Uniwahlen: GOLL mit großem Zugewinn

Die Wahlen zum Studierendenparlament an der Universität Konstanz brachten ein erfreuliches Ergebnis für die überparteiliche Grüne Offene Linke Liste (GOLL), die sich als sozialökologisch, undogmatisch und emanzipatorisch einstuft. Die GOLL konnte bei dem Urnengang am 9. und 10. Juni ihr Ergebnis von 8,6 Prozent 2014 in diesem Jahr auf 14,4 Prozent steigern.

Ins Studierendenparlament, es hat insgesamt 23 Mitglieder, entsendet die GOLL in dieser Legislaturperiode Marco Radojevic, Luise Schönemann und Michael Schiefelbein. Das Ergebnis ist gerade deshalb hocherfreulich, weil sich die GOLL-Kandidat_innen dafür entschieden hatten, im Gegensatz zu den anderen Listen auf Wahlkampfaktivitäten zu verzichten, um nicht auch noch die Universität der Logik der Parteipolitik zu unterwerfen.

Die GOLL wird 2015 wie schon im vergangenen Amtsjahr ihre Arbeits­schwer­punkte auf die politischen Bildung, die praktischen Flücht­lings­so­li­darität und die Bekämpfung des Primats der Ökonomie an der Universität legen. Wir laden jetzt schon alle anderen progressiven Listen dazu ein, gemeinsam an einer emanzi­pa­to­rischen Bildung, einer politischen Studie­ren­den­schaft und dem Erhalt und Ausbau direkt­de­mo­kra­tischer Elemente in der Studie­ren­den­schaft zu arbeiten. Diese Zusam­men­arbeit, die in der letzten Legislatur listen­über­greifend meist hervor­ragend funktioniert hat, ist uns ein wichtiges Anliegen.

Kritisch wollen wir an die anderen Listen weitergeben, dass alle gemeinsam daran arbeiten müssen, die Wahlbe­tei­ligung, sie lag bei niedrigen 10,7 Prozent, zu steigern. Nur so kann die Legiti­mation studen­tischen Engagements gestärkt werden. Wir glauben, dass sich in unserem Ergebnis auch wider­spiegelt, dass Listen, die auf Koope­ration statt auf kleinliche partei­po­li­tische Außein­an­der­set­zungen setzen, in der Studie­ren­den­schaft stärker nachgefragt werden. Deshalb sollten alle ernsthaft darüber nachdenken, ob man in Zukunft weiter Unmengen an Geld, Zeit und Papier für den Wahlkampf verschwenden will. Die GOLL jedenfalls sieht das außer­or­dentlich gute Ergebnis als Ermutigung, ihre undog­ma­tische links-emanzipatorische Arbeit fortzusetzen.

Marco Radojevic