Die ersten Notunterkünfte sind da

seemoz-Zeppelin-Halle-2Statt der 180 vorgesehenen Flüchtlinge muss der Landkreis Konstanz in diesem Monat 270 Asylsuchende aufnehmen. Damit sind die üblichen Unterbringungsmöglichkeiten erschöpft: Erstmals wird deshalb eine Turnhalle zur Notunterkunft für Flüchtlinge umgerüstet. Bereits am morgigen Donnerstag werden die ersten 24 Männer aus Eritrea und Albanien in die Sporthalle der Zeppelin-Gewerbeschule in Konstanz einziehen.

Für insgesamt 96 Asylsuchende wurde die Sporthalle eingerichtet – kleine, abgetrennte Wohnbereiche mit Betten, Schränken und Matratzen für jeweils sechs Bewohner „sollen so etwas wie eine WG-Situation mit ein wenig Privatsphäre schaffen“, erklärt Monika Brumm, Leiterin der Stabsstelle Asyl beim Konstanzer Landratsamt. Eine Mitarbeiterin des Sozialdienstes vor Ort soll wie verschiedene Ehrenamtliche erste Hilfestellungen leisten, zwei Security-Leute besorgen Zugangskontrolle und Brandwache, für drei tägliche Mahlzeiten sorgt ein Catering-Service.

Weitere Notunterkünfte in Singen und Radolfzell

„Schon der sanitären Anlagen wegen sollen ausschließliche Männer hier eine Unterkunft finden“, sagt Monika Brumm und verweist darauf, dass die Sporthalle als Wohnstatt ein Provisorium bleiben soll. „So kurz wie möglich, so lang wie nötig“ soll die Halle als Notunterkunft herhalten. Das gilt auch für die Kreissporthalle in Singen und die Leichtbauhalle in Radolfzell, in die im September die nächsten Flüchtlinge eingewiesen werden.

Wie schon in Konstanz soll es dann auch dort Gemeinschaftsräume geben, in denen Kühlschränke und Waschmaschinen untergebracht sind. „Die Männer sind freie Bürger“, so die Verantwortliche Brumm, „und können tun, was sie wollen, und kommen und gehen, wann sie wollen.“ Oder auch die zahlreichen Hilfsangebote wie Sprachunterricht oder Sightseeing in der Stadt annehmen.

Nächste Woche kommen die nächsten

Mit einem zweiten Schub asylsuchender Gäste in der Zeppelin-Sporthalle wird in der nächsten Woche gerechnet. „Wir müssen davon ausgehen“, sagt Monika Brumm, „dass es wohl kaum zu einer Entspannung der Situation kommt.“

hpk

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