Kreuz gelebt und quer gestorben
Etliche Zeit vor den Dreharbeiten zum „Tatort“ war Konstanz schon einmal Schauplatz von Dreharbeiten: Einer der ersten Spielfilme des heute in Berlin lebenden, damals noch blutjungen Regisseurs Douglas Wolfsperger wurde 1985 vor allem in der Niederburg gedreht: Nun kommt der skurril-humorvolle Streifen „Lebe kreuz und sterbe quer“ zum 30. Geburtstag wieder ins Kino, verbunden mit einem großen Wiedersehen der damals Beteiligten. Vormerken: 9. Dezember im Konstanzer Scala-Kino und später dann im Rosgarten-Museum.
Der Film erzählt auf satirische, zuweilen volkstümlich überzeichnende Weise die Geschichte des Bäckermeisters Frieder Witz, der unter der Konkurrenz der Supermärkte und unter dem Druck seiner Umgebung zunehmend leidet. Er beschließt den totalen Ausstieg und inszeniert seinen – natürlich nur gespielten – Tod. Danach erlebt er, wie die heuchlerische Gesellschaft seiner Familie und Freunde mit seinem „Ableben“ umgeht und sich über Erbe und Witwe hermacht.
Doch als der totgeglaubte Bäckermeister zu seinem eigenen Leichenschmaus erscheint, finden das die Hinterbliebenen gar nicht lustig, es kommt zum großen Eklat mit ungeahnten Folgen. Douglas Wolfsperger, heute ein bekannter Dokumentarfilmer (s. Foto), der damals auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnete, holte sich seinen Schulfreund, den jungen Journalisten Tobias Engelsing, für die Dialoge ins Boot, er heuerte neben einigen heute bekannten Profis auch Konstanzer Charakterköpfe als Schauspieler an und gewann vor allem den heute in Hollywood erfolgreichen Kameramann Karl Walter Lindenlaub („Independence day“), dessen Karriere nach diesem Film erst richtig begann.
Nach der Vorführung zum 30. Geburtstag sind die Gäste zu einem Empfang ins Museum geladen. Neben Douglas Wolfsperger werden auch etliche der damaligen Mitwirkenden, so etwa Bäckermeister Richard Gandor (s. Teaserfoto), Münstermesner a. D. Konrad Schatz, einige Schauspieler wie Heimo Scheurer und Tobias Engelsing von ihren Erinnerungen erzählen.
Vorführung: 9. Dezember, 19 Uhr. Karten im Vorverkauf: Scala-Kino 8.- €, Anmeldungen zur Nachfeier: ursula.benkoe@stadt.konstanz.de (Tel. 900-913)
PM