ist zu dünn und ein weisser Teller – grauenvoll – wie wär’s mit braunem Tonzeug oder direkt aus kleinen Eisenpfännchen? Und die weiß-blau karierte Tischdecke/Serviette geht gar nicht!!!!!!!
Am besten schmecken papas arrugadas zu „conejo al ajillo“ (Knoblauch-Kaninchen) – und bitte nicht, wie die Deutschen es tun, die Knochen *vor* dem Essen herauslösen und die Sosse durchpassieren – das Kaninchenfleisch wird während des Essens von den Knochen abgeknabbert! Dazu ein spanischer „tinto“ … muy rico!
Ja danke fürs Rezept. Komm grad von den Kanaren zurück, viele „papas arrugadas“, fast zu viele: Noch immer würde mich interessieren, was jemanden aus dem ewigen Frühling nach Deutschland zurück-lockt.