Tolle Idee: Leerstandsmelder auch für Konstanz

In mehreren Kommunen gibt es bereits den sogenannten Leerstandsmelder, auf dem abzulesen ist, wo welche Wohnungen und Häuser unbewohnt sind. Auch die Konstanzer Stadträtin Anne Mühlhäußer hat sich dafür ausgesprochen und angeregt, die Stadt möge einen solchen auf ihrer Internetseite einrichten. Hier ihre Begründung:

In Konstanz ist der Wohnraum knapp. Seit Jahren, vermutlich seit Jahrzehnten. Nur: Es wird immer schlimmer. Glücklich, wer eine Wohnung gefunden hat. In der Regel verlässt man diese dann auch nicht mehr so schnell, denn: Es kann eigentlich nur schlechter werden, vor allem in Bezug auf die Miethöhe.

Da ist es umso ärgerlicher, wenn man seit Jahren feststellt: In dieser Straße steht ein fünfstöckiges Haus leer (geschätzte 500 qm Wohnfläche), ein paar Nebenstraßen  weiter steht auch ein ganzes Haus seit Jahren leer. Fährt man in andere Stadtviertel – dasselbe Bild: Hier eine alte, unbewohnte Villa, die total verkommt; da ein ganzes Haus, zwar renovierungsbedürftig, aber durchaus bewohnbar. In anderen Stadtteilen sieht es ähnlich aus.

Würden diese Häuser und Wohnungen auf den Markt gebracht, wäre das zwar kein Quantensprung, aber in Konstanz hilft jede Wohnung. Da der Konstanzer Gemeinderat kürzlich seine Satzung gegen die Zweckentfremdung von Wohnraum beschlossen hat, ist das Problem mittlerweile in der Bürgerschaft angekommen. Und in dieser Satzung steht explizit drin: Wohnraum darf nicht länger als sechs Monate leer stehen. Wie nun und vor allem aber wo kann man Häuser melden, die seit längerer Zeit  unbewohnt sind?

Bei einer Recherche im Internet zeigt sich schnell, dass es in anderen Städten, in denen die Mieten im übrigen ebenfalls (zu) hoch sind, seit einiger Zeit so genannte Leerstandsmelder gibt. Das sind Internetportale, auf denen mitgeteilt werden kann, wo Wohnraum leer steht. Und siehe da, es gibt schon einen derartigen Leerstandsmelder im Design der bundesweiten Leerstandsmelder, der Leerstände auch in Konstanz anzeigt.

Das bedeutet leider aber auch, dass dieser Leerstandsmelder nicht an die Stadtverwaltung gekoppelt ist, was nötig wäre. Nun ist es aber ganz wichtig, dass, wenn Leerstand gemeldet wird, die Stadtverwaltung dann auch tätig wird. Denn das ist ja Sinn und Zweck erstens des Leerstandsmelders und zweitens der Zweckentfremdungssatzung, mit der man nicht genutzten Wohnraum wieder zu Wohnraum machen möchte.

In einer der nächsten Sitzungen des Technischen Ausschusses soll die Stadtverwaltung deswegen erklären, wie sie verfahren will, wenn Leerstand gemeldet wird und dieser seit sechs Monaten auch nachgewiesen werden kann. Gibt man im übrigen im Internet „Leerstandsmelder Konstanz“ ein, wird die oben schon erwähnte Villa in der Neuhauserstraße ausgespuckt. Hier bemühen sich Nachbarn seit Jahren, diese  Gründerzeitvilla wieder ihrem ursprünglichen Zweck zuzuführen. Mehrmals schon wurde in Medien darüber berichtet. Dem Besitzer ist das völlig egal, er betrachtet seine Immobilie als Spekulationsobjekt.

Anne Mühlhäußer
(Stadträtin der Freien Grünen Liste)