Sind die Tage des Bodensee-Stadions gezählt?
Kein „Rock am See“ mehr? Und kein Sport mehr im Konstanzer Bodensee-Stadion? Schon im nächsten Winter könnten die Tage des ruhmreichen Stadions gezählt sein, weil die Baumängel zu groß und die Verwertungsmöglichkeiten zu klein sind.
„Das Tribünendach ist jetzt schon undicht“, weiß Sportamtschef Frank Schädler, „und einige Zuschauer-Bereiche mussten bereits gesperrt werden, weil Sitze und Fußplatten nicht mehr in Ordnung sind“. Dennoch finden auch noch diesen Monat Großveranstaltungen im Bodensee-Stadion statt (s. Kasten). Doch gerade mal 5000 Zuschauer verträgt die einstmals auf 40 000 Zuschauer ausgelegte Sportanlage noch. Und es ist fraglich, ob unter solchen Bedingungen eine vernünftige, nicht nur rentable Verwertung sinnvoll ist.
Auch der Sportbereich hat über die Jahre gelitten. Der Rasen sehe nur noch grün aus und weise erhebliche Schäden auf. Und sogar die Leichtathletik-Bahn brauche dringend eine Sanierung, meint Frank Schädler. Spätestens in zwei Jahren sei da eine gründliche Reparatur fällig. Immerhin liegt die letzte Sanierung des Stadions schon 25 Jahre zurück.
Diese Probleme sind nicht neu. Bereits vor zwei Jahren gab es eine interfraktionelle Arbeitsgruppe im Gemeinderat, die über die weitere Nutzung des Stadions beriet. Vom Abriss über die vollständige Sanierung bis zu einer gänzlich anderen Nutzung wurden damals viele Möglichkeiten durchgespielt. Doch die Beratungen verliefen im Sande, neue Lösungen sind nicht in Sicht, aber wohl dringend nötig. Denn immer wieder wird das Stadion genutzt – gerade Ende des Monats steht ein Großereignis (für Konstanzer Verhältnisse) an:
Internationaler Spitzenfussball im Bodensee-Stadion
Am Sonntag, 26. Juli, um 18.30 Uhr gastiert mit dem VfB Stuttgart ein Bundesligist im Bodenseestadion. Gegner ist der FC Winterthur. Für den VfB Stuttgart stellt dieses Spiel den Abschluss des Trainingslagers im Säntis-Park (St. Gallen) dar und ist einer der letzte Härtetests, bevor dann am 08.08. mit dem DFB-Pokal-Spiel bei Holstein Kiel die Saison beginnt. Auf der anderen Seite kommt mit dem FC Winterthur eine Mannschaft aus der Region. Die Winterthurer belegten in der vergangenen Saison den 3. Platz in der Challenge League (2. Liga) und starten bereits am 18.07. in die neue Runde. Trainiert werden die Schweizer von einem alten Bekannten, dem Konstanzer Jürgen Seeberger, der nach wie vor in Konstanz wohnt.
Der Vorverkauf zu diesem Top-Event hat bereits in diesen Vorverkaufsstellen begonnen: STRAFRAUM, Zollernstr. 26, Kim & Friends, Bodanstr.17. Karten sind für 21,50, 13,50 und 7,50 Euro zu bekommen. Weitere Informationen rund um das Spiel auch auf www.sckw.de.
hpk
P.S: Was das für andere Events wie „Rock am See“ bedeutet, war gestern nicht in Erfahrung zu bringen. Die verantwortlichen Veranstalter von KoKo Konstanz waren nicht zu erreichen.
Mehr zum Thema:
17.09.2012 | Was tun mit dem Bodenseestadion?
Wir müssen endlich der Natur ihren Platz zurückgeben. Nur der stärkste gewinnt. Die Zukunft ist ökologisch. Wir brauchen saubere und reine Luft. Und Ordnung. Und Sauberkeit.
Für das Gebiet zwischen Hörnle und Wasserwerk hege ich schon lange eine Vision: Die Umwanddlung vom Lorettowald zwischen Jakobstr. und Ufer in einen Landschaftsgarten, Obstbaumsammlung mit seltenen Sorten, Blumenwiesen, Allee, Urban Gardening, Sportmöglichkeiten wie Disc-Golf, Klettern, Hüpfgärten Bandstand u.v.m. wobei die Bodenseearena dabei ins Gesamkonzept einbezogen werden muss. Im Verbund mit Hörnle und Hörle- Park gäbe e s einen riesigen Bürgerpark der einzigartig am Bodensee wäre , nicht zuletzt wegen der Seesicht durch die Hanglage.
Zu Hern Gerster: Nichts lieber als das, denn eine natürliche und gesunde Umwelt ist der größte Schatz, den wir haben und hinterlassen können. Ich bin vom Bestehenden ausgegangen – weiter habe ich nicht gedacht. Mein utopischer Vorschlag sollte nur eine Alternative zum Luxushotel sein.
An Konstanz als Klimastadt glaube ich nicht – denn keiner der aktuellen und zukünftigen Pläne der SV entspricht sozialer, ökonomischer oder gar ökologischer Nachhaltigkeit, ein Gleichgewicht ist ohnehin nicht vorhanden. Klima-Umwelt-Naturschutz und die Bedürfnisse vieler Menschen werden der Wirtschaftlichkeit geopfert. Paradox: Eine „Zukunftsstadt Döbele“ inmitten versauter Umwelt und einer im Chaos erstickenden Innenstadt.
In Zeiten des Klimawandelns und anhaltenden Waldsterbens kann eine nachhaltige Nutzung des Geländes nur durch Re-Naturierung erreicht werden. Es könnten bis zu 5 Tonnen CO2 jährlich eingespart werden. Möchte auch Konstanz die Klimaziele als Klimastadt erreichen, muß die klimaschädliche Bodenversiegelung aufgebrochen werden. Der jetzige Sommer zeigt genau, wohin die Klimaerwärmung steuert. So heiß werden bald auch die Winter werden und in den Mittelgebirgen wird, wie schon vor 25 Jahren vorausgesagt, Skifahren nicht mehr möglich sein. Die nachfolgenden Generationen werden es uns danken. Sport und Open Air sind sowieso klimaschädlich.
Ich rate mal, was in dieser Stadt, die immer weniger eine für („ewiggestrige“)Konschdanzer ist, bei weiteren „Beratungen“ ´rauskommt: „gänzlich andere Verwendung“ und Abriss -letztendlich wird dort ein schickes Luxushotel gebaut werden ! Die Verantwortlichen werden sich auf die Kosten herausreden und diesmal vorwiegend den Aufbau des Schwaketenbades anführen. Jahrzehntelang hat man dieses „Alleinstellungsmerkmal“ am Hörnle vergammeln lassen – wo die meisten Zuschüsse aus dem Topf Kultur und Sport bis heute landen, ist bekannt. Es sollte doch möglich sein, unser Stadion vielfältig und häufiger zu nutzen für noch mehr kulturelle und sportliche Anlässe – denn letztendlich mangelt es in Konstanz überall an Freiräumen. Ansonsten: Freizeitsportpark – es gibt hier ja ohnehin viel zu wenig Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche. Unterschiedliche Felder für unterschiedliche Freizeitsportarten wie Tischtennis, Basketball, Fussball etc. , Spielplatz für die Kleinen – und eine Halfpipe, die den Namen verdient. Die letzte verrottet unter der Schänzlebrücke. Dies wäre mal ein Einsatz, vor allem für Kinder und Jugendliche. Natürlich wird so eine Schnapsidee am Geld scheitern und OB B. wird erneut seine immer länger werdende Liste an Aufgaben und Ausgaben für die Stadt herunterbeten und diesmal außer der üblichen Litanei noch den Wiederaufbau des Schwaketenbades anführen. Aber träumen darf man, muss man – in einer Stadt, die immer kälter wird und vorwiegend für Albträume sorgt.