Ein Wochenende voller Satire
Ein außergewöhnliches Wochenende steht im Kreuzlinger Theater an der Grenze an: Am Freitag sorgt die vermeintliche Motivationstrainerin Sabine Domogala für gute Laune, während am Samstag der Comedian und Poetry-Slammer Nico Semsrott die Zahl der Depressiven erhöhen will. Domogala entlarvt teure Therapeuten mit billigen Heilsversprechen, Semsrott bearbeitet den Wachstumsmarkt „Burn Out“ mit witziger Leistungsverweigerung.
Sabine Domogala: „Schwächen umarmen“
Es gibt Motivationstrainer, Berater, Mentoren, Leute, die einfach helfen wollen und es gibt Sabine Domogala (s. Foto). Ihr Motto: „Das Leben ist nicht immer Sanifair.“ Wer sich ihr anvertraut, kann was erleben. Mit ihr wird jeder Abend ein Abenteuer, ob sie will oder andere nicht. Stuhlkreis, Feedbackrunde oder stille Einzelarbeit – das alles war gestern. Kommen Sie mit auf die Reise in neueste Dimensionen der Therapieformen. An nur einem Abend lüftet diese Trainerin das Geheimnis für mehr Glück und Zufriedenheit – in ihrem Intensivkurs „Schwächen umarmen“. Stets geradlinig ist sie in ihrer Methodik: „Sag mir deinen Namen und ich sag dir, wie du heißt!“ Der Fachwelt gibt sie Rätsel auf, doch Sabine Domogala ist überzeugt von ihrem richtigsten Weg: „Wenn alle die Welt durch meine Augen sehen, ist auch mir geholfen.“ www.sabine-domogala.de
Freitag, 27. November, 20 Uhr
Nico Semsrott: „Freude ist nur ein Mangel an Information 2.0“
Nico Semsrott ist ein Trendsetter, denn er ist sehr schlecht drauf, steht auf der Bühne rum und liest seine tragisch skurrilen Texte vom Zettel ab. Fürs Auswendiglernen fehlt ihm schlicht die Motivation. Mit diesem Konzept gewann er bis heute über 100 Poetry Slams auf Bühnen in Deutschland, der Schweiz, Österreich sowie Liechtenstein und ist somit einer der erfolgreichsten Poetry-Slammer. In seinem Soloprogramm zeigt Nico Semsrott, was er
am besten kann: konsequente Leistungsverweigerung. Er hat dabei eine Mission. Er möchte die Zahl der Depressiven verdoppeln. Die Chancen stehen gut, Depression ist ein Wachstumsmarkt. Kritisch, absurd und – zum Heulen. www.nicosemsrott.de
Samstag, 28. November, 20 Uhr
PM
Das Theater bietet für beide Vorstellungen ein Kombiticket an. Wer sich freitags aufbauen lässt, um sich samstags runter ziehen zu lassen, zahlt 50 Franken (ermäßigt 25). Einzeln kosten die Vorstellungen je 30 Franken. Karten über Kreuzlingen Tourismus oder www.starticket.ch.