Bessere Hilfe für Flüchtlinge

seemoz-WillkommenWas SozialarbeiterInnen und Ehrenamtliche seit langem fordern, wird im Landkreis Konstanz seit wenigen Tagen umgesetzt: Seit 1.5. sind Fachkräfte der Wohlfahrtsverbände für die Sozialbetreuung von Asylbewerbern in der Anschlussunterbringung – also nach der in Gemeinschaftsunterkünften – zuständig. Fünf halbe Stellen und knapp 200 000 Euro pro Jahr lässt sich das der Landkreis kosten.

Die Zeit drängt, und deshalb soll die Zustimmung des zuständigen Sozialausschusses bereits heute in Form einer Eilentscheidung erfolgen – ein OK der Kreisräte scheint sicher: Zunächst in einer Testphase bis 2018 soll die Liga der freien Wohlfahrtsverbände im Landkreis Konstanz für die Sozialbetreuung von Asylbewerbern in eigenen Wohnungen sorgen. Auch die Koordinierung der Helferkreise obliegt dann den SozialarbeiterInnen von AWO, Caritas, Rotem Kreuz und Diakonischem Werk. Die Sozialbetreuung in Gemeinschaftsunterkünften allerdings will der Landkreis weiterhin mit eigenem Personal besorgen.

So sieht die rückwirkende Vereinbarung aus: Der Landkreis erstattet der Liga die tatsächlichen Personalkosten sowie eine Sachkostenpauschale von 7.500 Euro pro halbe Stelle und Jahr; die Liga bringt neben ihrem Fachpersonal auch ihre Fahrzeuge und Büroausstattung ein. Sollten sich, was anzunehmen ist, die Flüchtlingszahlen weiter erhöhen, können die Stellen auch kurzfristig weiter aufgestockt werden. 150.000 Euro an Personalkosten und 37.500 Euro Sachkosten fallen so Jahr für Jahr an. Ende 2015 werden sich Liga und Landkreis erstmals zu einer Evaluation treffen und mögliche Anpassungen besprechen.

Die Neureglung trifft bei SozialarbeiterInnen und Ehrenamtlichen, die sich um Asylbewerber kümmern, auf breite Zustimmung. Endlich, so ist zu hören, gäbe es kompetente AnsprechpartnerInnen auch außerhalb des Landratsamtes. Vielerorts erhofft man sich so eine schnellere, unbürokratische Hilfeleistung.

hpk