Was hat die Sparda-Bank gegen „Theater in Afrika“?
Christoph Nix ist sauer auf den Chef der Sparda-Bank, Martin Hettich, und bringt das auch an die Öffentlichkeit. In einer Medienmitteilung kritisiert Nix die Weigerung des Bankchefs, das Konto des vom Theater Konstanz gegründeten gemeinnützigen Vereins „Theater in Afrika“ kostenlos zu führen. Für Nix, dessen Engagement für Theater und Schauspieler in Afrika legendär ist, bedeutet das ein Ende der Zusammenarbeit zwischen Theater und Bank.
Der Intendant des Stadttheaters Konstanz, Christoph Nix (s. Foto), geht hart mit dem Vorstandsvorsitzenden der Sparda-Bank Baden-Württemberg, Martin Hettich, ins Gericht: „Das Theater Konstanz und die Sparda-Bank Baden-Württemberg haben sieben Jahre lang eine enge Partnerschaft gepflegt. Der Vorstand unterstützte das Theater jährlich mit 50.000 Euro, Schauspieler haben die Filiale Konstanz mit eigenen Workshops unterstützt und Kunden der Sparda-Bank waren ständige Gäste auf den Premieren des Theaters. Mit dem Wechsel des Vorstandsvorsitzenden Dr. hc. Thomas Renner zu Martin Hettich ist diese Politik ein für alle Mal beendet.“
Gegenüber seemoz bedauerte Nix diese Entwicklung: „Gleich nach Weggang meines Freundes Renner wurde vor drei Jahren bereits das Sponsoring der Sparda-Bank eingestellt. Die damals von mir persönlich eingeworbenen Mittel fehlen jetzt schmerzlich. Wenn nun sogar eine kostenlose Kontoführung für ein soziales Projekt abgelehnt wird, fehlen alle Grundlagen zu einer gedeihlichen Zusammenarbeit“, beteuert ein sichtlich verärgerter Christoph Nix.
Kein Interesse an Kultur und sozialen Einrichtungen?
Anlass für Nix‘ Kritik ist die Weigerung von Martin Hettich, das Konto des vom Theater Konstanz gegründeten gemeinnützigen Vereins „Theater in Afrika“ kostenlos zu führen. „Die Sparda-Bank Baden-Württemberg wirbt mit Motiven von Martin Luther King und bezeichnet sich als sozial, genossenschaftlich und kulturpolitisch interessiert“, so Nix. Dennoch habe der Vorstandsvorsitzende „in brüskem Ton“ jegliche Zusammenarbeit mit dem Theater Konstanz abgelehnt, da gemeinnützige Vereine nicht zum Kundenkreis der Sparda-Bank gehörten. Der Intendant bezeichnete es als widersprüchlich, einerseits Martin Luther King zu zitieren und sich gegen Rassismus und Ungleichbehandlung zu wenden, andererseits aber nicht bereit zu sein, das Konto des gemeinnützigen Vereins gebührenfrei zu führen. „Martin Hettich hat anscheinend keinerlei Interesse an Kultur und sozialen Einrichtungen“, meint der Konstanzer Intendant.
Nix pflegt seit vielen Jahren enge Kontakte zu Theatern in Afrika und engagiert sich persönlich in verschiedenen sozialen Projekten, unter anderem in Burundi, Togo und Malawi. Anfang des Jahres begleitete er Außenminister Frank-Walter Steinmeier auf dessen Reise nach Afrika, um die kulturelle Zusammenarbeit zwischen den Kontinenten zu fördern (www.theaterkonstanz.de).
PM/hpk
Da breitet er sich aus, der ungute Geist, der schleichend von unserer Stadt Besitz ergreift!