Eilmeldung: Marktstätten-Sanierung früher?
Die SPD-Fraktion will in der heutigen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses den Antrag stellen, die vom Gemeinderat im März beschlossene Sanierung der Marktstätte in Konstanz statt wie geplant 2018 bereits in dieses Jahr vorzuziehen. Grund hierfür sei der Finanzbericht der Stadt Konstanz zum 1. Quartal 2015, in dem sich eine Verbesserung der Haushaltslage gegenüber der Prognose zeigt und insbesondere Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer erwarten lässt. Dies schaffe Raum, die mit rund 2,8 Mio EUR veranschlagte Marktstätten-Neugestaltung vorzuziehen, meint die Konstanzer SPD-Fraktion.
Wohnungsbau ist notwendig und da könnte wirklich in Konstanz noch mehr passieren. Junge Familien finden kaum noch bezahlbaren Wohnraum und weichen auf die Umgebung aus.
Dies ist jedoch kein Argument die längst überfällige Sanierung der Markstätte hinaus zu ziehen oder gar zu unterlassen. In Konstanz liegt vieles im Argen, vor allem fehlt es an behindertengerechter Infrastruktur. Dort liegen wir um Jahrzehnte zurück. Wer es nicht glaubt, mag mal mit einem Rollstuhl durch die Unterführung fahren, am besten bei Schnee und Eis. Der Innenstadtraum muss saniert werden und wir brauchen ein Umfeld in dem auch weniger mobile und behinderte Menschen zurecht kommen und sich die Menschen auch wohlfühlen können. Mal ab davon, dass die Anlieferung von Waren durch LKWs unvermeidlich hohe Anforderungen an den Bodenbelag stellen und eine Billiglösung, die in ein paar Jahren wieder erneuert werden muß, die teurere Variante sein dürfte.
Lieber Herr Merkel! Es wird tatsächlich viel gebaut in Kreuzlingen. Aber keine Sozialwohnungen. Alles privat investiert. Oder von Körperschaften (Versicherungen z.B.). Die Mietpreise zeigen es an. Und Kreuzlingen geht das Bauland tatsächlich aus. Daher ziehen manche in die Nachbarorte Tägerwilen oder Bottighofen aufs Land. In Deutschland wäre Kreuzlingen (21’300 Einwohner) längst eine Stadt mit 28-30’00 Einwohnern. Eingemeindungen sind in CH eben nicht üblich. Zudem sind – nebenbei – über 50 Prozent der Kreuzlinger „Ausländer“. Diese haben in der Stadt übrigens kein Stimm- und Wahlrecht. Aber das ist ein anderes Feld! Ich empfehle Ihnen, sich mal über die tatsächlichen Bedingungen in der Nachbarstadt näher zu orientieren. Zum Beispiel über die Mietpreisen (oder die Kosten in einem Altersheim!). Da in der Schweiz der Durchschnittsverdienst bedeutend höher liegt, sind auch die Wohnungsverhältnisse „angemessen“. Aber immerhin wohnen in Kreuzlingen rund 5’000 Deutsche! Anscheinend geht das doch irgendwie, „entlastet“ sogar Konstanz.
Herr Kropp, mit Verlaub. Der Bürger ist nicht dumm.
Hier wird ein mieses Theater gespielt von wg. Sorge um die von der Wohnungsnot Betroffenen. Es ist genügend Land vorhanden.
Die 100 Reichsten der Welt hätten 2012 mit ihren Einnahmen den Hunger in der 3. Welt 4 mal beenden können.
Es fehlt einzig am politischen Willen. Die Wohnraumverknappung ist bewußt zugelassen worden. Die angebliche Wohnbau-Offensive ist das Papier nicht wert. Es wird nicht mehr gebaut als bisher. Eine echte Offensive müßte den Mangel in 2-3 Jahren beheben. In Kreuzlingen geht das ja auch.
@pauli heinzelmann:
Die zitierte Zahl ist richtig und das könnte auch aus meiner Sicht deutlich mehr sein. Doch das Landesprogramm ist deshalb nicht überzeichnet, weil es zu wenig sozial orientierte Bauträger wie die WOBAK gibt, die diese Mittel überhaupt abrufen wollen. In Singen z.B. wäre sozialer Wohnungsbau ebenfalls notwendig, aber die GVV hat das in den letzten Jahren nicht mehr gemacht und wird dies wohl auch nicht mehr tun. Letzlich reichen die Haushaltsansätze des Landes aus, dass die WOBAK ihre preisgebundenen Neubauprojekte umsetzen kann und das zählt für unsere Stadt.
…die Kohle, die Finanzminister Schmid zur „Wohnraumförderung“ durch die L-Bank bereitgestellt hat, reicht in zwei Jahren für bis zu 14oo ! Sozialwohnungen — in ganz BW ! (Quelle: Stuttgarter Zeitung) uiiiiiiiiii, da rappelts aber in der Kiste.
Wie kann man das Anliegen, die Marktstätte zu sanieren, mit der „Wohnungspolitik“ der Stadt in Zusammenhang bringen! Es geht doch um eine qualifizierte, finanziell machbare Durchführung der beiden notwendigen Aufgaben. „Sozial auf grüner Wiese bauen“, die „zentrale Marktstätte ihrem Schicksal überlassen“, wäre kommunalpolitischer Nonsens. Wie packen wir die beiden Aufgaben an – was ist zu deren Realisierung notwendig und sinnvoll – was nicht: Darum geht es.
Diese „Gestaltung“ triff, mimmt man die bisherigen Kommentare, wieder einmal nicht den Geschmack der Mehrheit. „Ein Festsaal“ mit hinderlichen Kabeln von (historischem) Gebäude zu Gebäude braucht ´s wahrlich nicht. Hat sich u.a. die Feuerwehr mit dieser Art „Verschönerung“ auseinandergesetzt ? Wichtig war die Neuverlegung des Straßen/Platzbelages, das kann ja wohl kaum 2,8 Millionen Euro !! kosten. Da diese Stätte eine ist, die den Konschdanzern am Herzen liegt und deren Gestaltung einen wichtigen Teil des Stadtbilds prägen wird(siehe „Verschönerung“ Konzilvorplatz), wäre eine Bürgerbeteiligung/Mitbestimmung angebracht und sicherlich auch spannend gewesen. Die endgültige Entscheidung liegt ohnehin bei der Repräsentative. Ist die Angst vor dem Bürgerwillen so groß?
Zu Herrn Merkel: Die „Wohnungsnot“ scheint sich ohnehin vorwiegend im oberen Bereich abzuspielen. Lt. einer von der SV in Auftrag gegebenen Studie(nicht der ersten, ist aber wohl die erste, die der SV gefällt..)braucht´s in KN nur 1/6 sozial geförderte oder günstige Mietwohnungen, aber 2/6 im hochpreisigen Segment, u.a. Eigentum. Dadurch kann man dann, gähn, den sozialen Wohnungsbau fördern, bla,bla. Die Linke Liste plädierte übrigens für 3/6 im Niedrigpreissektor. Wie hoch der Durchschnittspreis bei den 3/6 im „mittleren“ Segement sein wird, kann ich nur raten: In KN liegen wir mittlerweile bei 10.– pro qm².
Die städtische Wohnungsbaugesellschaft WOBAK erhält von der Stadt die Ressourcen, die sie für sozialen Wohnungsbau in Konstanz benötigt. Dabei helfen die Mittel des Landes, die der zuständige Minister Nils Schmid auf den sozialen Mietwohnungsbau umgeschichtet und erhöht hat. Der ist übrigens in der SPD.
Wohnungspolitik ist sicher eines der wichtigsten Themen in unserer Stadt. Dennoch ist nicht jedes Fläche gleichermaßen für Wohnungsbau geeignet. Der sachlich argumentierende Herr Merkel mag dies vielleicht anders sehen: Die Marktstätte eignet sich nicht als Fläche für zusätzlichen Wohnungsbau.
Wohnungen sind nötiger. Haben die Genossen von der SPD das noch nicht mitbekommen? Die sollten das Wort Sozial dringend aus ihrem Namen entfernen.
Da die Herrschaften selber nicht von der Wohnungsnot betroffen sind, läßt sie die Not der Bevölkerung kalt.