Bischof Gröber lässt grüßen

seemoz-Gröber-aktionWährend drinnen im Konzilsaal ein huldvolles Bürgerpublikum den bedeutungsschweren Reden zur Eröffnung der Ausstellung „Das jüdische Konstanz“ lauschte, erinnerte vor dem Tor eine kleine Gruppe Konstanzer Künstler an Conrad Gröber, der als einstiger Erzbischof noch immer Konstanzer Ehrenbürger, aber vor allem eines ist: Antisemit. Auch das gehört zum „jüdischen Konstanz“, war dem Südkurier aber z. B. keine Zeile wert.

Zwei in schwarze Mönchskutten gekleidete Protestler enthüllten ein Transparent mit einem Zitat aus Gröbers Silvester-Predigt 1939 (s. Foto), und viele der fünfhundert Gäste blieben stehen, lasen aufmerksam den Text und fragten nach: „Das hat ein katholischer Priester gesagt?“ oder „Und der ist Ehrenbürger, seit wann denn?“ Es kamen aber auch Reaktionen wie „Ach, der olle Gröber, lasst doch ihn und uns damit in Ruhe.“

Und da es gerade ums Gedenken ging, erinnerten die falschen Mönche mit kleinen Aufklebern daran, dass nach Gröber immer noch eine Konstanzer Straße benannt ist. In gedankenloser Tradition mit Franz Knapp und vielen anderen…

hpk

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12.03.2015 | „Erzbischof, Erzantisemit, Ehrenbürger“