…und so strampeln sie wieder
Seit 8:15 Uhr wird wieder über die geliebte Konstanzer Fahrradbrücke geradelt. Und die furchtbare Zeit der Verkehrskollapse, der Unfallopfer und Staumeldungen ist vorüber. Aber im Ernst: Kostenrahmen und Zeitplan wurden eingehalten – nach zehn Wochen und Sanierungskosten von rund 350 000 Euro wurde gestern die Fahrradbrücke wieder dem Verkehr übergeben.
Keine der Schreckensvorabmeldungen trat ein – auf der alten Rheinbrücke, der bevorzugten Umleitungsstrecke, kam es weder zu Staus (ebenso wenig wie beispielsweise während des Umbaus der Bushaltestelle am Sternenplatz) noch zu nennenswerten Unfällen – aller Panikmache vorab zum Trotz. Die Radler fuhren nur langsamer und disziplinierter, was vielen nach eigener Aussage sogar Spaß machte.
Die Sanierung – noch sind nicht alle Rechnungen erstellt – hat die 350 000 Euro- Marke nicht überschritten, die Bauzeit von zehn Wochen wurde eingehalten. Bei besserem Wetter in den letzten Tagen hätte sie sogar unterschritten werden können, doch die Gummi-Verklebungen an den Brückenfugen brauchten trockenes Wetter, um der Belastung von annähernd 15 000 Rädern pro Tag standhalten zu können.
Nur die Liebesschlösser machen ein wenig Sorgen. 100 Kilogramm schwer war „die Beute“, die immer noch im Rathaus auf der Laube lagert. Aber mit den Liebesschwüren ist das so eine Sache – nur sechs Prozent der eisernen Erinnerungsstücke wurden abgeholt. Die Bauverantwortlichen in der Stadtverwaltung hoffen nun, dass diese „Mode der Erinnerungskultur“ ausgelaufen ist – immerhin ist die dauernde Gewichtsbelastung durch so viele, schwere Umhänge-Schlösser kein kleines Problem für Brückenbauten.
hpk